#63 Plan.Stimme – Marie Supe und Glenn Stahl, Züblin Direktion Nord-Ost
Controlling trifft Oberbauleitung
11.12.2025 32 min
Zusammenfassung & Show Notes
Große Bauprojekte brauchen mehr als Pläne, Budgets und Baugeräte. Sie brauchen Menschen, die Entscheidungen treffen, Verantwortung übernehmen und Prozesse zusammenhalten, auch wenn es mal hakt. In dieser ersten Folge der zweiteiligen Mini-Serie mit Züblin Direktion Nord-Ost nehme ich euch mit auf die Baustelle des Andreas Quartiers in Berlin, genauer gesagt: in den Maschinenraum der Projektsteuerung.
Marie Supe ist technische Controllerin. Sie jongliert mit Monatsberichten, Zahlenspuren und Soll-Ist-Vergleichen, aber nie losgelöst vom Alltag auf der Baustelle. Glenn Stahl ist Oberbauleiter des Andreas Quartiers, verantwortlich für Termine, Qualität, Teamführung und Kommunikation mit Planung, Bauherrschaft und Projektpartner:innen. Zwei Rollen, zwei Welten und doch eng verzahnt.
Wie arbeiten diese beiden zusammen? Wo begegnen sie sich im Projektalltag? Was macht gute Steuerung heute aus, jenseits von Tools und Prozessen? Und was rät jemand wie Glenn jungen Menschen, die über eine Zukunft in der Bauleitung nachdenken?
Hinweis:
Teil 2 der Mini-Serie erscheint am 18.12.25 mit Suemeyra Muenniks und Ron Jente über Teamarbeit zwischen Planung und Technik.
Expert:innen in dieser Episode:
Marie Supe – Technische Controllerin bei Züblin Direktion Nord-Ost
Glenn Stahl – Oberbauleiter bei Züblin Direktion Nord-Ost
Links zur Folge:
Ed. Züblin AG – Direktion Nord-Ost
Züblin Teamkonzept
Architektourist Folge #35: Wenn Keramik Geschichten erzählt – Das INK in Berlin-Neukölln
Cover: KI-generiert mit ChatGPT
Marie Supe ist technische Controllerin. Sie jongliert mit Monatsberichten, Zahlenspuren und Soll-Ist-Vergleichen, aber nie losgelöst vom Alltag auf der Baustelle. Glenn Stahl ist Oberbauleiter des Andreas Quartiers, verantwortlich für Termine, Qualität, Teamführung und Kommunikation mit Planung, Bauherrschaft und Projektpartner:innen. Zwei Rollen, zwei Welten und doch eng verzahnt.
Wie arbeiten diese beiden zusammen? Wo begegnen sie sich im Projektalltag? Was macht gute Steuerung heute aus, jenseits von Tools und Prozessen? Und was rät jemand wie Glenn jungen Menschen, die über eine Zukunft in der Bauleitung nachdenken?
Hinweis:
Teil 2 der Mini-Serie erscheint am 18.12.25 mit Suemeyra Muenniks und Ron Jente über Teamarbeit zwischen Planung und Technik.
Expert:innen in dieser Episode:
Marie Supe – Technische Controllerin bei Züblin Direktion Nord-Ost
Glenn Stahl – Oberbauleiter bei Züblin Direktion Nord-Ost
Links zur Folge:
Ed. Züblin AG – Direktion Nord-Ost
Züblin Teamkonzept
Architektourist Folge #35: Wenn Keramik Geschichten erzählt – Das INK in Berlin-Neukölln
Cover: KI-generiert mit ChatGPT
Der Podcast:
Architektourist bietet eine Hörreise durch unsere gebaute Umwelt. In jeder Episode nehmen wir Euch mit in die Welt der Architektur und Baustoffe, erkunden kreative Anwendungen und tauchen ein in die Geschichten hinter den Bauprojekten – von der ersten Skizze bis zur fertigen Umsetzung.
Seid bei der nächsten Folge wieder dabei, wenn wir weitere spannende Projekte und Persönlichkeiten aus der Welt des Bauens vorstellen. Wenn Euch die Episode gefallen hat, abonniert Architektourist bei Eurem bevorzugten Podcast-Anbieter.
Ihr habt Fragen oder Vorschläge? Wir freuen uns auf Eure Nachrichten unter kontakt@architektourist.de.
Architektourist bietet eine Hörreise durch unsere gebaute Umwelt. In jeder Episode nehmen wir Euch mit in die Welt der Architektur und Baustoffe, erkunden kreative Anwendungen und tauchen ein in die Geschichten hinter den Bauprojekten – von der ersten Skizze bis zur fertigen Umsetzung.
Seid bei der nächsten Folge wieder dabei, wenn wir weitere spannende Projekte und Persönlichkeiten aus der Welt des Bauens vorstellen. Wenn Euch die Episode gefallen hat, abonniert Architektourist bei Eurem bevorzugten Podcast-Anbieter.
Ihr habt Fragen oder Vorschläge? Wir freuen uns auf Eure Nachrichten unter kontakt@architektourist.de.
Transkript
Liebe Architektouristinnen und Architektouristen, diese Episode wird unterstützt
von Züblin Direktion Nord-Ost.
