#31 Massiv, nachhaltig, denkmalgerecht – Stadthäuser in Frankfurt (Oder)
Bauen mit QNG-ready-Materialien von Xella
10.06.2025 28 min
Zusammenfassung & Show Notes
Wie lässt sich historische Stadtgeschichte mit ambitioniertem Wohnungsbau und Nachhaltigkeitszertifizierung vereinen? In Frankfurt (Oder) entstand inmitten der Altstadt ein außergewöhnliches Ensemble aus fünf Stadthäusern, gebaut über den ältesten Kellergewölben der Stadt. Die Architektur ist zeitgenössisch, städtisch und zugleich verwurzelt im Ort. Technisch basiert das Projekt auf massiver Bauweise mit Porenbeton (Ytong) und Kalksandstein (Silka), beide QNG-ready-Materialien von Xella, die Tragfähigkeit mit Nachhaltigkeit verbinden.
In dieser Episode spreche ich mit Armin Gebauer, der als Bauherr, Planer und Bauunternehmer das Projekt gemeinsam mit seinem Team gestemmt hat – von der Idee über die Abstimmung mit der Denkmalpflege bis zur Fertigstellung. Außerdem mit dabei: Marc Rose von Xella Deutschland hat das Projekt von Anfang an begleitet und erklärt, wie Hersteller heute weit mehr leisten als reine Materiallieferung: nämlich Unterstützung in Planung und Bauprozess.
Wir sprechen über die Herausforderung, über jahrhundertealten Kellern neue Wohnräume zu schaffen, mit Respekt vor dem Bestand und Blick auf die Zukunft. Es geht um massive Bauweise im Effizienzhaus-Standard KfW 40 Plus, um den QNG-Nachweis und um die Frage, wie sich Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit und Denkmalschutz in Einklang bringen lassen.
Experten in dieser Episode:
Armin Gebauer – Geschäftsführer der atg wohnen gmbh, Bauherr und Planer
Marc Rose – Gebietsverkaufsleiter bei Xella Deutschland
Weitere Links:
Ytong bei Xella Deutschland
Silka Kalksandstein bei Xella
Weitere Infos zum Bauprojekt in Frankfurt (Oder)
Informationen zum QNG
Coverbild: Xella Deutschland GmbH
In dieser Episode spreche ich mit Armin Gebauer, der als Bauherr, Planer und Bauunternehmer das Projekt gemeinsam mit seinem Team gestemmt hat – von der Idee über die Abstimmung mit der Denkmalpflege bis zur Fertigstellung. Außerdem mit dabei: Marc Rose von Xella Deutschland hat das Projekt von Anfang an begleitet und erklärt, wie Hersteller heute weit mehr leisten als reine Materiallieferung: nämlich Unterstützung in Planung und Bauprozess.
Wir sprechen über die Herausforderung, über jahrhundertealten Kellern neue Wohnräume zu schaffen, mit Respekt vor dem Bestand und Blick auf die Zukunft. Es geht um massive Bauweise im Effizienzhaus-Standard KfW 40 Plus, um den QNG-Nachweis und um die Frage, wie sich Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit und Denkmalschutz in Einklang bringen lassen.
Experten in dieser Episode:
Armin Gebauer – Geschäftsführer der atg wohnen gmbh, Bauherr und Planer
Marc Rose – Gebietsverkaufsleiter bei Xella Deutschland
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Silka Kalksandstein bei Xella
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Der Podcast:
Architektourist bietet eine Hörreise durch unsere gebaute Umwelt. In jeder Episode nehmen wir Euch mit in die Welt der Architektur und Baustoffe, erkunden kreative Anwendungen und tauchen ein in die Geschichten hinter den Bauprojekten – von der ersten Skizze bis zur fertigen Umsetzung.
Seid bei der nächsten Folge wieder dabei, wenn wir weitere spannende Projekte und Persönlichkeiten aus der Welt des Bauens vorstellen. Wenn Euch die Episode gefallen hat, abonniert Architektourist bei Eurem bevorzugten Podcast-Anbieter.
Ihr habt Fragen oder Vorschläge? Wir freuen uns auf Eure Nachrichten unter kontakt@architektourist.de.
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Transkript
Liebe Architektouristinnen und Architektouristen, diese Episode wird unterstützt.
