Architektourist

Der Podcast für Architektur, Bautechnik und Baukultur - von und mit Alexandra Busch.

#45 Digitale Vergabe, klare Kosten – AVA-Software im Einsatz

Von Leistungsverzeichnissen bis KI: Wie California und AVA4Cloud Prozesse vereinfachen

27.08.2025 30 min

Zusammenfassung & Show Notes

Ob Ausschreibung, Vergabe oder Abrechnung: Wer Bauprojekte strukturiert umsetzen will, braucht nicht nur einen guten Plan, sondern auch die richtigen Werkzeuge. In dieser Episode werfen wir einen Blick in den digitalen Baualltag mit Thomas Kurzweg von G&W Software, dem Anbieter der AVA-Software California. Gemeinsam sprechen wir über heutige Ausschreibungsprozesse, Leistungsverzeichnisse in der Cloud, Vergabeplattformen, Projektsteuerung und darüber, wie sich durchgängige digitale Abläufe zwischen Planung, Einkauf und Bauleitung etablieren lassen.
Wir schauen auf praxisnahe Szenarien für öffentliche Auftraggeber, die Bedeutung strukturierter Datenformate wie GAEB und die Vorteile cloudbasierter AVA-Lösungen – von Flexibilität bis Datensicherheit. Außerdem in der Folge: erste Anwendungsideen für KI, Schnittstellen zu ERP-Systemen und der wachsende Einfluss modellbasierter Prozesse mit BIM.

Experte in dieser Episode:
Thomas Kurzweg – Vertrieb und Kundenbetreuung, G&W Software AG

Weitere Links:
G&W Software – AVA-Software California
AVA4Cloud – Ausschreibung, Vergabe und Abrechnung in der Cloud
BIM2AVA bei California

Coverbild: iStock/gremlin

Der Podcast:
Architektourist bietet eine Hörreise durch unsere gebaute Umwelt. In jeder Episode nehmen wir Euch mit in die Welt der Architektur und Baustoffe, erkunden kreative Anwendungen und tauchen ein in die Geschichten hinter den Bauprojekten – von der ersten Skizze bis zur fertigen Umsetzung.

Seid bei der nächsten Folge wieder dabei, wenn wir weitere spannende Projekte und Persönlichkeiten aus der Welt des Bauens vorstellen. Wenn Euch die Episode gefallen hat, abonniert Architektourist bei Eurem bevorzugten Podcast-Anbieter.

Ihr habt Fragen oder Vorschläge? Wir freuen uns auf Eure Nachrichten unter kontakt@architektourist.de.