Herzlichen Dank dafür.
Du hörst Plan Stimme, ein Format von Architektourist.
Hier geht es um die Menschen hinter den
Plänen, ihre Haltung, ihre Arbeitsweise und ihre Gedanken
zum Bauen von morgen.
Dies ist Folge 1 einer zweiteiligen Miniserie.
Wer entscheidet eigentlich, wenn es eng wird im
Bauterminplan?
Wer hält Zahlen und Abläufe im Blick, wenn
Projekte wachsen, Risiken steigen und der Druck zunimmt?
Und wie gelingt Zusammenarbeit zwischen Menschen, die auf
der Baustelle führen und denen, die aus dem
Büro den Überblick behalten?
Ich habe zwei Menschen getroffen, die genau das
jeden Tag tun.
Bei der Direktion Nord-Ost von Züblin, der
regionalen Hochbaueinheit des Bauunternehmens für Berlin, Brandenburg und
Sachsen-Anhalt.
Marie Supe arbeitet im technischen Controlling.
Glennn Stahl leitet als Oberbauleiter eine Großbaustelle mitten
in Berlin.
Zwei ganz unterschiedliche Rollen und doch eng verbunden,
im Alltag, im Denken, in der Verantwortung.
Wir steigen ein, mitten hinein in den Baualltag.
Berlin Friedrichshain, ein Ort im Wandel.
Zwischen Bahngleisen, Clubs und Kreativszene entsteht gerade ein
neuer städtischer Baustein.
Das Andreasquartier, auch bekannt als LXK Campus.
Direkt gegenüber dem Holzmarktgelände, nicht weit vom Ostbahnhof,
wächst hier ein Projekt mit Dimensionen.
Knapp 52.000 Quadratmeter flexible Büro- und
Gewerbeflächen, dazu über 9.000 Quadratmeter Wohnraum.
Im Erdgeschoss Gastronomie, kleiner Einzelhandel und mittendrin ein
öffentlicher Platz, der das Quartier mit dem Kiez
verbinden soll.
Es ist eines der größeren Neubauvorhaben der Züblin
Direktion Nord-Ost und eines, das zeigt, wie
vielschichtig Bauen heute ist.
Lieferverkehr, Baufortschritt, Sicherheit, Nachhaltigkeit, digitale Steuerung,
alles greift ineinander, alles muss gleichzeitig funktionieren.
Dafür braucht es Menschen, die den Überblick behalten,
die vermitteln, abstimmen, Entscheidungen treffen.
Und genau darum geht es in dieser Folge.
Ich spreche mit zwei, die das auf ganz
unterschiedliche Weise tun.
Glenn Stahl, Oberbauleiter auf der Baustelle und Marie
Supe, technische Controllerin im Berliner Büro von Züblin.
Glenn sorgt dafür, dass das Projekt vor Ort
läuft, das Material zur richtigen Zeit kommt, Schnittstellen
funktionieren, Probleme gelöst werden, schnell, praktisch, verlässlich.
Marie wiederum überwacht Zahlen, Risiken, Verträge, Abstimmungen.
Alles, was im Hintergrund dafür sorgt, dass Projekte
auf Kurs bleiben.
Bisher drehte sich bei Architektourist vieles um das,
was Gestalt annimmt, Gebäude, Konzepte, Materialien.
Heute geht es um das, was das Bauen
im Innersten zusammenhält.
Organisation, Kommunikation und Entscheidungsstärke.
Ich wollte wissen, wer sind die Menschen, die
Baustellen führen und gleichzeitig planen, kalkulieren, kontrollieren?
Wie funktioniert Zusammenarbeit zwischen den Welten, zwischen Container
und Konferenztisch, zwischen Bauhelm und Excel-Tabelle?
Partner dieser Folge ist Züblin, genauer gesagt die
Direktion Nord-Ost, die in Berlin viele große
Projekte verantwortet.
Zum Beispiel die Berlin-Hyp oder das INK
in Neukölln, das du vielleicht schon aus Folge
35 dieses Podcasts kennst.
Ein Unternehmen, das nicht nur baut, sondern sich
auch fragt, wie wollen wir künftig zusammenarbeiten?
Und wer macht das eigentlich, konkret, täglich, mitten
im Projekt?
Diese Doppelfolge schaut genau hin.
Heute geht es los mit Marie Supe und
Glenn Stahl.
Ja, ich bin Marie, ich arbeite seit drei
Jahren im technischen Controlling im Bereich Berlin bei
Züblin und gehöre eigentlich klassisch zum Innendienst, habe
aber ganz viele Schnittstellen zu den Operativen auf
der Baustelle und verstehe mich da auch ein
bisschen als Teil der Baustellenteams, die ich betreue.
Ja, und wir ControllerInnen, wir betreuen immer ein
paar Projekte parallel, je nachdem, wie groß die
Projekte sind.
Und das machen wir entweder vor Ort von
der Baustelle aus oder wie in meinem Fall
jetzt aus dem Innendienst heraus mit dann doch
ein paar Baustellenbesuchen zwischendurch mal, wenn wir Besprechungen
haben.
Aber heutzutage geht ja auch alles super über
Teams, das ist alles machbar.
Technisches Controlling ist so ein Konzernding, würde ich
sagen.