Von Xella. Herzlichen Dank dafür!
Ob in der Stadt oder auf dem Land, Architektur umgibt uns. Überall.
Stellt euch fünf neue Stadthäuser vor. Errichtet auf historischen Gewölbekellern,
massiv und nachhaltig ausgeführt mit Porenbeton und Kalksandstein.
Kommt mit auf eine Hörreise durch unsere gebaute Umwelt.
Heute sind wir zu Gast in der Altstadt von Frankfurt an der Oder.
Wer durch die Karl-Philipp-Emanuel-Bach-Straße in Frankfurt-Oder geht,
ahnt nicht unbedingt, was unter dem Pflaster liegt.
Gewölbekeller aus dem 13. Jahrhundert, steinerne Zeugen der ersten Patrizierhäuser der Stadt.
Genau darüber stehen heute fünf neue Stadthäuser. Massiv gebaut,
energieeffizient und zumindest zwei davon zertifiziert mit dem Qualitätssiegel
Nachhaltiges Gebäude, kurz QNG.
Hallo und herzlich willkommen bei Architektourist, dem Podcast für Architektur,
Bautechnik und Baukultur. Ich bin Alexandra Busch und in dieser Folge schauen
wir uns an, wie Nachhaltigkeit im Massivbau funktioniert.
Mit Porenbeton, Kalk-Sandstein und einem klaren Ziel, langfristig gute Gebäude zu schaffen.
Wer heute Wohnraum schafft, steht vor der Frage, wie baue ich nachhaltig,
im Sinne von ökologisch, ökonomisch und sozial, ohne mich im Zertifizierungswirrwarr zu verlieren.
Mit dem QNG hat das Bundesbauministerium eine klare Richtschnur geschaffen.
Gebäude, die dieses Siegel tragen, erfüllen hohe Anforderungen an Schadstofffreiheit,
Rezyklierbarkeit, Energieeffizienz, Lebenszykluskosten, Barrierefreiheit und mehr.
Und sie gelten als förderfähig. Ein
echter Vorteil für Bauherren und Projektentwickler, auch im Wohnungsbau.
Ein Projekt, das zeigt, wie nachhaltiger Wohnungsbau heute gelingen kann,
stelle ich euch in dieser Folge vor.
Fünf Stadthäuser mit insgesamt 60 Wohnungen, gebaut mit Ytong und Silka von
Xella, also mit Porenbeton und Kalksandstein.
Die beiden Materialien bestehen aus natürlichen Rohstoffen wie Kalk und Sand,
sind tragfähig, nicht brennbar, schadstofffrei und sorgen für ein gutes Raumklima.
Außerdem erfüllen sie wichtige Anforderungen des Qualitätssiegels nachhaltiges Gebäude.
Das Spannende an dem Projekt ist neben der Materialwahl auch der Umgang mit
dem Ort, denn gebaut wurde nicht einfach auf freier Fläche, sondern auf historischen Kellern.
Die wurden freigelegt, gesichert und in die Planung integriert.
So entsteht ein Neubau, der das Alte sichtbar lässt und trotzdem alle Anforderungen
an zeitgemäßes, nahhaltiges Bauen erfüllt.
Für diesen sensiblen Umgang wurde das Projekt 2023 mit dem Denkmalpreis des
Landes Brandenburg ausgezeichnet.
Ich habe mit zwei Menschen gesprochen, die das Projekt sehr genau kennen.
Armin Gebauer, Geschäftsführer der ATG Wohn GmbH. Er hat als Bauherr,
Planer und Bauunternehmer das Ganze zusammengehalten.
Und Marc Rose, er ist Gebietsverkaufsleiter bei Xella, war von Anfang an in
Frankfurt-Oder dabei und erklärt, wie Hersteller heute bei solchen Projekten
ganz praktisch unterstützen können.
In dieser Folge erfahrt ihr, was mit Massivbau wirklich möglich ist und wie
sich Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit und Denkmalschutz unter ein Dach bringen lassen.
Den Anfang macht Armin Gebauer. Was ihn an dem Standort gereizt hat,
was das mit mittelalterlichen Kellern zu tun hat und warum es gar nicht so einfach
war, eine QNG-Zertifizierung zu bekommen, das erzählt er selbst.