Transkript

Liebe Architektouristinnen und Architektouristen, diese Episode wird unterstützt von G&W. Herzlichen Dank dafür! Ob in der Stadt oder auf dem Land, Architektur umgibt uns. Überall. Stellt euch einen Stapel Pläne auf dem Schreibtisch vor. Daneben Post-its, ein Maßstab, das Handy vibriert. Ein Leistungsverzeichnis liegt offen, aber ist das wirklich die aktuelle Version? Wer hat zuletzt etwas geändert und wann? Im digitalen Projektalltag kann so ein Moment entscheidend sein. Kommt mit auf eine Hörreise durch unsere gebaute Umwelt. Heute sind wir zu Gast bei G&W Software in München. Hallo und herzlich willkommen bei Architektourist, eurem Podcast für Architektur, Bautechnik und Baukultur. Heute geht es um ein Thema, das oft im Hintergrund läuft, aber im Büroalltag umso wichtiger ist. Ausschreibung, Vergabe und Abrechnung, kurz AVA. Denn wer Gebäude plant, baut oder betreut, kennt sie. Die Excel-Tabellen, Versionswirrwars und Nachfragen zur aktuellen Kostenaufstellung. Aber wie lassen sich solche Prozesse heute besser lösen? Was bringt die Arbeit in der Cloud? Und was braucht es, damit Software wirklich alltagstauglich ist? In kleinen Büros, bei öffentlichen Auftraggebern oder bei großen Projekten. Bevor wir einsteigen, nehme ich euch mit in eine typische Situation von der Baustelle und aus dem Büro. Vielleicht kommt euch das bekannt vor, vielleicht denkt ihr an eure letzte Ausschreibung und vielleicht fragt ihr euch, muss das nicht einfacher gehen? Donnerstag, 7.42 Uhr. Franziska sitzt im Auto, auf dem Weg zur Baustelle in Wiesbaden. Ein Blick aufs Handy, 13 ungelesene Mails. Auf der Mailbox, die Kollegin aus dem Büro. Hi Franziska, kannst du mir nochmal die finale Kostenberechnung fürs Gewerk TGA schicken? Der Bauherr fragt, danke. klar nur welche Version war noch mal die aktuelle Entwurfsplanung oder schon Ausschreibung die Baustelle ruft Sicherheitsschuhe an Helm auf Warnweste drüber im zweiten Obergeschoss des Rohbaus zwischen Ständerwänden und offenen Schächten steht der Polier Franziska im LV steht Parkett. Aber hier fehlen noch Heizungsleitungen und der Estrich. Zurück im Auto das nächste Telefonat. Der Bauherr. Sagen Sie mal, ich finde die Übersicht der bisherigen Kosten nicht mehr. Hatten wir da nicht was vereinbart? Franziska nickt nur für sich selbst. Zurück im Büro. Die Kollegin vom Einkauf schaut vorbei. Wir wollen die Rahmenverträge überarbeiten. Hast du aktuelle Preislisten oder LV-Vorlagen oder fangen wir wieder bei Null an? Franziska lehnt sich zurück. Wäre es nicht schön, alles an einem Ort zu haben? Pläne, LVs, aktuelle Versionen, saubere Kostenaufstellungen und ein System, das mitdenkt statt bremst. Ich gebe zu, als ich das Interview für diese Folge aufgenommen habe, wusste ich zwar grob, worum es geht, Bausoftware, AVA, Cloud-Lösungen, aber was genau California vom Softwareunternehmen G&W eigentlich leistet, wofür man eine AVA-Software wirklich braucht und warum manche Auftraggeberinnen und Auftraggeber dafür sogar eigene Cloud-Server betreiben, das hat sich mir nicht auf Anhieb erschlossen. Viele Produktmeldungen und Update-Texte lesen sich ja eher wie eine Mischung aus IT-Fachblatt und Normenverzeichnis. Module hier, Schnittstellen dort und dazwischen Begriffe wie integrierte Kostenverfolgung, Modulstruktur oder automatisierte Leistungsverzeichniserstellung. Ich wollte also besser verstehen, wie genau so eine Software eigentlich funktioniert und vor allem, was sie im Alltag wirklich bringt. Wer arbeitet damit? Was verändert sich dadurch im Planungsbüro oder auf der Auftraggeberseite? Und wie sieht das konkret aus, wenn Ausschreibungen, Kosten und Vergaben digital laufen? Mein Gesprächspartner, der das aus erster Hand kennt, ist Thomas Kurzweg von G&W Software. Er begleitet seit vielen Jahren sowohl plante als auch öffentliche Auftraggeber und kennt die Praxis, die Software und die Herausforderungen. Ich wollte von ihm wissen, welche Anforderungen haben eigentlich öffentliche Auftraggeber, was unterscheidet sie von klassischen Planungsbüros und welche