Wenn man in einem großen Konzern arbeitet, ist
es oft so, dass Stellen besetzt werden, um
so ein bisschen so ein Birdview über Projekte
zu haben und ein bisschen auch fungieren als
verlängerte Armen der Bereichsleitung, die nicht immer in
den Projekten so tief drinstecken können.
Ja, ich würde sagen, im Controlling zu arbeiten,
man braucht schon eine gewisse Affinität zu zahlen,
auf jeden Fall.
Ich arbeite den ganzen Tag mit Excel-Tabellen.
Also ich glaube, wenn ich abends hier zum
Feierabend meinen PC ausmache, schließe ich bis zu
zwölf Excel-Tabellen, die ich irgendwie parallel auf
hatte.
Ja, man braucht da schon eine gewisse Affinität
zu, auf jeden Fall.
Und ich glaube, dass vor allem das Zwischenmenschliche
sehr wichtig ist, weil ich eben eigentlich Informationen
sammle für die Bereichsleitung und brauche aber diese
Informationen von anderen, von den Operativen.
Und wenn da das Zwischenmenschliche nicht passt, gestaltet
sich der Arbeitsalltag sehr schwierig.
Also man muss sehr schnell mit Leuten in
Kontakt kommen von den Baustellen, sich mit ihnen
gutstellen und irgendwie zum Team gehörig werden, damit
da der Austausch halt passt.
Und das kann ich hier super miteinander verbinden.
Ich lebe quasi so ein bisschen in zwei
Welten, also Innendienst und Baustelle und kann das
sehr gut miteinander kombinieren.
Unsere Projekte, die starten eigentlich immer so, dass
wir hier eine Kalkulationsabteilung haben, die ein Projekt
durchkalkulieren.
Und wenn wir dann den Auftrag zu diesem
Projekt bekommen haben, entsteht daraus eine Auftragskalkulation, wo
dann alle Budgets stehen, die kalkuliert wurden für
die entsprechenden Gewerke und Baustellen, Gemeinkosten, alles, was
so kostentechnisch in einem Projekt anfallen kann.
Dann wird das an mich übergeben.
Und ich mache dann eine sogenannte Arbeitskalkulation daraus.
Und dann hat man aus dieser Kalkulationsbasis so
ein Status Quo zu Beginn des Projektes.
Wir haben die und die Erlöse gegenüber dem
AG.
Wir rechnen mit so und so vielen Kosten,
die wir haben.
Dementsprechend planen wir ein bestimmtes Ergebnis, was das
Projekt am Ende im besten Falle haben sollte.
Ja, und meine Aufgabe ist es, das Projekt
dann so zu betreuen, dass ich immer Aussagen
darüber treffen kann, wo stehen wir eigentlich gerade
bei dem Projekt, weil wir sind mit einem
bestimmten Soll gestartet.
Und das vergleiche ich dann immer mit dem
Ist und gucke mir die Kosten an, die
Erlösseite, die Leistungen, die wir jeden Monat machen
bei den Projekten und soll dann Aussagen darüber
treffen, ob wir unsere Sollzahl, also die Planung
von dem Baustellenergebnis eventuell anpassen müssen.
Für das Jahr oder das Folgejahr oder im
Gesamten betrachtet, da gibt es so verschiedene Parameter,
die man dann zusammen mit der Bereichsleitung festlegen
muss.
Und das geht natürlich nur mit einem stetigen
Austausch mit der Projektleitung vor Ort, also mit
den Operativen, weil ich, wie gesagt, nur eine
Art Birdview über das Projekt habe und die
einzelnen konkreten Aussagen, warum jetzt etwas teurer geworden
ist oder warum wir vom AG nicht entsprechende
Erlöse bei dem Nachtrag bekommen haben, das müssen
andere beantworten, nicht ich.
Aber ich bin dafür zuständig, diese Antworten zu
bekommen für die Bereichsleitung.
Marie kennt das Bauen von innen und das
im wahrsten Sinne des Wortes.
Schon im Studium war sie auf Baustellen unterwegs,
als Werkstudentin mitten im Geschehen.
Dann kam ihr Kind und mit ihm die
Frage, die viele junge Fachkräfte beschäftigt.
Wie lassen sich Baustelle, Präsenzpflicht und Familie unter
einen Bauhelm bringen?
Die Antwort war kein Rückzug, sondern ein Richtungswechsel.
Marie stieg über das Nachwuchsprogramm bei Züblin ein,
durchlief verschiedene Stationen, schnupperte in die Kalkulation, hatte
einen engagierten Mentor an ihrer Seite und blieb,
weil sie merkte, im Controlling lassen sich ihr
Blick für Zahlen und ihr Gespür für Teams
wunderbar verbinden.
Heute betreut sie mehrere Projekte parallel, als Bindeglied
zwischen Baustelle und Bereichsleitung.
Ihre Welt besteht aus Zahlen, Budgets und Tabellen,
aber eben auch aus Menschen, Gesprächen, Abstimmungen.
Excel allein reicht da nicht.
Die monatliche Auswertung wird zur Teamarbeit.
Wo stehen wir?
Was läuft aus dem Ruder?
Was muss angepasst werden?