Also mein Name ist Armin Gebauer. Ich bin Bauingenieur und gleichzeitig in dem
Fall Investor für eine Wohnanlage in Frankfurt-Oder.
Da haben wir fünf Häuser erstellt mit 60 Wohnungen,
wobei wir erst ab dem Haus 3 bis 6 eine Ensemble-Zertifizierung anstreben über die DGNB.
Und das Grundprinzip dieser Bauweise war eigentlich immer schon eine Effizienzbauweise.
Bauweise, damals 2019, als wir angefangen haben, da war es dieses KfW 40.
Daraus wurde dann KfW 40 plus und ab 22 war ja dann die Neubau eine KfW-Förderung
so ohne weiteres nicht mehr möglich.
Und da musste man eben die Nachhaltigkeitszertifizierung nachweisen,
um in die entsprechenden Kreditlinien zu kommen.
Das haben wir uns dann halt angenommen und haben gesagt, okay, wir versuchen das.
Haben dann halt auch zwischenzeitlich festgestellt, dass es halt sehr schwierig
ist und sehr umfangreich ist, diese Dinge zu begleiten.
Aber wir sind dran. Historisch gewachsen ist es so, dass dort mal ehemals die
ersten Steinhäuser Frankfurt-Oder standen.
Das waren Patrizierhäuser im 13. und 14. Jahrhundert.
Diese Patrizierhäuser hatten natürlich auch entsprechende Grundrisse und Keller drunter.
Und diese Keller wollte die Stadt Frankfurt-Oder erhalten.
Das war dann letztlich der Deal mit der Stadt Frankfurt-Oder,
dass ich gesagt habe, aber okay, kann ich mir ganz gut vorstellen,
zumal diese Keller auch Bodendenkmal sind.
War also in Zusammenarbeit mit
der Denkmalsbehörde dort, wurden die Keller freigelegt mit Archäologen.
Die Archäologen haben dann diese Keller entsprechend erstmal gesichtet und bestimmte
wichtigen Dinge da rausbekommen, rein von der Zeitgeschichte her.
Und erst wo die Keller dann freigelegt waren, hatten wir halt eine Dimension
und eine Geometrie, wie das Haus darauf entstehen kann.
Also darauf bauten dann letztlich erst die Entwürfe des Hauses auf.
Und das Grundprinzip der Stadt war eigentlich und auch unsere Vorstellung war,
dass dort wieder fünf unabhängig verschiedene Häuser entstehen,
die sich auch voneinander absetzen in der Geschossigkeit, in der Gestalt,
in der Dimension, in der Geometrie, in der Materialität.
Und das ist sozusagen jetzt dort eben mit den heutigen Vorschriften und den
heutigen Rahmenbedingungen dann entstanden.
In der Karl-Philipp-Emmanuel-Bach-Straße in Frankfurt-Oder sind in den letzten
Jahren fünf Stadthäuser entstanden.
Insgesamt 60 Wohnungen auf den ältesten bekannten Kellergewölben der Stadt.
Doch gebaut wurde hier nicht einfach drauf los. Im Gegenteil.
Das Projekt ist in enger Abstimmung mit der Stadt entstanden.
Mit städtebaulichem Entwurf, mit Denkmalschutz, mit ganz viel Fingerspitzengefühl.
Die neuen Gebäude orientieren sich gestalterisch an der historischen Stadtstruktur.
Mit Straßen begleitender Bebauung, Staffelgeschossen und abwechslungsreichen Fassaden.
Kein Einheitsschema, sondern eine Reihe einzelner Häuser, jedes mit eigenem Charakter.
Was sie alle verbindet, ist der energetische Standard KfW40 bzw.
K440 Plus bei einem Teil der Häuser mit dem QNG-Nachweis.
Die Wohnungen selbst sind zwischen 50 und 150 Quadratmetern groß,
vom Zwei-Zimmer-Apartment bis zur großzügigen Familienwohnung.
Besonders gefragt sind die vielen drei Zimmerwohnungen um die 75-80 Quadratmeter.
Genau das, was bislang in der Altstadt von Frankfurt fehlte.
Denn viele Wohnungen dort gehören Wohnungsbaugesellschaften und sind kleingeschnitten.