Rolle spielt eine Software wie California dabei? Denn anders als Planende, die tief in einzelne Positionen einsteigen, brauchen Auftraggeber vor allem Übersicht. Wo steht mein Projekt? Wie entwickeln sich Budgets? Und wie lassen sich Investitionen und Unterhalt mit Rahmenverträgen effizient steuern? Genau dabei hilft eine Software wie California von der Ausschreibung über die Abrechnung bis hin zu Preisspiegeln, Gutschriftverfahren und projektübergreifenden Auswertungen. Öffentliche Auftraggeber haben natürlich eine ganz andere Sicht auf die Bauvorhaben, auf die Projekte. Währenddessen der Planer ja wirklich sehr detailliert in den Leistungspositionen ist und sehr detailliert alles wissen möchte, ist im Normalfall die Sicht des Auftraggebers ein bisschen anders. Der möchte eigentlich nur wissen, wo steht mein Projekt, wo geht mein Projekt hin, möchte es also viel allgemeiner haben. Die andere Geschichte ist, dass öffentliche Auftraggeber oder überhaupt Auftraggeber natürlich auch sagen, wir haben zum Beispiel die Herausforderung, dass wir unsere Kosten aufteilen müssen auf Haushaltsstellen, auf bestimmte Geldgeber, öffentlich, nicht öffentlich, Land, Bund, Kommune. Zum Weiteren haben sie auch die Aufgabe, nicht nur Investitionsmaßnahmen abzubilden, sondern sie bilden über unsere Software auch Unterhaltsleistungen ab und die werden ganz oft über Rahmenverträge gesteuert. Das heißt also, man schließt für ein, zwei, drei Jahre Verträge mit Unternehmen ab, die dann entsprechende Leistungen erbringen. Diese Verträge können abgeschlossen werden, entweder über eigene Leistungsverzeichnisse oder auch über Standardleistungsbuchbau für Zeitvertragsarbeiten. Also erzeuge ich dann meine Ausschreibung, mein Leistungsverzeichnis. Die Bieter reichen dann ihre Angebote ein, entweder halt in einer freien Preisabgabe oder aber auch im Auf- und Abgebotsverfahren. Dann wird daraus ein Preisspiegel gebildet und dann ist es wieder ganz individuell, wie die Auftraggeber damit umgehen. Manche sagen, alle Bieter bekommen einen Einheitspreis, das ist meistens der Durchschnittswert der Angebote oder aber auch jeder Bieter hat einen individuellen Preis pro Leistung. Wir können es mit der California abbilden und dann kann ich, wenn ich also in die Ausschreibung gehe, geplante Maßnahmen haben, kann ich also dann sagen, die und die Position werden wir dazu brauchen. Dann kann ich nochmal einen Preisspiegel machen, obwohl ich einen Vertrag hinterlegt habe und kann dann halt den günstigsten... Bieter beauftragen und kann dann natürlich auch die Rechnungsprüfung durchführen, weil vom Prinzip in der California alles hinterlegt ist und dann gebe ich nur noch die Abrechnungsmengen ein und kann dann anhand dessen sehen, ob der Bieter die richtige Rechnung gestellt hat, kann also dort die Rechnungsprüfung machen, könnte das Ganze sogar auch im Gutschriftverfahren machen, das heißt der Bieter stellt gar keine Rechnung mehr, sondern gibt mir bloß noch an, welche Massen er erbracht hat aus dem Leistungsvertrag zu den jeweiligen Positionen Und dann kann ich auch ein Gutschutzverfahren erstellen und habe im Hintergrund natürlich auch noch ganz viele Statistiken. Dass ich also schauen kann, zum einen, welche Leistungsposition wurde überhaupt gezogen aus dem Rahmenvertrag, wie viele Umsätze wurden mit welchen Bietern gemacht, sodass ich das auch gerecht aufteilen kann. Also solche Statistiken fallen dann im Hintergrund ab. Und ich kann natürlich dann auch sagen, bei dem nächsten Rahmenvertrag, also im Durchschnitt der letzten Jahre, haben wir diese Position so und so oft gebraucht, sodass man vielleicht auch noch einen Preisvorteil bekommt. Und man kann natürlich die Leistungen, die man drei Jahre lang richtig ausgeschrieben hat, vielleicht aus dem Rahmenvertrag auch einfach rausnehmen und damit das Ganze wieder ein bisschen kürzer machen, einfacher machen. Wenn man den Begriff AVA-Software zum ersten Mal hört, klingt das, sagen wir mal, nach Verwaltung. Oder nach etwas, das irgendwo im Hintergrund läuft. Und ehrlich gesagt, ein