#29 Flexible Architektur für New Work – das neue Entega-Verwaltungsgebäude in Darmstadt
SHP Architekten und feco gestalten zukunftsfähige Arbeitswelten
13.05.2025 46 min
Zusammenfassung & Show Notes
Wie sehen Arbeitswelten aus, die sich verändern dürfen, und was brauchen Gebäude, um mit diesen Veränderungen Schritt zu halten? In dieser Episode geht’s um das neue Verwaltungsgebäude der Entega in Darmstadt: ein Projekt, das Nachhaltigkeit, Klarheit und Nutzerfreundlichkeit verbindet. Ich nehme euch mit auf einen akustischen Rundgang durch das neue Verwaltungsgebäude und spreche mit den Menschen, die das Projekt entscheidend geprägt haben. Es geht um Stadtplanung, Materialwahl und Gestaltung, aber auch um Trennwandsysteme, die sich rückstandslos versetzen lassen und so neue Arbeitswelten ermöglichen.
Das fünfgeschossige Gebäude wurde nach LEED Platin zertifiziert, ist städtebaulich klug gesetzt und zeigt, wie Nachhaltigkeit ganzheitlich gedacht werden kann – von der Cradle-to-Cradle-Materialwahl bis zum Biodiversitätsdach. Ein zentrales Element sind die Systemtrennwände von feco, die für flexible Raumstrukturen sorgen und den Wandel der Arbeitswelt aktiv mitgestalten.
Experten in dieser Episode:
Sören Pippert – Bauherrenvertreter, ENTEGA AG
Felix Liebau – Bauherrenvertreter, ENTEGA AG
Dietmar Opitz – Architekt und Partner bei SHP Architekten
Rainer Höhne – Vertriebsingenieur und Architekt, feco-feederle GmbH
Das fünfgeschossige Gebäude wurde nach LEED Platin zertifiziert, ist städtebaulich klug gesetzt und zeigt, wie Nachhaltigkeit ganzheitlich gedacht werden kann – von der Cradle-to-Cradle-Materialwahl bis zum Biodiversitätsdach. Ein zentrales Element sind die Systemtrennwände von feco, die für flexible Raumstrukturen sorgen und den Wandel der Arbeitswelt aktiv mitgestalten.
Experten in dieser Episode:
Sören Pippert – Bauherrenvertreter, ENTEGA AG
Felix Liebau – Bauherrenvertreter, ENTEGA AG
Dietmar Opitz – Architekt und Partner bei SHP Architekten
Rainer Höhne – Vertriebsingenieur und Architekt, feco-feederle GmbH
Weitere Links:
Entega-Gebäude auf feco-Webseite
feco-feederle GmbH
Zukunft braucht Raum. Der feco-Podcast auf Spotify
SHP Architekten
Webseite der ENTEGA AG
Produkte der ENTEGA AG
Künstlerin Angela Glajcar
Coverbild: © feco, N. Kazakov, Nikolay Kazakov, Karlsruhe, www.kazakov.de
Der Podcast:
Architektourist bietet eine Hörreise durch unsere gebaute Umwelt. In jeder Episode nehmen wir Euch mit in die Welt der Architektur und Baustoffe, erkunden kreative Anwendungen und tauchen ein in die Geschichten hinter den Bauprojekten – von der ersten Skizze bis zur fertigen Umsetzung.
Seid bei der nächsten Folge wieder dabei, wenn wir weitere spannende Projekte und Persönlichkeiten aus der Welt des Bauens vorstellen. Wenn Euch die Episode gefallen hat, abonniert Architektourist bei Eurem bevorzugten Podcast-Anbieter.
Ihr habt Fragen oder Vorschläge? Wir freuen uns auf Eure Nachrichten unter kontakt@architektourist.de.
Architektourist bietet eine Hörreise durch unsere gebaute Umwelt. In jeder Episode nehmen wir Euch mit in die Welt der Architektur und Baustoffe, erkunden kreative Anwendungen und tauchen ein in die Geschichten hinter den Bauprojekten – von der ersten Skizze bis zur fertigen Umsetzung.
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Transkript
Liebe Architektouristinnen und Architektouristen, diese Episode wird unterstützt
von feco. Herzlichen Dank dafür!
Ob in der Stadt oder auf dem Land, Architektur umgibt uns. Überall.
Stellt euch ein Bürogebäude vor, das sich an seine Nutzenden anpasst.
Mit wandelbaren Räumen, viel Tageslicht und Platz für Bewegung und Begegnung.
Kommt mit auf eine Hörreise durch unsere gebaute Umwelt.
Heute sind wir zu Gast im Verwaltungsgebäude der Entega AG in Darmstadt.
Hallo und willkommen bei Architektourist, eurem Podcast für Architektur,
Bautechnik und Baukultur. Ich bin Alexandra Busch.