Die Stadt wollte also bewusst mehr Eigentum und Wohnungen, die sich auch für Familien eignen.
Heute, wenige Jahre nach dem Baubeginn, sind alle Wohnungen des Ensembles vergeben.
Von außen wirkt die Architektur städtisch, geschlossen, durchdacht.
Doch die größte Herausforderung lag im Untergrund, die historischen Kellergewölbe.
Sie sollten nicht nur erhalten bleiben, sondern auch sichtbar,
als Teil des neuen Hauses.
Gleichzeitig mussten sie statisch entkoppelt werden, denn tragen konnten sie
das neue Gebäude nicht mehr.
Wie man das gelöst hat und was dabei alles ins Licht kam, das erzählt jetzt Armin Gebauer.
Man hat erstmal ein altes Mauerwerk nachher sichtbar und kann eigentlich da
statisch zumindest überhaupt gar nicht diese Dinge mit verwenden.
Das war auch das Grundprinzip in Zusammenarbeit mit unserem Statiker,
dass wir die Mauern eigentlich in sich dort optisch belassen können.
Und auch entsprechend aufwerten, aber die eigentliche Tragkonstruktion tatsächlich
dazwischen liegt oder da drauf liegt, aber eben nicht zusätzlich belastet,
weil wir auch über Gutachten herausbekommen haben, dass halt das Mauerwerk eigentlich
zumindest in der heutigen Bauweise nicht tragfähig ist,
und es halt auch darunter leihen würde, wenn wir es in die Tragkonstruktion mit integrieren.
Und so haben wir uns dann halt Konzepte erarbeitet, um die zwar nachher in einem
fertigen Neubaukeller historisch wirken zu lassen und diesen Flair zu vermitteln,
dass da mal alte Kellerwände waren und dass da Kappenansätze und Pfeiler und so weiter existierten.
Aber wir haben dem alten Keller sozusagen im Neubau rübergestülpt.
Wir hätten gerne schon den einen oder anderen Stein dort entfernt,
weil wir da halt, wie gesagt, von der Konstruktion her diesen Platz brauchten. War schwierig.
Kompromisse haben wir aber letztlich dann gefunden.
Und Kappen, die wir durchbrechen mussten, weil eben Stützen dann auf die Bodenplatte
gehörten, die mussten wir dann halt wieder schließen.
Also diese Kappen mussten wir dann wieder herstellen. Und man hat aber dann
immer wieder gesehen, dass Alt, Alt, Lieb und Neu eben erkennbar wird,
dass halt tatsächlich da ein Unterschied wird zwischen Neu und Alt.
Im Grunde genommen sieht man sozusagen in den ersten Häusern dort noch relativ
mehr. Und umso weiter wir ins Stadtinnere gekommen sind, waren die Keller schlechter erhalten.
Die wurden ja nach dem Krieg, die Häuser standen ja teilweise noch oberirdisch,
wurden die dann abgerissen und in die Keller verfüllt.
Da wurden dann die Kappen geöffnet und der ganze Bauschutt in den Kellern reingemacht,
Erde rübergefüllt und fertig.
Und das war eben das eine und das Interessante, dass man halt da Sachen festgestellt
hatte, die man vorher nicht vermutet hatte, weil es lagen schon Katasterunterlagen
vor, aber die haben sich teilweise nicht bestätigt.
Teilweise waren Keller vorhanden, wo keine gezeichnet waren und wiederum anders,
wo Keller gezeichnet waren, waren keine da.
Und das ist natürlich schon ein ganz schwieriger Prozess gewesen,
auch mit der Archäologie da eine Synergie zu erzeugen, aber es hat funktioniert letztlich.
Man muss halt miteinander arbeiten.
Wer heute durch die Karl-Philipp-Emmanuel-Bach-Straße spaziert,
ahnt kaum, was unter den Füßen liegt.
Ein Stück Stadtgeschichte, fast 800 Jahre alt.
Schon im 13. Jahrhundert standen hier die ersten steilenden Bürgerhäuser Frankfurts.
Mit Giebeln zur Gasse, mit Gewölbekellern darunter, von der Straße direkt über Treppen erreichbar.
In den oberen Etagen wurde gewohnt, unten wurde gehandelt.