bisschen stimmt das auch. Aber ohne dieses Hintergrundrauschen würde auf vielen Baustellen und in vielen Büros einfach gar nichts laufen. Denn AVA steht, wie schon erwähnt, für Ausschreibung, Vergabe und Abrechnung. Und das sind zentrale Aufgaben im Bauprozess. Zwischen erster Skizze und letzter Rechnung müssen konkrete Fragen geklärt werden. Wer baut was? Wann? Zu welchem Preis? Und mit welchen Materialien? Die Grundlage dafür sind Leistungsverzeichnisse, oft seitenlang mit hunderten Einzelpositionen. Früher wurden sie häufig mit Word oder Excel erstellt, was fehleranfällig und schwer zu pflegen war. Genau hier setzt eine Software wie California an. Sie digitalisiert den gesamten Prozess von der Kostenschätzung über die Ausschreibung, die Vergabe, die Abrechnung bis hin zur Projektdokumentation. Und zwar nicht in Form von losen Dokumenten, sondern als durchgängiges, datenbankgestütztes System. Das bedeutet, wer hier arbeitet, hat alle Zahlen, Versionen und Änderungen im Blick. Sauber, nachvollziehbar und rechtssicher. Für Planerinnen und Planer ist das eine enorme Entlastung. Und für Auftraggeber eine Chance, selbst Ausschreibungen zu erstellen, Rahmenverträge zu verwalten oder Kosten zu kontrollieren, ohne für jede kleine Maßnahme ein externes Büro zu beauftragen. California kann dabei modular aufgebaut werden, je nach Bedarf. Manche Büros nutzen nur die LV-Erstellung, andere bauen darauf ein komplettes Projektcontrolling auf. Und wer mit BIM arbeitet, also mit digitalen 3D-Modellen, kann diese sogar in die Software einbinden. Das Modell liefert dann die Mengen, die Software rechnet die Kosten. Und jetzt kommt der nächste Schritt. California geht in die Cloud. Was bedeutet das für die Praxis? Wer nutzt die Cloud-Lösung und was verändert sich dadurch im Alltag? Thomas Kurzweg erklärt, warum die Nachfrage nach AVA4Cloud steigt und welche Vorteile das bringt. A4V Cloud ist unsere Lösung, dass man die California, aber auch andere Windows-Software, halt nicht auf seinem lokalen Server installiert, sondern das Ganze halt über ein Rechenzentrum, über einen virtuellen Server in ein Rechenzentrum in Deutschland läuft. Das Ganze spielt in Leipzig, gibt dann auch noch ein gespiegeltes Rechenzentrum in Frankfurt am Main und wir kümmern uns vom Prinzip her um diese gesamte IT-Struktur. Und die Nutzer müssen nur noch die California nutzen. Inzwischen haben wir etwas über 100 Kunden, die die Anwendung in der Cloud nutzen. Vom einen User-Umgebung bis zu 130, 140 Nutzern haben wir das Ganze abgebildet. Und erstaunlicherweise unser allererster Kunde in der Cloud war ein öffentlicher Auftraggeber, war eine Gemeinde, die gesagt hat, wir wollen eigentlich unsere IT mit der California gar nicht belasten, weil es ist für uns eigentlich nur so ein Nebenprodukt, die Software. Das heißt also ganz oft hat auf der Auftraggeberseite ist die California ein Arbeitsmittel, was immer mal wieder gebraucht wird, aber nicht ständig. Und demzufolge will man natürlich auch nicht seine IT ständig damit belasten, dass also die Software aktuell gehalten wird. Darum kümmern wir uns dann, wenn das Ganze in der Cloud ist, sodass man wirklich seine IT an der Stelle entlasten kann und natürlich auch die Möglichkeit hat, wenn ich zum Beispiel mehrere Niederlassungen habe, über Deutschland verteilt oder auch im Ausland, ist ja vollkommen egal, aber auch wenn du ein Internetzugang dafür. Dann kann ich das Ganze halt wirklich zentral in diesem Rechenzentrum abbilden. Das Ganze liegt dann auch auf einem sogenannten Terminal-Server. Das heißt also, da liegt nicht nur die Software drauf, sondern auch alle Prozesse werden auf diesem Terminal-Server abgebildet, was natürlich dann auch wieder Geschwindigkeitsvorteile hat gegenüber einer sogenannten kleinen Server-Installation, wo also noch Daten zwischen dem Benutzer und dem Server ausgetauscht werden. Diese Prozesse laufen alle auf diesem Terminal-Server ab, sodass also über das Internet eigentlich nur noch Bildschirm, Maus und Tastatursignale übertragen werden, was natürlich dann