Ich bin wieder unterwegs, diesmal in meiner Heimatstadt Darmstadt,
im neuen Verwaltungsgebäude der Entega AG.
Ein Haus, das ziemlich viel auf einmal sein will und auch ist.
Nachhaltig, flexibel, klar gestaltet und vor allem offen für das, was kommt.
Die Entega ist ein regionaler Energieversorger, der nicht nur über Nachhaltigkeit
spricht, sondern sie auch in die gebaute Form bringen wollte und genau das zeigt dieses Gebäude.
Es ist mit Waldblick geplant, nach LEED Platin zertifiziert,
gedacht für wandelbare Arbeitswelten und bis ins Detail durchdacht.
Entworfen haben es SHP-Architekten, ein Büro aus Darmstadt, das schon lange
für präzise, kluge Architektur steht.
Und einer der Projektpartner ist feco. Das Karlsruher Unternehmen entwickelt
Wandsysteme, die Büroräume strukturieren und ihnen echte Qualität geben.
Akustisch, gestalterisch und vor allem im Hinblick auf Wandelbarkeit.
Denn Arbeitswelten verändern sich und Gebäude müssen mitziehen.
Genau das war auch Anspruch der Entega, Räume zu schaffen, die sich an neue
Anforderungen anpassen lassen, ohne gleich alles umzubauen.
Was das im Fall von Entega konkret heißt, schauen wir uns heute an.
Ich habe mich direkt vor Ort mit vier Menschen getroffen, die das Projekt aus
ganz unterschiedlichen Perspektiven begleitet haben.
Mit Dietmar Opitz von SHP-Architekten, mit Sören Pippert und Felix Liebau als
Vertreter der Entega und mit Rainer Höhne von feco.
Gemeinsam machen wir einen Rundgang durch das Gebäude, vom Foyer bis hoch zur Cafeteria,
Vorbei an grünen Treppen, stillen Zonen und offenen Büros und sprechen darüber,
was ein zukunftsfähiger Verwaltungsbau heute leisten muss und wie sich das konkret
anfühlt, darin zu arbeiten.
Kommt mit und schaut mit mir hinter die Fassade eines Hauses,
das vielleicht kein lautes Statement ist, aber ein ziemlich starkes Zeichen
für die Zukunft des Arbeitens.
Wir stehen jetzt hier an der Kasinostraße in Darmstadt, direkt vor dem neuen
Verwaltungsgebäude der Entega.
Fünf Geschosse, geschwungene Form, helle Fassade mit Eichenholz und Photovoltaik.
Ein moderner Bau, der sich selbstbewusst an den Innenstadtring legt.
Und gleichzeitig ganz ruhig wirkt. Offen. Zugänglich.
Ich wohne ja selbst hier in Darmstadt und fahre diese Straße so oft entlang,
auf dem Heimweg oder auf dem Weg zu einem Termin.
Und jedes Mal denke ich, wie schön, dass dieser Ort jetzt so aussieht.
Denn das war nicht immer so.
Früher war das hier eine dieser typischen städtebaulichen Lücken,
ein Gelände, das irgendwie zwischen allem lag.
Zentral, gut angebunden, aber eben viele Jahre lang brach.
Eine Leerstelle in der Stadt. Kein schöner Anblick, wenn man vorbeikam.
Und das hatte Gründe. Das Areal wurde im Zweiten Weltkrieg fast vollständig
zerstört, wie große Teile von Darmstadt.
Viele Flächen waren danach jahrzehntelang nicht nutzbar.
Die Geschichte hat Spuren hinterlassen. Auch im Boden.
Mit Altlasten aus früherer gewerblicher Nutzung, mit kontaminierten Schichten,
die erstmal gesichert werden mussten.
Jetzt aber ist dieser Ort nicht nur städtebaulich geschlossen,
sondern auch funktional aufgewertet. Als neuer Hauptsitz für das Tochterunternehmen
Count & Care, ein IT-Dienstleister innerhalb der Entega-Gruppe.
Rund 350 Menschen arbeiten hier.
Das Gebäude nimmt Bezug zur gründerzeitlichen Bebauung gegenüber,
mit seiner Länge, seiner Gliederung, aber auch mit der Materialwahl.
Und trotzdem ist es ganz klar ein Gebäude unserer Zeit.
Ein Statement für Nachhaltigkeit und urbane Dichte, ohne laut zu sein.
Ich habe die beiden Bauherrenvertreter von Entega, Sören Pippert und Felix Liebau,
gefragt, warum eigentlich ein Neubau, warum genau hier?
Aber bevor wir ins Gespräch einsteigen, stellen sich die beiden kurz selbst vor.
Ich bin Sören Pippert, arbeite bei der Entega AG, war der zuständige Projektmanager
für das Projekt und agiere noch als Bauherrenvertreter.