Kein Einzelhandel, wie wir ihn heute kennen, eher so etwas wie mittelalterliche
Mini-Logistikzentren.
Einige der Häuser hatten sogar das Braurecht. Und in einem Eckhaus soll der
berühmte Komponist Karl Philipp Emanuel Bach, ein Sohn von Johann Sebastian
Bach, einst eine Hochzeitskantate komponiert haben.
Doch im Zweiten Weltkrieg wurde vieles zerstört, später eingeebnet.
Auf den Trümmern entstand zu DDR-Zeiten eine Stadtwerkküche,
bis auch die verschwand.
Geblieben sind die Gewölbekeller, mit aufwendig gemauerten Nischen und Überresten alter Pfeiler.
Für die Stadt war klar, diese Zeugnisse müssen erhalten bleiben.
Gleichzeitig sollte hier ein neuer Wohnraum entstehen, bezahlbar,
familiengerecht und dauerhaft.
Ein Spagat also zwischen Alt und Neu, zwischen Denkmalpflege und heutigen Anforderungen.
Und das zeigt sich nicht nur in der Gestaltung, mit den gegliederten Fassaden,
Lisenen, Faschen und Klinkerdetails, sondern vor allem in der Bauweise.
Armin Gebauer setzt dabei konsequent auf Massivbau und auf Materialien,
die sich in vielerlei Hinsicht bewährt haben, bei der Statik,
beim Schallschutz, beim Brandschutz und nicht zuletzt beim Raumklima.
Und ein massiver Baukörper bringt eben auch Speichermasse mit sich,
was für die Energieeffizienz ein wichtiger Pluspunkt ist.
Wie genau die Häuser aufgebaut wurden und welche Rolle die Produkte von Xella
dabei spielen, das erklärt er jetzt selbst.
Wir haben hier eine Massivbauweise. Das ist eigentlich auch meine Philosophie.
Also wir haben nicht nur den energetischen Aspekt durch den Vollwärmeschutz
außen zu beachten, sondern ich versuche tatsächlich so viel wie möglich auch
Masse in den Baukörper zu bringen,
um Speicherkapazität zu schaffen.
Viele gehen ja dann weg und sagen, wenn ich keine tragenden Wände mehr habe,
dann mache ich alles andere in Trockenbau.
Das habe ich tatsächlich auf die reinen Installationswände reduziert,
dass nur dort Trockenbau entsteht. Alles andere sind Massivwände.
Also wir haben in der Regel eine
Gebäudehülle aus SWEs, das sind die geschosshohen Porenbeton-Elemente.
Die sind dann später noch mit einer Dämmung belegt. Und innen drinnen,
die Kragenwände, sind KS-Wände.
Und das zusammen dann mit einer Stahlbetondecke abgedeckt.
Und so bauen sich dann die Geschosse auf. Und die Keller sind in der Regel zwischen
den historischen Wänden eine große, starke Bodenplatte aus Stahlbeton.
Und darauf sind dann Stützen und Unterzüge und ein Riegel ringsherum auf den
historischen Wänden abgelegt, dass wir eine Steifigkeit erreichen.
Und darauf in der Regel eine Filigrandecke, um den ganzen Verbund auch zu schaffen.
Grundsätzlich diese Hüllkonstruktion, die SWEs und auch die Innenwände,
die tragenden, ist alles Zeller.
Was Armin Gebauer beschreibt, ist moderner Massivbau in Reinform.
Durchdacht, effizient und mit Baustoffen, die exakt auf das Projekt zugeschnitten sind.
Zum Einsatz kamen dabei zwei bewährte Materialien von Xella.
Ytong SWE für die Gebäudehülle und Silka Kalksandstein für die tragenden Innenwände.
SWE, das steht für System-Wandelemente. Die bestehen aus Porenbeton,
werden im Werk maßgenau vorgefertigt und kommen dann als große montagefertige
Elemente direkt auf die Baustelle.
Dort lassen sie sich schnell und präzise montieren. Das spart Zeit,
reduziert Verschnitt und sorgt für hohe Ausführungsqualität.
Gerade bei komplexen Grundrissen.
Porenbeton bringt dabei gleich mehrere Vorteile mit. Er ist nicht brennbar,
wärmedämmend, schadstofffrei und schafft ein gutes Raumklima.