Ich habe sie gefragt, wie sieht dieser Alltag
konkret aus?
Woran arbeitet sie gerade?
Ja, also ich bin hier vor Ort so
ein bisschen die Argentante geworden.
Das heißt, ich habe relativ schnell zu Beginn
schon sehr große Arbeitsgemeinschaften bekommen.
Das heißt, wir haben Projekte akquiriert zusammen mit
anderen Bauunternehmen.
Zusammen mit denen haben wir dann eine Arge
gebildet für das Projekt.
Und ein Argepartner ist dann technisch federführend, ein
Argepartner ist kaufmännisch federführend.
Wir sind bei diesen beiden Argen technisch federführend.
Das heißt, wir müssen auch das Controlling und
die Arbeitskalkulation stellen.
Da habe ich zwei Projekte, die ich gerade
betreue dafür, die super spannend sind, weil Argen
immer so ein bisschen unberechenbar sind.
Das ist ein Team, was sich nicht nur
aus deinen eigenen Kollegen und Kolleginnen zusammensetzt, sondern
auch vom Argepartnerpersonal, was man vorher meistens nicht
kennt.
Der Argepartner hat meistens auch andere Systeme, Konzernsysteme,
die benutzt werden.
Für die Abrechnung beispielsweise, aber auch Abläufe auf
der Baustelle selber, die der Argepartner normalerweise anders
macht als wir.
Und da muss man sich als Team gut
finden am Anfang, um dann auch als, ja
eigentlich ein Unternehmen, was man da bildet bei
dem Projekt, gut abwickeln zu können.
Und da Teil des Teams zu sein, macht
unglaublich viel Spaß, weil man super tief im
Austausch ist mit dem Argepartner, was natürlich zum
Networking auch perfekt ist, weil ich beispielsweise schon
in die Arbeitsstrukturen von Hoch-Tief reingucken konnte.
Ich konnte in die Arbeitsstrukturen von Max Bögl
reingucken.
Und man lernt halt unglaublich viel durch so
einen Austausch.
Ja, aber es ist natürlich auch sehr herausfordernd
auf jeden Fall da, immer mit allen gut
auf einer Wellenlänge zu sein und das eigene
Unternehmen nicht an erste Stelle zu stellen, sondern
eben die Arge, die dann da gebildet wurde.
Und das sind meine beiden Projekte, die in
diesem Jahr eigentlich, würde ich sagen, die meiste
Arbeitszeit von mir verbraucht haben auf jeden Fall.
Ich habe da noch ein drittes Projekt dazugekommen.
Das ist ein Heizkraftwerk in Berlin, wo wir
ein Los akquiriert haben.
Das ist auch sehr spannend, weil es öffentliche
Hand ist.
Auch was ganz anderes.
Wir machen das zusammen als Splitting-Baustelle mit
dem Spezial-Tiefbau von Züblin.
Mit denen hatte ich vorher auch noch nie
zu tun.
Dadurch auch wieder komplett neue Arbeitswelten, in die
man so eintaucht.
Neue Kollegen und Kolleginnen, die man kennenlernt dadurch.
Einen klassischen Arbeitsalltag bei mir gibt es eigentlich
gar nicht.
Ich habe zwar immer ganz brav eine Checkliste
für den Tag oder die Woche.
Diese Liste würde ich gerne abarbeiten, aber meistens
kommen immer irgendwelche unvorhergesehenen Dinge dazu.
Dann arbeite ich gerade an dem einen Projekt
und dann ruft mich der Projektleiter oder die
Projektleiterin von dem anderen Projekt an und dann
muss man wieder umswitchen.
Aber das macht es super spannend.
Das ist halt klassische Projektarbeit.
Da muss es manchmal super schnell gehen und
ganz schnell werden Ergebnisse erwartet.
Oder man wird auf einem kurzen Dienstweg kurz
angerufen.
Und ach, wir haben in einer halben Stunde
eine Besprechung.
Es wäre super, wenn du daran teilnehmen könntest.
Also ich liebe das total.
Ich finde, das gibt einem so ein bisschen
so einen Kick im Arbeitsalltag.
Man muss natürlich eine gute Balance finden, dass
man trotzdem noch strukturiert arbeiten kann und seine
Sachen natürlich auch abarbeiten muss.
Ja, aber das ist so der Reiz an
Projektarbeit, würde ich sagen.
Marie erlebt ihren Job als etwas Konkretes, Wirksames,
keine abstrakte Zahlenwüste.
Am Ende jedes Monats steht da der Controllingbericht.
Klar, aber vor allem auch dieses gute Gefühl.
Wieder ein paar Punkte abgehakt, ein Projekt weitergebracht,
ein kurzer Zuruf, der der Bauleitung geholfen hat.
Das motiviert.
Was sie besonders schätzt, ist die Offenheit im
Team, die Vielfalt der Menschen, das Lernen voneinander.
Nicht selten bringt sie aus Partnerprojekten Ideen mit,
wie zum Beispiel eine besonders clevere Excel-Struktur,
die Nachträge, Risiken und Prognosen pro Gewerk sauber
abbildet.
Sie geht offen mit solchen Inspirationen um, schlägt
vor, was man adaptieren könnte und wird gehört.
Denn bei Züblin Nordost zählt genau das.