entsprechende Geschwindigkeitsvorteile bringt und auch nicht so hohe Anforderungen an den Internetanschluss stellt. Gerade bei kleineren Maßnahmen mit überschaubarem Budget, knapper Zeitschiene und wenigen Beteiligten zeigt sich, wie wertvoll eine Lösung wie California in der Cloud sein kann. Denn nicht jede Maßnahme wird extern vergeben. Viele Auftraggeber entscheiden sich bewusst dafür, Ausschreibungen selbst zu erstellen, um flexibel zu bleiben und schnell reagieren zu können. Und genau dafür braucht es ein System, das alle Schritte abbildet. Von der Leistungsverzeichniserstellung bis zur Abrechnung, digital rechtssicher und strukturiert. Thomas Kurzweg kennt viele solcher Situationen und schildert, wie sich die Anforderungen öffentlicher Auftraggeber in den letzten Jahren verändert haben. Im Normalfall ist es so, dass ganz oft, auch heute noch, gerade in öffentlichen Bereichen, wir müssen noch aus Corona-Zeiten die Faxgeräte und so ungefähr geht es auch im Baubereich ab. Das heißt also, die meist externen Planer erstellen mit einer AVA-Lösung ihre Leistungsverzeichnisse und schicken dann aber die Leistungsverzeichnisse oder auch dann die Preisspiegel als PDF zu den Kommunen. Oder zu den Auftraggebern, die dann entsprechend die Entscheidungen treffen. Und da hat sich also vor einigen Jahren schon mal ein bisschen was gewandelt, nämlich mit der elektronischen Vergabe, die ja verpflichtend wurde. Dann gab es natürlich auch den einen oder anderen, der dachte, naja, eine elektronische Vergabe heißt, auch wenn ich ein PDF-Dokument zur Verfügung stelle, aber das ist natürlich eigentlich nicht die elektronische Vergabe. Aber da sind halt schon ganz viele dazu übergegangen, dass sie gesagt haben, wir brauchen also so eine Software, mit der wir also dann wirklich die Leistungsverzeichnisse im entsprechenden Format abbilden können und dann auch in dem Baubank-üblichen Austauschformat, also im GEP-Format, dann auch austauschen können und die entsprechenden Angebote erhalten. Der nächste Schritt ist also, dass ja inzwischen auch die E-Rechnung für die öffentlichen Auftraggeber verpflichtend ist, dass sie zumindest die empfangen können. Und wenn ich natürlich eine elektronische Rechnung mit entsprechenden begleitenden Unterlagen wie den Aufmaßblättern erhalte, auch in elektronischer Form, dann ist es natürlich auch sinnvoll, wenn ich eine Software habe, mit der ich dann diese Abrechnung und die Rechnungsprüfung dann auch elektronisch vornehmen kann. Sobald ich die Abrechnung drin habe, habe ich in der California nicht nur die Sicht auf den kaufmännischen Stand. Also wie viel Geld haben wir denn schon ausgegeben? Das ist ja das eine. Aber viel wichtiger ist ja, was habe ich für dieses Geld schon bekommen? Also ich muss auch den Leistungsstand haben. Und also automatisch dadurch, dass ich nur diese Aufmaßblätter in die California importiere, habe ich zu dem Leistungsverzeichnis und auch zum gesamten Bauvorhaben ad hoc den Stand und kann also sagen, wo stehen wir jetzt, was war geplant, wo stehen wir jetzt in der Abrechnung und wenn alles planmäßig weiterläuft, wo geht das Ganze künftig hin, natürlich auch inklusive Nachtragsmanagement, dass also, wenn sich Dinge ändern, auch die abgebildet werden und das Ganze geht wirklich elektronisch, sodass ich also nur Änderungen vom Planungsbüro einspiele, Aufmaßblätter einspiele und automatisch habe ich also den aktuellen Stand in der California abgebildet, So wird nicht nur die Ausschreibung einfacher, auch die Vergabe, Rechnungsprüfung und Projektsteuerung lassen sich mit wenigen Klicks abbilden. Und wer regelmäßig ähnliche Maßnahmen durchführt, spart noch mehr Zeit, denn einmal angelegte Strukturen und LVs können wiederverwendet und angepasst werden. Wer schon mal versucht hat, mit Excel-Tabellen, PDF-Preisspiegeln und weitergeleiteten E-Mails den Überblick über ein Bauprojekt zu behalten, weiß, das funktioniert genau so lange, bis das erste Aufmaß kommt oder ein Nachtrag. Plötzlich gibt es fünf Versionen vom LV, drei Meinungen zur Kostenaufstellung