Im Inneren setzt Gebauer auf Silka Kalksandstein, ein klassischer Baustoff,
gemacht aus nichts als Kalk, Sand und Wasser.
Unter Dampfdruck gehärtet, entsteht ein Stein, der tragfähig,
brandsicher und sehr gut schalldämmend ist.
Ideal also für Wohnungstrennwände und alles, was dauerhaft solide sein muss
und dabei trotzdem schlank bleiben soll.
Ytong und Silka ergänzen sich also perfekt, außen leicht, innen stark.
Und beide gelten als QNG-ready, das heißt, sie erfüllen die Anforderungen des
Qualitätssiegels nachhaltiges Gebäude.
Ein echter Vorteil für alle, die eine Förderung anstreben, denn die Nachweise
lassen sich damit deutlich einfacher erbringen.
Wie das auf der Baustelle konkret aussieht und was es braucht,
damit solche Elemente so reibungslos zusammenspielen, das erklärt uns jetzt
Marc Rose von Xella Deutschland.
Also ich bin Marc Rose, bin Gebietsleiter bei Zeller Deutschland und bin verantwortlich
für das Gebiet Frankfurt-Oder, Märkisch-Oderland und Landkreis Dahme-Spree.
Bin dort für die Bauunternehmer und Baustoffhändler zuständig und begleite sie
bei Fragen und Produktsachen und so weiter.
Also SWE ist ja eine Abkürzung für stehendes Wandelement.
Man muss sich das so vorstellen, das Element ist 2,80 Meter hoch,
60 Zentimeter breit und wird mit einem Kran versetzt.
Das kann sowohl ein Kran vom Spediteur sein, auch ein Minimauerkran oder halt auch ein großer.
Das bringt einen schnellen Baufortschritt und natürlich die Entlastung der Leute.
Da das Personal auf dem Bau auch nicht mehr jünger wird.
Die Tendenz ist da leider, dass sehr wenig Nachwuchs kommt.
Da müssen sich die Bauunternehmer darum kümmern, um ihre Leute bei der Stange
zu halten und auch eine gewisse Produktivität zu erreichen.
Herr Gebauer hat schon auch in den ersten Stufen mit dem KfW40-Standard gerechnet.
Den hat er mit unserem SVE und einer zusätzlichen Dämmung erreicht.
Wir sind dann später darauf gekommen, weil wir gesagt haben,
wir beschäftigen uns auch mit der QNG-Zertifizierung.
Wir haben dann gesagt, wir haben jetzt bei Sentinel House für die DGNB eine
Zuarbeit, dass man sich dort die Sachen abrufen kann.
Und dann hat er mir gesagt, dass sich das gut trifft.
Er hat sich dafür interessiert und hat mit einem Kollegen den Kurs gemacht und
ist jetzt selbst zertifiziert.
Das heißt, er kann den Käufern der Wohnungen alle Unterlagen für die KfW mitgeben, auch als Kaufanreiz.
Mittlerweile, das aktuelle Projekt, haben wir bei Herrn Gebauer einen 008 in
36,5, das keine zusätzliche Dämmung mehr nach vorne haben muss.
Frankfurt ist ein gutes Beispiel dafür, wie Xella Bauprojekte begleitet.
Von der Planung bis zur Baustelle.
Ich wollte von Marc Rose wissen, wie das konkret abläuft und wie eng dabei der
Austausch wirklich ist.
Außergewöhnlich ist vielleicht die intensive Zusammenarbeit,
aber die Unterstützung ist auch
mit anderen Projekten und auch anderen Bauunternehmern genauso vorhanden.
Wenn der Kunde das wünscht, sind wir sozusagen mit Maus und Mann dabei,
von der Bauberatung auch mit unserem Vorführmeister auf der Baustelle,
um zu zeigen, wie haben wir uns das gedacht als Firma, wie sollte man das möglichst
ausführen, damit man auch schnell die Verarbeitung hinkriegt und Erfolgserlebnis hat.
Er hat uns also auch seine Wünsche oder Änderungen auch mitgeteilt,
wie er sich das sozusagen vorstellt, wo da vielleicht Verbesserungen drin sind,
ob wir das umsetzen können.
Viele Vorschläge haben wir auch aufgenommen.