Kurze Wege, gemeinsame Runden, echter Austausch.
Vorschläge finden Gehör, auch bei der Bereichsleitung.
Gerade in einem Team, das alters- und
erfahrungsübergreifend zusammenarbeitet, entsteht so eine ganz eigene Dynamik.
Die Erfahrung der Alten trifft auf den Tatendrang
der Jungen.
Natürlich knirscht es trotzdem manchmal.
Gerade wenn Controlling, Baustelle und Bereichsleitung im Takt
bleiben sollen, bei völlig unterschiedlichen Rhythmen.
Wenn Termine eng sind, wenn Baustellenteams nicht sofort
erkennen, warum ein weiteres Meeting jetzt wichtig wäre.
Dann ist Marie Vermittlerin zwischen Zahlenwelt und Baualltag,
zwischen Projektbericht und Projektgeschehen.
Nicht immer einfach, aber genau darin liegt für
sie die eigentliche Kunst.
Ich habe sie gefragt, was macht ihr in
diesem Spannungsfeld eigentlich besonders viel Freude und welche
Aufgaben gehören eher zur Kategorie Muss halt sein?
Was ich super gerne mache, ist natürlich meine
Baustellen besuchen.
Ich freue mich immer, wenn ich Termine habe
auf den Baustellen.
Morgen habe ich beispielsweise einen in Ludwigsfelde bei
einer Baustelle.
Da weiß ich jetzt schon, das wird super.
Wir gehen zusammen Mittagessen, tauschen uns da schon
aus.
Ich bin meistens sogar schon eher da und
wir sitzen da zusammen im Container und besprechen
noch tausend andere Dinge, bevor wir eigentlich unseren
Termin haben.
Das sind tolle Sachen, darauf freue ich mich
immer.
Dann haben wir hier auch immer heiße Runden,
muss ich sagen, wenn wir so in die
Planzahlen gehen vom Bereich.
Also wir müssen immer quartalsweise unsere Planzahlen für
den Bereich abgeben, beziehungsweise die Bereichsleitung muss das
machen bei der Direktion, die Direktion dann beim
Vorstand.
Das geht dann so reihauf und am Ende
gibt es dann Jahresabschluss und Jahresplanung fürs Folgejahr
wieder.
Und da braucht die Bereichsleitung immer fundierte Zahlen
zu den einzelnen Projekten und da muss es
mal sehr schnell gehen und sehr hektisch.
Und das sind auch immer so Phasen, klar,
die sind auch super nervenaufreibend und manchmal auch
schwer vereinbar mit Familie zu Hause, aber die
machen auch total Spaß, weil man da als
Team zusammenarbeitet.
Also das würde ich auch sagen, das sind
so Momente im Jahr, die auch immer super
lehrreich sind und auf jeden Fall gute teambildende
Maßnahmen sind.
Ich glaube, was ich persönlich nicht mag, ist,
wenn mein ganzer Tag nur aus Besprechungen besteht.
Also wenn man gar nicht mehr dazu kommt,
irgendwas abzuarbeiten oder ich Besprechungen habe, wo ich
gar keinen Mehrwert dazu beitragen kann und wo
man sich dann vielleicht fragt, warum sitze ich
jetzt hier eigentlich.
Da hätte ich auch die Zeit für was
anderes nutzen können.
Das sind Dinge, die stören mich extrem.
Auch E-Mail-Verkehr, der unnötig ist anstatt
kurzer Dienstweg und das Handy wird in die
Hand genommen und angerufen.
Das sind so Sachen, die mag ich auch
nicht so gerne, aber da kann man auch
gut gegensteuern.
Also ich finde, man kann immer mit den
Leuten auch dann sprechen und vielleicht dann auch
durch Kommunikation vorher auch mal so einen Termin
vermeiden, wo man oben sitzt und sich fragt,
was mache ich hier eigentlich.
Und eine Herausforderung ist auch die neue Generation,
die jetzt kommt.
Also ich finde es super spannend, dass gerade
so viele ganz junge Leute bei uns anfangen.
Die ticken aber alle völlig anders, als ich
das gewohnt bin.
Dabei bin ich gar nicht so viel älter
als die, habe ich immer das Gefühl.
Aber wenn man sich dann mit denen unterhält,
hat man doch das Gefühl, man ist doch
viel älter.
Die mitzunehmen und deren Denkweise so ein bisschen
auch zu verstehen und das so in Einklang
zu bringen, das ist auch eine Herausforderung, die
uns die nächsten Jahre, glaube ich, auch gut
beschäftigen wird, würde ich sagen.
Marie Supe kennt das große Ganze und die
kleinen Stolpersteine im Zahlenwerk.
Doch kein Monatsbericht entsteht im luftleeren Raum.
Ihre Arbeit lebt vom Dialog mit denen, die
draußen auf der Baustelle täglich Entscheidungen treffen, Prioritäten
abwägen, Abläufe jonglieren.
Eine von ihnen ist Glenn Stahl, Oberbauleiter auf
der Großbaustelle Andreas Quartier in Berlin, verantwortlich für
Termine, Kosten, Qualität.
Und vor allem für Menschen, denn ohne Kommunikation
läuft hier gar nichts.