und niemand weiß mehr, was zuletzt beauftragt wurde. Genau da hilft eine Software wie California. Wenn neue Mengen reinkommen, werden sie direkt abgeglichen mit dem, was geplant war und dem, was schon abgerechnet ist. Alles bleibt in einem System, nachvollziehbar und aktuell. Und wenn sich etwas ändert, muss nicht das ganze Projekt neu sortiert werden, man passt es einfach an. Aber so praktisch das alles ist, gerade im Bauwesen stellt sich schnell eine andere Frage. Wie sicher sind unsere Daten? Wo liegen sie? Wer hat Zugriff? Und wie zuverlässig ist so eine Cloud-Lösung wirklich? Thomas Kurzweg hat sich das selbst angeschaut und erzählt, was ihn am Rechenzentrum in Leipzig besonders beeindruckt hat. Wenn jemand überlegt, in die Cloud zu gehen, ist das auch immer ein Thema. Wie sicher sind meine Daten? Da kann ich aber beruhigen, weil also diese Cloud-Lösung, die wir anbieten, es gibt ja eine neue Richtlinie, eine sogenannte NIS2-Richtlinie. Das ist eine EU-Richtlinie zum Schutz von Netz- und Informationssystemen. Das beinhaltet zum einen den physischen Schutz der Rechner und wir waren im April in Leipzig und haben uns mal unser Rechenzentrum angeschaut und ich selber habe dort also erleben können, dass ich beinahe das Rechenzentrum nicht hätte sehen können, weil halt dort eine entsprechende Sicherheitsüberprüfung in zwei Stufen stattfindet. Wenn ich also dort in diesem Server möchte, heißt also, wird einmal mit Kamera aufgezeichnet, dann muss ich einen Personalausweis vorlegen, den ich leider vergessen hatte. Dann haben wir den aber dann über elektronische Medien, habe ich dann noch ein Foto des Personalausweises bekommen und dann ist sozusagen eine zweite Person vor, unabhängig, die gar nicht vor Ort ist, die checkt dann das Bild mit dem Personalausweis und erst dann hat man die Möglichkeit, dort reinzukommen, Natürlich auch noch mit entsprechenden Begleitpersonen kann man dann dort dieses Rechenzentrum betreten. Also es ist zum einen der physische Zugang schon sehr, sehr sicher. Zum Zweiten natürlich auch alles, was Brandschutz anbelangt, ist natürlich auch so ein Rechenzentrum ganz anders gesichert. Geht also damit los, dass natürlich entsprechende Brandschutzanlagen dort eingebaut sind. Aber habe ich auch erst dort lernen müssen, zum Beispiel der Sauerstoffgehalt in der Luft ist halt reduziert. Dadurch natürlich die Entzündbarkeit natürlich herabgesetzt. Auch unter ökologischen Aspekten kann man das Ganze ja auch sehen. Es wird also dort Ökostrom verwendet in diesem Rechenzentrum. Es gibt auch Solarstrom in diesem Rechenzentrum. Die Abwärme des Rechenzentrums wird genutzt zum Beheizen von Wohnungen, die dort in der Nähe sind. Und zum Zweiten gibt es natürlich dann auch den technischen Zugang. Da bieten wir also dann auch eine Zwei-Faktor-Authentifizierung an. Das heißt also, dass man nicht nur mit Passwort, mit Benutzernamen und Passwort sich anmelden muss, sondern dann auch noch ein drittes Medium braucht, um sich anzumelden. Und auch die Daten sind nicht weniger sicher als dem Server, der vielleicht im Büro unter der Treppe steht oder in der kleinen Kammer. Denn zum einen ist in dem Rechenzentrum selber sind alle Daten schon redundant. Das heißt also, man könnte jede Festplatte aus diesem Rack rausziehen oder jedes Kabel abziehen. Und es würde immer noch weiterlaufen, weil halt alles redundant vorgehalten wird. Es gibt noch ein gespiegeltes Rechenzentrum. Das eine ist in Leipzig, was wir uns angeguckt haben. Das gespiegelte Rechenzentrum steht in Frankfurt am Main. Dann gibt es täglich noch Backups, die also durchgeführt werden, die dann noch in ein drittes Rechenzentrum. Gespeichert werden. Das heißt also, die Daten sind wesentlich sicherer als den Server, den ich vielleicht bei mir im Büro habe. Wir haben auch ein Monitoring für die ganzen Server. Das heißt also, es wird permanent überwacht, ob eventuell irgendwelche Dienste nicht mehr laufen, die Datenbank nicht mehr läuft, ob vielleicht zu Hochzeiten zu viel Speicher benötigt wird oder mehr CPU-Kerne benötigt werden. Und