Ja, es ist ein reger Austausch. Man kann sozusagen eine partnerschaftliche Herangehensweise.
Wir unterstützen ihn und er unterstützt aber auch uns. Natürlich hilft einem
diese Erfahrung und die Schritte und auch natürlich die Fehler, die man macht.
Man macht natürlich am Anfang kleine Fehler, die man dann korrigieren muss,
dass man in den nächsten Projekten, es sind also auch Bauunternehmer aus der
Region, die dann natürlich doch aufmerksam geworden sind, wie schnell da in
der Innenstadt ein Mehrfamilienhaus entstehen kann,
ohne klassische Betonfertigteile, sondern mit einer Massivbauweise.
Dass da halt schon Anfragen von Architekten und so weiter kommen,
die wir dann gemeinsam mit unserer Bauberatung natürlich so wesentlich besser beraten können.
Was auf der Baustelle gut klappt, beginnt schon viel früher, nämlich in der Planung.
Auch da arbeiten Armin Gebauer und Xella eng zusammen.
Denn gerade bei großformatigen Wandelementen muss einfach alles passen, Maß für Maß.
Wie präzise diese Abstimmung funktioniert und wie viel Spielraum trotzdem noch
bleibt, das erklärt Armin Gebauer so.
Man schießt sich dann im Laufe der Zeit, schießt man sich natürlich schon ein in der Planung.
Aber die Produkte sind eigentlich doch noch so flexibel.
Wir reden dann vielleicht um Differenzen von zwei, drei Zentimetern,
was mal geschoben werden muss.
Aber ansonsten mache ich ja die Planung oder gleiche Planung ja letztlich mit Zeller ab.
Wenn ich da einen Entwurf habe, dann geht es in die Planungsabteilung von Zeller
und dann sagen die mir schon, ob das so umsetzbar ist oder nicht.
Und diese Unterstützung, die kriege ich ja auch schon seit Jahren,
dass man sich da abgleicht.
Im Großen und Ganzen können wir eigentlich dort viel umsetzen.
Also da gleichen wir uns eigentlich ab und da ergänzen wir uns jetzt auch.
Energiesparen, logisch, das spielt beim Bauen heute überall eine Rolle.
Aber Armin Gebauer geht es um mehr als nur um niedrige Heizkosten.
Er denkt weiter an die Zukunft der Gebäude, ihre Nutzung und auch an die Verantwortung,
die man beim Bauen gegenüber der Gesellschaft hat.
Deshalb hat er sich intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigt,
bis hin zur eigenen Fortbildung als Auditor.
Aber was das für sein Projekt bedeutet hat und warum sich dieser Aufwand für
ihn so gelohnt hat, das erzählt er so.
Das eine ist natürlich die Einsparung wirklich von Energie, aber das andere
auch die Nutzung der Energie, aber auch die, ich sag mal, lange Sichtung dieser Geschichte.
Das wissen wir ja auch, dass die fossilen Energie endlich sind und irgendwann nicht mehr da sind.
Und insofern kann man da in der Richtung, wenn man gerade neu baut,
kann man in diese Richtung schon denken und ein ganz wesentlicher Aspekt sind
natürlich auch die Kreditlinien, die da vom Bund zur Verfügung gestellt wurden.
Da wurden eben Anreize geschaffen, zu sagen, okay, wenn du halt in diese Effizienzklasse kommst,
dann geben wir da noch nicht nur ein zinsgünstiges Darlehen aus,
sondern wir geben euch noch einen Zuschuss, aber nur unter der Prämisse, dass halt dort wirklich,
Vorher war es ja tatsächlich nur eine Effizienz, die man erreichen musste und
jetzt ist es ja noch eine Nachhaltigkeit, wo noch viele andere Faktoren mit reinspielen.
Und das war uns schon wichtig, nicht nur, dass die Leute nachher bei den Betriebskosten Geld
zurückkriegen, sondern dass
sie halt tatsächlich auch weniger Energie verbrauchen in der Gesamtheit.
Und die Häuser einfach tatsächlich auch von der Wertstabilität her besser angesehen
wären, als wenn ich halt einen KfW 100 habe oder so.