Felix Liebau, auch von der Entega AG, war Teil der Projektleitung von der Entega
und hat mit Herrn Pippert zusammen die Bauherrenvertretung gemacht.
Ja, wir wollten eigentlich hauptsächlich schauen, dass wir ein repräsentatives
Gebäude hinkriegen, was aber nicht so pompös ist, sondern immer noch die Entega
irgendwie widerspiegelt.
Und Grund war hauptsächlich, dass der Mietvertrag ausgelaufen ist,
wo die Kollegen dringesessen haben und wir uns überlegen mussten,
mieten wir weiter oder bauen wir neu, bauen wir selbst.
Und das war so der Hauptgrund für einen Neubau. Ja, hauptsächlich Brachfläche.
Früher war mal ein Supermarkt da, deswegen war diese Brachfläche hauptsächlich
als Parkplatz verwendet worden und eigentlich keine wirkliche große Nutzung
zu haben, wie Parkplatz, Lagerfläche und so.
Und viel zu schade, im Stadtinneren so eine Fläche verkommen zu lassen.
Und so sind wir dann auf SAP auch zugegangen und haben gesagt,
wie kann man die Fläche nutzen, auch im Zuge der Stadtentwicklung und vor allen
Dingen, wie macht sich ein Neubau, integriert er sich super in die Stadt,
in die Straßenführung und spiegelt auch das Selbstverständnis und das Bild von der Entega wieder.
Wir kannten das Architekturbüro, haben mit dem auch zusammengearbeitet.
Nichtsdestotrotz mussten und wollten wir auch das wettbewerbsfähig gestalten,
sind aber glücklicherweise dann mit einem Partner in die Runde gegangen,
den wir schon gut kannten.
Wenn man hier vor dem Gebäude steht, wird schnell klar, der Ort ist kein einfacher.
Mitten am Innenstadtring von Darmstadt, viel Verkehr, enge Nachbargrundstücke,
eine Gründerzeitbebauung auf der einen Seite, die Hauptverwaltung der Entega auf der anderen.
Also ein spannender, aber auch ziemlich herausfordernder Standort.
Ich wollte deshalb von Architekt Dietmar Opitz wissen, wie nähert man sich so
einem Ort eigentlich an?
Was war die Idee hinter dem städtebaulichen Konzept?
Und wie schafft man es, ein Gebäude zu entwerfen, das nicht nur auf die Umgebung
reagiert, sondern auch etwas Eigenes erzählt.
Über Haltung, über Materialität, über Nutzung.
Bevor wir darüber sprechen, stellt sich Dietmar Opitz aber erstmal kurz vor.
Dietmar Opitz ist mein Name. Ich bin einer der beiden Inhaber des Architekturbüros SHP in Darmstadt.
Es ist ein mittelständisches Büro, bauen im Rhein-Main-Gebiet und darüber hinaus
seit zwei Generationen Bürogebäude, Schulen in erster Linie.
Das ist ja ein sehr prominentes Lager im Innenstadtring von Darmstadt.
Diese Lücke, die ist sozusagen für jeden sichtbar und ruft schon seit Jahrzehnten nach Schließung.
Und als die Entega uns dann gefragt hat, ob wir dort ein Konzept entwickeln
würden für sie als Studie, begann es ja, haben uns natürlich erstmal gefreut, ist ja klar.
Und dann im nächsten Schritt, wie haben wir uns dem genähert,
städtebaulich natürlich als Architekten und haben uns eben im ersten Schritt mit dem Grundstück,
mit den verschiedenen Geometrien, die es hier durch die Bestandsgebäude eben
schon gab, es ist ja keine einfache
Situation, durch die einerseits gegenüberliegende Gründerzeitbebauung,
Bürobebauung aus den 60er und 70er Jahren benachbart, also ein sehr heterogenes
Umfeld und wie immer städtebauliche Näherung,
indem wir zuerst mal ein Modell von dem gesamten Areal gebaut haben und dann,
nachdem wir ungefähr wussten, wie groß das Gebäude werden soll, haben wir geschaut,
wie anhand von Arbeitsmodellen, wie das Ideal untergebracht werden kann und
es eben auch noch einen städtebaulichen Mehrwert gibt, der dem Bauherrn natürlich auch zugutekommt,
weil natürlich sein Firmenareal dann auch in die Stadt ausstrahlt.
Vom Städtebau geht's jetzt rein ins Gebäude. Wir stehen im Foyer.
Und auch hier merkt man sofort, es geht nicht um große Geste oder Prunk,
es geht um Atmosphäre, um Maßstab, um ein gutes Gefühl, wenn man reinkommt.
Der Raum ist offen, hell, ruhig. Viel Tageslicht fällt von oben durchs Oberlicht,
das zieht sich quer durch die Decke und bringt Licht bis tief ins Erdgeschoss.
Alles wirkt zurückhaltend, aber sehr bewusst gewählt.