das können wir halt alles monitoren, sodass wir also auch dann entsprechend mit den Kunden auch darauf reagieren können, eventuell dann die Ausstattung des Servers anpassen können. Das kann man wirklich sehr, sehr kleinteilig machen. Der Kunde muss halt wirklich bei der AVA4Cloud nur die Dinge kaufen, die er auch wirklich benötigt. Spätestens seit der Pandemie ist klar, wer unabhängig von Ort und Gerät arbeiten kann, ist im Vorteil. Und genau das ist der Grund, warum AVA4Cloud für viele Büros und Organisationen heute eine echte Erleichterung ist. California, die AVA-Software, über die wir heute sprechen, war ursprünglich eine klassische Desktop-Anwendung, installiert auf Bürorechnern oder zentralen Servern. Das funktionierte, solange alle im selben Netzwerk arbeiteten. Aber sobald jemand im Homeoffice war, auf der Baustelle, im Zug oder beim Termin mit dem Bauherrn, wurde es komplizierter. Genau hier setzt AVA vor Cloud an. Die Software läuft nicht mehr lokal, sondern wird sicher in einem deutschen Rechenzentrum gehostet. Die ist GVO-konform, mit täglicher Datensicherung und Zugriffskontrolle. Nutzerinnen und Nutzer greifen einfach über den Browser oder per Remote-Verbindung darauf zu, unabhängig von Gerät, Ort oder interner IT. Das bringt gleich mehrere Vorteile. Erstens Flexibilität Für viele ist California ein Werkzeug, das nur gelegentlich zum Einsatz kommt. Etwa für einzelne Ausschreibungen oder die Prüfung von Leistungsverzeichnissen. Mit AVA4Cloud reichen wenige gleichzeitige Zugänge, die sich flexibel teilen lassen. Wer das Tool braucht, lockt sich ein. Fertig. Zweiter Vorteil – Wartung und Updates Updates werden nicht mehr manuell eingespielt, sondern zentral ausgerollt. Schnell, zuverlässig, ohne Rücksprache mit der eigenen IT. Dritter Vorteil – Sicherheit Die Daten liegen nicht mehr auf einem Rechner im Büro, sondern redundant gespeichert in hochsicheren Rechenzentren mit Zwei-Faktor-Authentifizierung. Und die Abwärme der Server wird sogar zum Heizen genutzt. Digitale Infrastruktur mit Klimawirkung. Für viele Organisationen ist die Cloud bereits ein großer Schritt. Aber sie ist längst nicht das Ende der Digitalisierung. Denn wer heute schon digital ausschreibt und abrechnet, fragt sich irgendwann auch, wie kann ich modellbasiert arbeiten und was kann KI in der Ausschreibung eigentlich leisten? Diese Frage spielt auch bei vielen öffentlichen Auftraggebern eine zunehmende Rolle, besonders wenn sie Projekte über den gesamten Lebenszyklus hinweg digital begleiten wollen. Thomas Kurzweg berichtet von einem Pilotprojekt in Berlin, das genau das ausprobiert. Mittlerweile gibt es auch gerade im Versorgerbereich die Ersten, die also sagen, auch BIM interessiert uns. Da haben wir also mit einem großen Versorger in Berlin ein BIM-Pilotprojekt, Wo wir schauen, wie kann man ein modellbasiertes Verfahren von der Planung bis zur Abrechnung hinbekommen. Finde ich also sehr, sehr spannend, weil natürlich so ein Auftraggeber wirklich von der ersten Budgetierung dann halt bis zum Unterhalt des ganzen Bauvorhabens wirklich den gesamten BIM-Prozess abbildet. Und die natürlich ein viel größeres Interesse daran haben als so ein Ingenieurbüro, was halt sagt, also ich kann zwar schon Vorteile genießen durch BIM, weil ich halt meine Massen habe, weil ich das Ganze visuell dargestellt habe. Aber eigentlich, nachdem die Ausschreibung durch ist, habe ich eigentlich damit gar nichts mehr zu tun. Und deshalb finde ich das so spannend, dieses Projekt, sodass man sich also dort auch dann mit den ganzen Projektbeteiligten auseinandersetzt, wie man diesen BIM-Prozess viel, viel besser und angenehmer gestalten kann und auch mit Standardschnittstellen ausgestalten kann. Parallel dazu beschäftigt sich G&W intensiv mit dem Thema künstliche Intelligenz und setzt dabei bewusst auf realistische Anwendungsfelder statt auf überzogene Zukunftsversprechen. Also die KI-Arbeitsgruppe, da haben wir schon über ein Jahr gibt es diese Arbeitsgruppe. Wo wir uns wirklich damit beschäftigen, wobei könnte KI zum einen helfen. Da