Das hat auch mit Vermarktung zu tun. Also da spielen viele, viele Faktoren mit
rein, was einfach dieses Haus günstiger darstellen lässt als normale Häuser,
wo man das GEG oder damals die Energieeinsparverordnung einhalten musste.
Das war uns einfach wichtig. Und das hat sich ja letztlich auch bestätigt,
dass die Leute darauf sehr viel Wert legen, dass sie halt energetisch sinnvoll und günstig wohnen.
Dieser Nachhaltigkeitsgedanke, das ist ein wichtiger Aspekt, finde ich.
Das sollten wirklich die Planer und auch die Bauunternehmen in ihre Denkweise
aufnehmen, weil das ist tatsächlich wichtig. Das wusste ich vorher auch nicht.
Wir haben uns ja dann ausbilden lassen in diese Richtung als Auditoren.
Ich hatte nicht für möglich gehalten, welche oder wie viele Kriterien da in
so einer Nachhaltigkeitsbetrachtung eingehen.
Und wenn man tatsächlich schon in der Vorplanung solcher Häuser diese Aspekte
mit einfließen lässt, ist das eigentlich gar nicht mehr so schwierig.
Aber es kostet halt wirklich Zeit, Mühe und Geld.
Aber das Endprodukt ist dann eigentlich überzeugender,
weil tatsächlich diese Betrachtung bis zur Hauserstellung das eine ist,
aber die Bewirtschaftung und die Pflege danach und Unterhaltung des Hauses wurde
ja immer vernachlässigt.
Wurde immer vernachlässigt und diese Dinge, wenn man die dann bedenkt,
Dann hat man dann tatsächlich wirklich eine viel höhere Effektivität für das
einzelne Haus im Nachgang, als wenn ich nur auf die Effizienz abziele.
Also für die Gesellschaft, wie auch für das Gebäude selbst oder das Ensemble,
ist das aus meiner Sicht und auf lange Sicht viel besser.
Frankfurt an der Oder, Karl-Philipp-Emmanuel-Bachstraße. Da,
wo heute Kinderwagen vor der Tür stehen und der Kaffee auf dem Balkon dampft,
lagen vor ein paar Jahren noch Schutt, Geschichte und eine Menge Fragen.
Wie verbindet man hier Neues mit dem Alten? Wie schafft man modernen Wohnraum
auf mittelalterlichen Kellern?
Armin Gebauer hat es gemacht, mit viel Geduld, Ausdauer und einem klaren Anspruch.
Technisch solide bauen, aber vor allem langfristig sinnvoll.
Denn beim Bauen geht es nicht nur um Quadratmeter und Förderkredite,
es geht darum, wie Gebäude über Jahrzehnte funktionieren.
Für die Menschen, die darin leben, für die Städte, in denen sie stehen und für
die Ressourcen, die wir nutzen oder besser nicht mehr verschwenden.
Und es geht weiter. Auch das nächste Wohnprojekt steht für Armin Gebauer schon in den Startlöchern.
Wieder in Frankfurt Oder, wieder mit knapp 60 Wohnungen, wieder mit Bodendenkmal.
Diesmal aus der Eisenzeit.
Und auch da gilt, erst wenn die Archäologinnen und Archäologen ihre Arbeit getan
haben, kann überhaupt gebaut werden.
Es ist ein langer Weg vom Grünstückskauf bis zur fertigen Wohnung.
Aber wenn am Ende ein lebenswertes Stück Stadt entsteht, lohnt sich jeder Schritt.
Mein herzlicher Dank geht an alle, die bei dieser Folge mitgewirkt haben.
Armin Gebauer von der ATG Wohnen für die Einblicke und Erfahrungen aus erster
Hand und Marc Rose von Xella, der gezeigt hat, wie Hersteller heute ganz praktisch zur Seite stehen.
Wenn ihr mehr erfahren wollt über Xella, die eingesetzten Produkte,
über die QNG-Zertifizierung oder über Massivbau mit System, dann schaut gerne in die Show Notes.
Dort findet ihr Links und weitere Infos.
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Und wenn ihr keine Folge mehr verpassen wollt, abonnieren nicht vergessen.
Ich bin Alexandra Busch, danke euch fürs Zuhören.
Bis zur nächsten Etappe auf unserer Reise durch die gebaute Welt. Tschüss!
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