Glatte, helle Oberflächen, warme Naturtöne, gezielt gesetztes Licht.
Die Linien sind fließend, die Ecken sanft gerundet. Kein harter Kontrast, kein Lärm.
Hier geht es nicht um Repräsentation, es geht um Orientierung,
um Offenheit und darum, Menschen willkommen zu heißen.
Im Zentrum des Foyers hängt eine
große, fast schwebende Arbeit der Mainzer Künstlerin Angela Glajcar.
Wer ihre Werke kennt, erkennt sie sofort. Diese raumgreifenden Papierinstallationen,
bei denen sie industrielle Papierbahnen schichtet, einreißt,
verschiebt, bis daraus Höhlen, Tunnel, Tiefen entstehen.
Architekt Dietmar Opitz erklärt, wie dieses Foyer gedacht ist und Felix Liebau
von Entega ergänzt, warum gerade dieser erste Eindruck so wichtig war.
Also es ist so, dass der Bauherr sich ein Foyer gewünscht hat,
gut proportioniert, also nicht übergroß, indem man Ausstellungen abhalten kann.
Deshalb gibt es hier in der Mitte diese Fläche, die je nach Bedarf eben genutzt
werden kann für Ausstellungen, für Präsentationen. Dann Empfangstresen für Konferenzen.
Hier schließt sich ein Konferenzbereich an.
Ein großer wird das aktiviert. Ansonsten erfolgt der Zugang von außen eben über Code-Karten.
Das Gebäude ist ja jetzt nicht vom öffentlichen Straßenraum betretbar,
sondern vom Werksgelände aus. Das heißt, alle Leute, die hier durchgehen,
sind vorher schon mal an der Werkspforte vorbeigegangen und auch legitimiert,
sich auf dem Werksgelände zu bewegen.
Und kommen also herein in das Foyer, war dem Bauherrn eben auch wichtig,
dass das eben nicht übergroß ist, sondern eben in der Maßstäblichkeit,
dass es eben angemessen ist von der Größe.
Und von dem Foyer aus verteilt man sich jetzt über das grüne Treppenhaus in
die Geschosse, über die Tür dort in den Konferenzbereich,
über die Tür dort um die Ecke in den Fitnessbereich und durch die Tür hier in
die Betriebskita der Entega, die aber eben nochmal einen separaten Eingang hat.
Und dann, was eben immer am Eingang liegen muss, sinnigerweise ist dort in diese
Richtung geschaut, die Poststelle, die im Erdgeschoss sinnvollerweise so liegt,
dass die Mitarbeiter auf dem Weg zur Arbeit morgens dort eben vorbeigehen können.
Wir haben sehr viele natürliche Oberflächen, also viel Holz durch die Holzfassade.
Türen haben wir viel mit Holz gearbeitet, im Foyer Parkettboden,
viele Sichtbetonwände.
Und dann auch das Farbkonzept von SAP ist eher auf natürliche Farben angelegt.
Und ergänzen wir das dann noch durch unsere Treppenhausbegrünung vom Haupttreppenhaus.
Und dadurch kommen halt sehr viele natürliche Farben zusammen und bilden ein rundes Farbbild ab.
Genau, das war auf jeden Fall von Anfang an so geplant und wurde konsequent umgesetzt.
Letztendlich haben wir sogar mehr Sichtbetonflächen als ursprünglich gedacht,
weil die Qualität einfach so gut war auf dem Rohbauer.
Und es hat uns natürlich gefreut auf Bauherrenseite, aber hat auch super ins
Konzept weiterhin gepasst.
Wir gehen jetzt die Treppe nach oben durch das sogenannte grüne Treppenhaus,
das sich wie eine helle Schnecke durch das Gebäude wendet.
Und oben wird es spannend, denn da geht es um die Frage, wie wir heute eigentlich
arbeiten und wie Räume dabei unterstützen können.
Themen wie New Work spielen im neuen Entegagebäude eine zentrale Rolle.
Die Büroetagen wurden bewusst so geplant, dass sie flexibel funktionieren,
für die Arbeit im Team, im Homeoffice, allein oder in wechselnden Konstellationen.
Die Erfahrungen aus der Pandemie sind da ganz klar eingeflossen.
Mehr Rückzugsorte, mehr Begegnungsräume, mehr Flexibilität.
Offene Bereiche wechseln sich ab mit geschlossenen Zonen. Es gibt Einzelbüros,
Gruppenarbeitsplätze, kleine Lounges, transparente Übergänge.
Alles ist so gestaltet, dass Kommunikation und Konzentration sich nicht ausschließen,
sondern gegenseitig stärken.
Und genau da kommt jetzt ein neues Thema ins Spiel, die Materialien, die das möglich machen.
Denn wenn Räume sich ständig verändern müssen, dann braucht es Bauteile, die mitgehen können.