Auch nicht die Zusammenarbeit mit dem Controlling.
Marie sorgt dafür, dass die Zahlen stimmen, Glenn
dafür, dass die Realität auf der Baustelle nicht
aus dem Takt gerät.
Zwischen ihnen gibt es feste Schnittstellen, Monatsrunden, Datenabgleiche,
kurze Wege per Telefon oder Online-Meeting.
Was nach nüchterner Abstimmung klingt, ist in Wahrheit
ein sensibles Zusammenspiel, denn nicht immer fließen die
Infos von der Baustelle wie bestellt, nicht jeder
sieht sofort den Sinn hinter einem weiteren Bericht.
Marie braucht Fingerspitzengefühl, Glenn das Verständnis, dass Maries
Arbeit nicht Kontrolle ist, sondern Rückendeckung.
Beide begegnen sich auf Augenhöhe, mit klar verteilten
Zuständigkeiten, aber einem gemeinsamen Ziel, das Projekt erfolgreich
zu steuern.
Ich wollte von Glenn wissen, wie sieht sein
Alltag auf der Baustelle aus, welche Aufgaben gehören
dazu und worauf kommt es an, wenn man
die Verantwortung für ein Großprojekt trägt?
Mein Name ist Glenn Stahl, ich bin Oberbauleiter
bei der Firma Züblin.
Mittlerweile seit zwölf Jahren im Unternehmen, habe direkt
nach dem Studium begonnen.
Ich bin als junger Ingenieur eingestiegen, als Praktikant
eigentlich, aber dann als junger Ingenieur eingestiegen.
Und wachsen tut man ja immer, indem man
peu à peu mehr Verantwortung bekommt, indem das
Spektrum immer größer wird.
Es hat natürlich angefangen als junger Ingenieur, dass
man zugearbeitet hat für den Bauleiter.
Dann irgendwann war ich mal Bauleiter, dann habe
ich einzelne Berge betreut auf einer großen Baustelle.
Und immer wenn ich mitbekommen habe, jetzt ist
gerade eine Etappe erreicht, wo ich mich wie
in einer Komfortzone fühle, mir geht alles so
gut von der Hand, dann habe ich mir
selber auch gedacht, ich könnte mal einen Schritt
weiter über den Horizont raussuchen und habe es
dann auch klar mit meiner jeweiligen Fügungskraft besprochen
und dann wurde mir noch mehr zugetan.
Irgendwann war ich Projektleiter, habe dann so ein
ganzes Projekt geführt.
So ist man mit seiner Verantwortung, seinem Leistungsspektrum
peu à peu gewachsen.
Und dann war ja auch schon die Frage,
was eigentlich meine Aufgaben sind als Oberbauleiter.
In der Tat werde ich das öfter gefragt,
auch in meinem Bekanntenkreis.
Die denken immer so, Bauleitung, was macht man
da eigentlich?
Und der Oberbauleiter, was soll denn das sein?
Und mir wurde in der Tat auch schon
mal die Frage gestellt, ob das ein Ganztagsjob
ist.
Bist du da eigentlich den ganzen Tag tätig?
Und dann sagen sie, es gibt Bauarbeiter, es
gibt Pläne und dann wird ein Haus ausgestattet.
Was machst du denn da jetzt eigentlich noch
so auf die Art?
Dem bin ich mal entgegengekommen und habe gesagt,
es gibt auch ein Schiff.
Die Kohlen sind da, ich schaufle die Kohlen,
aber trotzdem muss das Schiff irgendwie in den
Hafen kommen.
Das ist mir damals so spontan eingefallen und
das fand ich eigentlich wirklich zutreffend als Sinnbild
für meine Aufgabe, die ich habe.
Als Oberbauleiter sehe ich mich eigentlich so als
Kapitän eines Frachters.
So übergeordnet steuere ich sozusagen das Projekt, verteile
die Aufgaben an mein Bauleitungsteam, an meine Offiziere
und halte eigentlich den Kurs vor Augen.
Und habe auch die Verantwortung, dass dieser Frachter
mit seiner Ladung auch fristgerecht und auch heile
im Hafen ankommt, um den Bauherrn dann auch
zufriedenzustellen.
Ich habe nach dem Abitur eine Ausbildung gemacht,
aber ich habe kein Handwerk gelernt.
Ich habe eine technische Ausbildung gemacht zum Vermessungstechniker.
Während der Ausbildung habe ich die Arbeit auf
den Baustellen mitbekommen.
Die machte mir irgendwie am meisten Spaß.
Ich fand auch den Ton, den rauen Ton,
den direkten Ton, diese klare Sprache, die fand
ich immer ganz gut.
Im Büro fand ich es immer so ein
bisschen, es war mir zu fad, muss ich
sagen.
Und da dachte ich nach der Lehre, ich
möchte gerne Bauleitung machen.
Ich würde gerne auf dieser Baustelle sein und
mitgestalten und ein Teil davon sein.
Und dann habe ich angefangen zu studieren, Bauingenieurwesen.
Ich habe konstruktiv vertieft, also habe Statik vertieft,
aber auch nur vor dem Hintergrund, dass ich
die Technik und das Ganze dahinter verstehen möchte
vom Hochbau.