haben wir natürlich auch wir viele Ideen, auch die Kunden viele Ideen. Wir hatten neulich eine Anfrage eines Kunden, der gesagt hat, ja, wäre toll, wenn ich einfach nur drei Eckdaten eingebe und die KI schreibt mir daraus ein Leistungsverzeichnis. Ist vielleicht gut, aber könnte auch problembehaftet sein. Spätestens dann, wenn KI irgendwas vergessen hat, dann ist die Frage, wer haftet dafür. Am Ende natürlich immer noch der Planer. Also er muss da immer noch ein bisschen Hirnschmalz investieren in die ganze Geschichte. Ich habe da auch ein schönes Beispiel mal. Eine Kollegin hat Google mal über KI eingegeben, California X Kosten. Was kam raus? Die Kosten für den neuen VW California hängen vom Modell und von der Ausstattung ab. Und es gibt verschiedene Ausstattungspakete, die den Preis erhöhen können. Beispielsweise kostet California X Paket 1 mit Leistungsverzeichniserstellung, Aufmaß und elektronischer Datenübertragung in der kleinsten Stückzahl bis ein Fahrzeug 1660 Euro laut G&W Software. Bei größeren Stückzahlen bis 19 Fahrzeuge sinkt der Stückpreis auf 830 Euro. Das heißt also, KI hat hier wunderschöne Fakten zusammengetragen, die aber rein logisch überhaupt nicht zusammenpassen. Der einzig verbindende war die Kalifornier. Und sowas möchte man natürlich nicht haben. Was wir allerdings getestet haben schon in der Arbeitsgruppe, sind KI-Anwendungen in geschlossenen Räumen. Zum Beispiel für unsere Online-Hilfe haben wir das getestet, das funktioniert wunderbar. Ich gebe einfach eine Frage ein und KI sammelt aus unserem Online-Handbuch, aus unserer Online-Hilfe dann die richtigen Fakten zusammen, sodass ich nicht mehr durch ein Online-Handbuch klicken muss, sondern KI mir da hilft. Ich glaube, da kann man die sehr, sehr gut einsetzen und vielleicht auch für Sachen, was ich auch von einem Kunden gehört habe, die vom Prinzipien der Leistungsverzeichnis mal der KI übergeben haben und gesagt haben. Das sind die Herausforderungen und schau doch mal, ob ich hier eventuell irgendwas vergessen habe. Und bei sowas, da kann ich mir durchaus vorstellen, dass man da KI sehr, sehr gut nutzen kann, aber dass sie jetzt wirklich automatisiert Leistungsverzeichnisse erstellt, das ist nicht erstmal möglich. Ein paar Wochen später. Franziska sitzt wieder an ihrem Schreibtisch, diesmal mit einem klareren Blick. Die Baustelle in Wiesbaden läuft, das Leistungsverzeichnis steht. Und seit das Team auf eine cloudbasierte Lösung umgestiegen ist, hat sich einiges verändert. Pläne, LVs, Kostenaufstellungen, alles liegt zentral, aktuell und jederzeit zugänglich vor. Die Kolleginnen und Kollegen aus Einkauf, Bauleitung und Projektsteuerung arbeiten am selben System. Jeder mit dem Zugriff, den er braucht. Kein wildes Hin- und Her-Mailen mehr, keine Versionsverwirrung, keine IT-Abstürze. Und wenn doch mal eine Rückfrage kommt, hat Franziska sie schneller beantwortet, als das Telefon klingeln kann. Eine Mail vom Polier Danke fürs Nachpflegen der Position. Das passt jetzt. Franziska lehnt sich zurück, nimmt einen Schluck von Kaffee und denkt, nicht perfekt, aber besser, viel besser. Ein großes Dankeschön an meinen heutigen Gesprächspartner, Thomas Kurzweg von G&W, für die vielen Einblicke in Planung, Ausschreibung, Digitalisierung und die Arbeit mit California in der Cloud. Wenn ihr mehr über die AVA Software California, die Cloud-Lösung oder Themen wie BIM und KI in der Ausschreibung erfahren möchtet, schaut gern in die Shownotes. Dort findet ihr weiterführende Infos und Links. Ihr habt selbst ein spannendes Projekt oder möchtet mit mir über digitale Werkzeuge im Bauwesen sprechen? Dann meldet euch gern per Mail über LinkedIn oder bei Instagram unter Architektourist. Wenn euch diese Folge gefallen hat, freue ich mich über eine Bewertung auf Spotify oder Apple Podcasts oder wenn ihr den Podcast weiterempfehlt. Und nicht vergessen, abonniert Architekturist, damit ihr keine Episode verpasst. Ich bin Alexandra Busch, danke fürs Zuhören und bis bald. Tschüss!

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