Und das funktioniert nicht mit starren Wänden oder kurzfristigen Provisorien,
aber mit Systemen, die durchdacht, hochwertig und wandelbar sind.
Hier kommt feco ins Projekt. Das Unternehmen aus Karlsruhe entwickelt modulare
Wandsysteme, die mehr können, als nur Räume zu trennen.
Sie schaffen Struktur und bleiben trotzdem flexibel.
Sie dämpfen den Schall und lassen Licht durch. Und sie sehen dabei auch noch gut aus.
Ich spreche darüber gleich mit Rainer Höhne von feco, hier im Treppenhaus auf dem Weg nach oben.
Er ist selbst Architekt und bei feco für Beratung, Vertrieb und Projektbetreuung zuständig.
Aber bevor es um die Details geht, stellt sich Rainer Höhne erst einmal kurz vor.
Ja, mein Name ist Rainer Höhne. Ich bin bei feco für den Vertrieb von feco Systemtrennwänden,
300 Kilometer etwa um Karlsruhe zuständig.
Karlsruhe ist unser Firmensitz.
feco ist ein familiengeführtes Unternehmen mit ungefähr 125 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Wir haben drei Geschäftsbereiche. Wir verkaufen feco Systemtrennwände um Karlsruhe
einschließlich Lieferung und Montage und weltweit über feco Partner,
also lizenzierte Innenausbauunternehmen,
die von uns geschult werden und die dann in ihren Ländern eigenständig feco verkaufen,
planen und bei uns die Profile beziehen.
Der dritte Geschäftsbereich ist der Bereich Office.
Wir sind in der Technologieregion Karlsruhe Büromöbelfachhändler für Vitra,
Brunner, Steelcase, USM Haller und viele andere Büromöbelmarken.
Dadurch haben wir in unserem feco-Forum, in unserem Firmensitz in Karlsruhe
immer eine top aktuelle Büromöbelausstellung, wo wir unsere Systemtrennwände
immer in einem aktuellen New-Work-Konzept präsentieren.
Wir sind jetzt in der ersten Büroetage angekommen. Und was sofort auffällt,
hier setzt sich fort, was man schon im Foyer gespürt hat.
Klarheit, Ruhe, Materialbewusstsein. Nichts wirkt überinszeniert, nichts lenkt ab.
Stattdessen eine präzise, angenehme Zurückhaltung.
Transparente Glaswände wechseln sich ab mit geschlossenen Holzelementen.
Die Oberflächen sind warm und matt, in hellem Holzton gehalten.
Dazwischen textile Böden in einem dezenten Grau, leise, komfortabel, fast wohnlich.
Die Decken sind akustisch gelocht, leicht zurückgesetzt, mit rhythmisch gesetzten Leuchten.
Auch in den Fluren fällt auf, Technik ist kaum sichtbar.
Stattdessen klare Linien, ruhige Raumproportionen und ein Gefühl von Struktur ohne Enge.
Hinter den Clustrenwänden entstehen kleine Besprechungszonen,
Rückzugsräume, helle Einzel- und Gruppenbüros.
Alles wirkt durchlässig, aber auch fokussiert.
Diese Etage gibt nicht vor, wie man arbeiten soll. Sie bietet Möglichkeiten.
Räume, die sich anpassen lassen. Räume, die verschiedene Arbeitsweisen zulassen.
Heute ein Projektteam, morgen mobiles Arbeiten, übermorgen vielleicht ganz was anderes.
Ich wollte wissen, wie diese Offenheit und Flexibilität aus Sicht der Entega gedacht wurde.
Und wie man als Bauherr überhaupt an so ein Raumkonzept herangeht.
Sören Pippert, einer der Bauherrenvertreter, hat mir das genauer erklärt.
Anschließend hören wir Architekt Dietmar Opitz und zum Schluss nochmal Felix Liebau von Entega.
Wir befinden uns jetzt im Bürogeschoss. Jedes Geschoss oder jedes Bürogeschoss
ist dementsprechend gleichgestaltet.
Wir haben das recht offen konzipiert.
Sind 800 Quadratmeter Bürofläche pro Flügel,
das heißt 1600 Quadratmeter pro Etage und die Besonderheit ist,
dass diese 800 Quadratmeter in einem Brandabschnitt stattfinden.
Normalerweise hätte man alle 400 Meter eine Brandwand benötigt,
die wir jetzt allerdings rauslassen konnten.
Da hat SAP eine große Lanze für uns gebrochen, das auch.
Bürokonzept technisch sehr offen wirken zu lassen.
Wir haben dann hier vereinzelt auch den Bedarf gesehen,
dass Bereiche abgetrennt werden sollten oder müssten und sind dann da auf reversible
Trennwandsysteme gekommen und wollten so auch die Rasterung der Fassade aufnehmen,
was sich dann in der Rasterung der Trennwandsysteme widerspiegelt,
die natürlich dann auch wiederum den Flur stark abtrennen von der Bewegungsfläche bzw.