Und mir war aber schon immer klar, dass
ich in diese Bauleitung, diesen baubetrieblichen Part dieses
Berufes einsteigen möchte.
Ich habe während des Studiums auch ein Praktikum
gemacht bei Züblin und konnte da auch schon
eintauchen, habe gesehen, was machen die da eigentlich.
Und dann hatte ich bei Züblin angefangen, genau.
Glenn Stahl ist keiner, der lange um den
heißen Prei redet.
Klare Worte und ein gutes Gespür dafür, wann
es Zeit ist, das nächste Etappenziel in den
Blick zu nehmen.
Seine Karriere bei Züblin gleicht einer Seereise mit
wachsender Mannschaft.
Vom Praktikanten zum Oberbauleiter, Schritt für Schritt, immer
mit wachem Blick für neue Aufgaben, neue Horizonte.
Sein Bild vom Frachtschiff, das sicher in den
Hafen gesteuert werden muss, bringt es auf den
Punkt.
Oberbauleitung heißt, den Überblick zu behalten, Entscheidungen zu
treffen, Teams zu führen und trotz aller Komplexität
Kurs zu halten.
Doch wie sieht das konkret aus, wenn das
Schiff nicht nur auf dem Papier existiert, sondern
mitten in Berlin liegt, mit Bauzaun, Kran und
Koordinationsmarathon?
Ich wollte wissen, was passiert gerade auf der
Baustelle des Andreas Quartiers?
Was macht das Projekt besonders und in welcher
Phase steckt es gerade?
Das Andreas Quartier ist ein relativ großes Rohbauvorhaben
von uns.
Technisch gesehen ist es jetzt nicht unbedingt komplex,
weil in unserem Bereich sind die Schlüssel fertig
aufgestellt und unsere Bauaufgabe dort am Andreas Quartier
ist jetzt eigentlich nur der reine Rohbau.
Da gibt es natürlich auch ein paar Highlights
in dem Rohbau.
Wir haben vorgespannte Ortbetondecken, wir haben schräge Stahlverbundstützen
und wir haben auch so ein integratives Stahlverbundfachwerk.
Wenn man jetzt nur auf den Rohbau guckt,
sind das schon gewisse Highlights, wo man auch
eine enge Abstimmung mit Planern durchführen muss.
Aber von der Komplexität ist es, wie gesagt,
jetzt nicht das Anspruchsvollste vom technischen Gesichtspunkt her.
Vom baulichen sieht es schon wieder ein bisschen
anders aus, weil es wirklich ein Riesenvorhaben ist.
Wir reden davon 85.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche.
Wir bringen da wirklich viel Beton ein, 60
.000 Kubikmeter in 20 Monaten.
Das ist schon eine gewaltige Menge.
Wenn man das jetzt mal runterrechnet auf den
Tag, ist es durchschnittlich haben wir da 18
Betonmischfahrzeuge, die auf Baufeld fahren.
Wir haben natürlich auch Spitzenbetonagen, also an der
Bodenplatte in der Gründung damals gehabt.
Bis zu 100 Autos sind dann aufgefahren, waren
um die 800 Kubikmeter.
Das ist schon eine Herausforderung.
Wir haben 160 gewerbliche Arbeitskräfte draußen, die auch
koordiniert werden müssen durch uns.
Und das Besondere dabei ist auch die innerstädtische
Lage.
Wir sind ja direkt in einem Wohngebiet.
Unser Baufeld ist sieben Meter von der S
-Bahn-Trasse entfernt, zwischen Janowitzbrücke und Ostbahnhof.
Das ist schon sehr beengt.
Und es bedarf dann auch einer wirklich gut
abgestimmten Baulogistik.
Das ist dann wirklich auch sehr gut getaktet
bei uns.
Wir haben dann auch sehr viele Instrumente vom
digitalen Lieferkalender über eine Taktsteuerungstafel.
Wir haben da unsere festgelegten Lagerplätze.
Wir verfolgen da auch so eine 5S-Standard,
das ist so ein Konzernstandard, den wir haben,
der unbedingt auch notwendig ist, um so einen
reibungslosen Bauablauf gestalten zu können.
Eine weitere Besonderheit auf dieser Baustelle ist, dass
wir das in einer Arbeitsgemeinschaft mit einer anderen
Firma durchführen, diesen Rohbau mit einem mittelständischen Unternehmen.
Das ist natürlich auch eine Herausforderung für uns.
Es sind zwei verschiedene Arbeitsweisen, Mittelständler und wir
als Konzern, die da aufeinandertreffen.
Zumal ich auch sagen muss, dass unser ganzes
Team jetzt auch neu war.
Man kannte sich untereinander nicht.
Das ist natürlich auch immer eine sehr große
Herausforderung, bis ein Team wirklich zusammenwächst und als
Einheit funktioniert.
Da braucht man ein bisschen Zeit.
Die Stärke eines Teams lebt ja davon, dass
man ganz klar miteinander kommunizieren kann und jeder
seine Stärken und Schwächen kennt.
Wenn man Sicherheit nicht kennt, hat man manchmal,
ich will es mal nennen, eine falsche Höflichkeit.
Dann traut man sich nicht immer so klare
Worte zu sagen.
Für eine Teameinheit ist es eigentlich nicht förderlich,
wenn man sich hier und da zurückhält.
Aber diese Phase, die haben wir hinter uns
gelassen, hat schon ein paar Monate gedauert, bis
man sich da so zusammengeruckelt hat.
Jetzt laufen wir ganz gut zusammen.
Das Bauleitungsteam, das ich jetzt dort führe, besteht
aus vier Bauleitern und aus vier Polieren.
Da wird natürlich jedem eine Aufgabe zugeteilt.
Großprojekte wie das Andreas-Quartier sind komplexe Gebilde.
Man steuert sie nicht im Alleingang.
Glenn muss Abläufe managen, Budgets im Blick behalten,
mit Bauherrschaft und Fachplanerinnen und Planern kommunizieren und
dabei ständig Prioritäten neu sortieren.
Wöchentliches Jour fix mit der Planung, Monatsrunden zu
Zahlen und Budgets, dazu ein Team, das geführt,
motiviert und begleitet werden will.
Kein Tag ist wie der andere und manchmal
reichen kurze Wege und ein gutes Bauchgefühl mehr
als jede Excel-Tabelle.
Mich hat interessiert, was sagt jemand wie er
einem jungen Menschen, der gerade überlegt, ob Bauleitung
der richtige Weg sein könnte?
Was braucht es für diesen Job?
Grundlegend, wenn man sich für die Bauleitung entscheidet,
muss man sich im Klaren sein, dass es
eine sehr vielfältige Aufgabe ist.
Man muss das, was man im Studium mitbringt,
ein konstruktives Wissen mitbringen.
Man muss ein kaufmännisches Wissen haben, man muss
rechtlich sicher sein und ein bisschen Psychologie gehört
auch noch dazu, um mit den Leuten umgehen
zu können und die dahin zu bewegen, wo
man es gerade benötigt.
Aber ich glaube, was ich denen als erstes
raten oder mitgeben würde, ist eine ganz klare
Kommunikation.
Eine ganz klare Kommunikation ist das Wichtigste an
diesem Beruf.
Dass man genau weiß, erst mal diese Performance
zu haben.
Wie spreche ich denn eigentlich mit wem?
Und auch alle zusammenzuholen und alle auf den
gleichen Wissensstand zu bringen.
Das ist eigentlich das Wichtigste.
Dass keiner außen vor gelassen wird.
Ich wusste eigentlich nichts davon, dass alle auf
dem gleichen Wissensstand sind.
Dann funktioniert so ein Bauvorhaben fast von selbst.
Das Zweite ist, dass man ein bisschen Erfahrung
mitbringen muss.
Man kann natürlich keine Bauleitung machen, wenn man
vorher nie auf dem Bau war und gar
nicht weiß, was die Leute da eigentlich machen.
Das sollte man eigentlich vorher auch schon machen,
bevor man in den Beruf einsteigt.
Es ist natürlich hier und da sehr stressig
und man muss sehr organisiert sein.
Man muss in Stresssituationen Ruhe bewahren können.
Und auch mit kühlem Kopf Entscheidungen treffen zu
können.
Das kann man nur, wenn man mehr agiert,
als man nur reagiert.
Man muss eigentlich schon so organisiert sein, dass
man schon direkt weiß, was hole ich aus
der Schublade, wenn ein folgendes Problem auftritt.
Entscheidungen zu treffen.
Entscheidungen zu treffen und sich darüber bewusst zu
sein, dass man für den Erfolg als auch
für den Misserfolg einstehen muss.
Das ist eigentlich, was die Verantwortung ausmacht.
Und jetzt in meiner Position als Oberleiter habe
ich jetzt nicht nur die Verantwortung für meine
Entscheidungen, sondern auch für die Entscheidungen, die mein
Team, mein Bauleiter trifft.
Das ist ganz klar.
Da ist es mir natürlich auch wichtig, da
gebe ich halt meinem Team auch mit.
Die haben natürlich Entscheidungsgewalt, aber ich gebe denen
natürlich Leitplanken, wo die sich halt bewegen können,
um Entscheidungen treffen zu können.
Es gibt natürlich auch sehr weitreichende Entscheidungen, die
ich jetzt nicht unbedingt einem Polierer oder einem
Bauleiter zumuten muss, was jetzt irgendwie projektweisend ist.
Aber ganz klar sehe ich meine Verantwortung auch
darin, dahinter zu stehen, hinter meinen Leuten und
deren Handeln.
Wer durch ein fertiges Gebäude läuft, sieht oft
nur das Resultat.
Architektur, Räume, Materialien, vielleicht noch ein paar Logos
auf dem Bauzaun.
Doch was man nicht sieht, ist das System
dahinter.
Die unzähligen Entscheidungen, die Menschen, die sie treffen,
die, die den Überblick behalten, auch wenn um
sie herum alles in Bewegung ist, die, die
auf der Baustelle Lösungen finden, wenn der Plan
längst an seine Grenzen stößt, die, die das
Chaos ordnen, mit Tabellen, mit Tools, mit Teamgeist.
Diese Doppelfolge von Architektourist ist ein Blick hinter
die Kulissen, eine Einladung in den Maschinenraum großer
Bauprojekte und eine Einladung in die Zukunft.
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