Von dem Bürobereich. Und somit war es dann ganz gut, dass die Trennwandsysteme
von feco da eine sehr hohe Transparenz ermöglicht haben.
Also vielleicht nochmal grundsätzlich, das Gebäude ist ja in der Form eines
Bumerangs angelegt und zwar spiegelbildlich zur Mittelachse.
In der Mitte das Foyer und sozusagen links und rechts davon abgehen,
jeweils eine Nutzungseinheit, die eben nicht 400 Quadratmeter groß ist,
sondern 800 Quadratmeter.
Das haben wir erreicht mit einem ausgeklügelten Brandschutzkonzept.
Zusammen mit einem Brandschutzgutachter, der auf solche Dinge spezialisiert ist.
Es gibt aber eine flächendeckende Brandmelderüberwachung.
Das ist sozusagen die Kröte, die man schlucken muss. Dafür hat man eine sehr große Transparenz.
Und die Nutzungseinheit, in der wir jetzt stehen, wie alle anderen Nutzungseinheiten auch,
sind alle auf einem Raster von 1,35 Meter aufgebaut und man hat die Möglichkeit,
also Sie sehen hier große Bereiche ohne Wände,
aber die Möglichkeit besteht an den Deckensturz, unter dem ich hier gerade stehe,
oder Sturz ist es nicht, ein Schott,
und immer an der Holzfassade aller 1,35 Meter, immer dort ohne Achseanschließung
ist natürlich auch die Kühldecke unterbrochen.
Sodass man ohne jegliche Zerstörung, ohne jegliche Staubarbeiten im Prinzip
diese Systemtrennwände, über die ja jetzt schon gesprochen wurde,
ergänzt, umgesetzt werden kann.
Ist auch schon geschehen. Also die Wände hier zum Beispiel, die sehe ich jetzt
erst. Bei der Einweihung waren die da noch nicht.
Also die hat einer nachgerüstet zum Beispiel.
Was passiert dann? So soll das aber eben auch sein. Auch vielleicht die Möglichkeit,
wenn man an einer anderen Stelle das Gefühl hat, man braucht einen abgeschlossenen
Raum und dann kann man das dort auch machen.
Vielleicht an anderer Stelle dann wieder eine größere Transparenz schaffen,
indem man eine Wand wegnimmt.
Aber grundsätzlich sind diese Nutzungseinheiten alle gleich aufgebaut.
Man hat entsprechend der Bumerang-Form eine Mittelzone, das ist eigentlich ein
Dreibund, der an der Bumerang-Spitze in den Zweibund übergeht.
Und diese Mittelzone, die ja im Inneren liegend bei konventionellen Gebäuden
oft dann Nebenraumflächen beinhaltet, Die haben wir eben optimiert.
Also in der Mittelzone sind eben die WCs, dann hier ein Putzraum in der Mitte
und ganz wichtig, diese Lockerfächer.
Also jeder Mitarbeiter hat ein solches Schließfach, wo er seine Dinge des täglichen
Schreibtischbedarfs eben abends einschließt und am anderen Tag wieder nimmt
und vielleicht die dann auch zum nächsten Arbeitsplatz trägt.
Also in jedem dieser Locker steht so ein Filzkorb, in dem dann alle Dinge eben
drin sind, die er dann mit sich führen kann, ganz unkompliziert.
Ja, und dann weiterhin in der Mitte angeordnet Elektroserverraum,
das braucht man eben, Kopierzone und nochmal anschließend so ein kleiner Etagentreffpunkt,
wo man in der Mittagspause oder Frühstückspause eben zusammenstehen kann.
Vielleicht um kurz auszuholen, wir haben ja mit dem Projekt kurz vor Corona
begonnen, sind quasi mit der Planung und dann der Ausführung vorhin in die Corona-Zeit
reingekommen, haben auch relativ früh schon gemerkt, dass wir einfach ein bisschen
leicht umdenken müssen, weil das ja doch schon eine recht disruptive Zeit war.
Und da kann man auch viel Erkenntnis, okay, Homeoffice funktioniert auf jeden
Fall und vielleicht brauchen wir einfach nicht mehr die Arbeitsplätze,
wie sie früher in der Anzahl vorgesehen waren und haben uns dann hierfür entschieden,
einen Multispace-Ansatz zu fahren.
Vielleicht kurz zur Erläuterung, das bedeutet zum einen nicht jeder Mitarbeiter
hat seinen eigenen Arbeitsplatz, wir haben hier eine gewisse Desk-Sharing-Quote
und zum einen sind wir weggegangen von diesem typischen, jeder hat seinen eigenen
Arbeitsplatz und dort sitze ich den ganzen Tag,
sondern wir haben hier tätigkeitsbasierte Bereiche.
Das heißt, wenn ich mich irgendwie zurückziehen muss für ein langes Meeting,
für ein langes Telefonat, suche ich mir ein Raum- und Raumsystem,
die hier verortet sind in der Fläche oder eine Telefonzelle,
um halt die Kollegen nicht zu stören.
Ansonsten gibt es auch kollaborative Bereiche, zum Beispiel in der Mittelzone
schöne Aufenthaltsflächen, aber auch dafür sind die Raum- und Raumsysteme gedacht.
Und sonstige Tätigkeiten kann man dann ganz normal, wie gewohnt,
an seinem Schreibtisch durchführen.
Und wie der Opitz schon ausgeführt hat, sind dafür zum Beispiel auch die Lockerfächer
erforderlich, damit jeder Mitarbeiter aber trotzdem nicht alles immer jeden
Tag hierher bringen muss, Tastatur etc., vielleicht ein Bild, wie auch immer,
sondern dass er seine persönlichen Gegenstände halt auch sicher wegschließen kann.
Wenn man durch dieses Gebäude geht, fällt auf, die Materialien sind durchgängig sorgfältig gewählt.
Holz, Beton, Glas, viel Grün. Aber gute Architektur zeigt sich eben nicht nur
in der großen Geste, sondern oft in den Details. In dem, was im Alltag wirklich den Unterschied macht.
Ein gutes Beispiel dafür sind die Systemwände. Denn was hier nach ruhigem,
schönem Innenausbau aussieht, ist tatsächlich hoch funktional.
Die Wände, die die Bürobereiche strukturieren, stammen von feco.
Und genau sie machen möglich, was Entega und SHP-Architekten mit diesem Gebäude erreichen wollten.
Eine Arbeitswelt, die sich verändern darf.
Die Wände sind nicht fest verbaut, sondern modular. Sie lassen sich ohne Materialverlust
demontieren, versetzen, wiederverwenden.
Und sie erfüllen höchste technische Anforderungen. Schallschutz,
Lichtdurchlässigkeit, Nachhaltigkeit.
So entstehen Räume, die mit den Menschen mitwachsen können.
Mit Teams, die größer oder kleiner werden, mit neuen Arbeitsformen, mit dem Wandel der Zeit.
Ich habe mich darüber mit Rainer Höhne von feco unterhalten.
Er erklärt, welche Systeme hier genau zum Einsatz kommen und was sie leisten.
Anschließend hören wir nochmal Dietmar Opitz, den Architekten,
wie er diese Zusammenarbeit im Entwurf verankert hat.
Die Doppelverglasung feco Fix bietet maximale Transparenz und lässt eben das
natürliche Außenlicht hier bis in die Erschließungsfläche durchdringen. dringen.
Sie haben umlaufend einen 20 mm schlanken Rahmen.
Die Besonderheit unseres Trennwandsystems ist, dass die Glaselemente werkseitig verglast werden.
Die Glasscheiben laufen durch eine industrielle Reinigungsanlage,
sodass wir saubere Scheibeninnenflächen auf der Baustelle sicherstellen können.
Die Besonderheit hier bei dem Projekt hat auch mit der besonders schönen Farbgebung zu tun.
Das ist ein Farbton C32, hellbronze Farbton, den das Büro SHP hier vorgesehen hat.
Die Doppelverglasung fecoFIX bietet je nach Art der Verglasung eine sehr gute
Schalldämmung bis 47 dB.
Hier im Gebäude hat man sich für einen Schalldämmprüfwert von RWP 45 dB entschieden.
Die Türen sind hier mit einem Holzdekor ausgeführt.
Die Türen fertigen wir selber, also die Türblätter.
Wir haben hier Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft und die Türen hier sind
mit einem hellen Eiche-Dekor belegt, flurseitig flächenbündig,
obwohl sie in den Raum hinein öffnen.
Also die Türen sind flächenbündig auf der Bandgegenseite und die Zarge ist verdeckt,
sodass die ganze Anmutung der Tür sehr zurückhaltend ist.
Es ist im Grunde genommen eine geschlossene Scheibe in dieser Glaswand.
Das ist schon sehr besonders, wie es gerade beschrieben wurde.
Und wenn Sie jetzt hier mal durchschauen, dann sehen Sie eben,
dass das Türelement mit dem Seitenteil farblich exakt zur Fassade passt.
Das ist auch präzise abgestimmt worden. Das ist eine massive Eichenholzfassade
und ergänzt im Prinzip diesen Nachhaltigkeitsansatz, dass die Baumaterialien
aus heimischem Holz verwendet wird,
dass wir fast keine Kompositmaterialien im Gebäude haben.
Also alles ist so, dass man es wieder zerlegen kann, nichts verklebt,
deshalb auch Systemtrennwände, die man eben zerstörungsfrei abbauen,
an anderer Stelle wieder aufbauen kann.
Wir haben ja eben schon von der LEED-Zertifizierung gesprochen.
Das ist natürlich auch ein wesentlicher Punkt.
Und für uns gab es noch einen weiteren Ansatz, dieses Cradle-to-Cradle-Prinzip,
dass wir davon ausgehen, dass in der Theorie die Baumaterialien in dem Gebäude nur geparkt sind.
Das heißt, man bringt sie, sie bleiben, man kann sie aber auch wieder wegnehmen.
Die Flächen, die Sie zum Beispiel weiß sehen in den Obergeschossen an den Brüstungen,
die verputzt aus sind, sind in Wirklichkeit Vorsatzschalen,
die auf einer Unterkonstruktion aufgesetzt sind, sodass man sie auch wieder
von der dahinterliegenden Betonbrüstung lösen kann zum Beispiel.
Darüber hinaus ist es so, dass wir versucht haben, das Gebäude so zu konzipieren,
dass es mit möglichst wenig Technik auskommt.
Sie sehen ja umlaufend um das Gebäude diese auskragenden,
im Schnitt dreieckigen Konsolen im Deckenraum, die mit Photovoltaikelementen
belegt sind, die aber auch zusätzlich dazu führen, dass es eine Verschattung
des Gebäudes gibt, eine Selbstverschattung.
Und das Gebäude komplett ohne mechanischen, ohne beweglichen,
außenliegenden Sonnenschutz auskommt.
Es gibt lediglich einen innenliegenden Blendschutz für die Arbeitsplätze.
Den gibt es aber an allen Himmelsrichtungen, also Nord wie Süd.
Und einen außenliegenden Sonnenschutz gibt es nicht.
Dafür gibt es diese auskragenden Teile, die je nach Himmelsrichtung eben auch
unterschiedlich weit auskragen.
Das haben wir mit Sonnenstandsberechnung ermittelt und im Zuge der Fassadenentwicklung
dann entsprechend umgesetzt und mit dem Fassadenbauer, der dann später gefunden wurde,
eben auch im Detail entwickelt, wie das sein kann.
Der Herr Opitz hat schon das Ausbauraster 1,35 angesprochen.
Also uns als Systemtrennwandhersteller kommt es natürlich entgegen,
wenn so ein Gebäude einen Ausbauraster hat.
Hier ist allerdings die Besonderheit und an der Stelle auch unser Dank an den
Bauherrn, dass von Anfang an schon die Versetzbarkeit hinsichtlich des vertikalen
Materialtransports mitgedacht wurde.
Das heißt, dass die Glaselemente im Standardformat in den Aufzug passen.
Bei späteren Umbauten kann ich wenigstens einzelne Glaselemente mit dem vorhandenen
Innenauszug über die Geschosse transportieren.
Diese Glaselemente sind ja werkseitig vorgefertigt, sind oberflächenfertige
Bauteile und sind die größten zusammenhängenden Bauteile, die sehr spät auf
die Baustelle geliefert und eingebaut werden.
Im Grunde genommen, wie Türblätter, hier sollten dann eben die Trockenbau- und
Malerarbeiten schon abgeschlossen sein, um die Verschmutzung und Beschädigung
dieser oberflächenfertigen Bauteile zu verhindern.
In der Regel wird dieser Materialtransport im Erstausbau mit außenliegenden
Außenaufzügen durchgeführt.
Aber wenn man natürlich den späteren Umbau schon gleich mitdenkt,
dann ist einfach diese Flexibilität und Offenheit für die Zukunft bis zu Ende gedacht.
Hier sind auch die Büro-Zwischenwände als geschlossene, also die Wände,
die senkrecht oder im rechten Winkel zur Außenfassade stehen,
die Büro-Zwischenwände als Systemwand gedacht.
Auch die sind zerstörungsfrei versetzbar, sodass man da auch flexibel reagieren kann.
Die Oberflächen sind hier geschlossen.
Es sind also Melaminharz direkt beschichtete Holzwerkstoffplatten,
die unsere feco-Wand bilden.
Das Entegagebäude ist nach dem LEED-Verfahren zertifiziert,
und zwar in der höchsten Stufe, LEED-Platin.
Eine Auszeichnung, die international anerkannt ist und die ganzheitlich prüft,
Energieeffizienz, Materialökologie, Raumkomfort, Innovation. Ein paar Beispiele?
An der Südfassade erzeugen Photovoltaikmodule Strom, der direkt im Gebäude genutzt
wird. Auf dem Dach wächst ein kleiner Lebensraum für Insekten,
Vögel und Pflanzen mit Kräutern, Sand, Gräsern, Kies.
Ein sogenanntes Biodiversitätsdach.
Im Inneren sorgen wassergeführte Kühldecken für ein angenehmes Raumklima,
ohne sichtbare Technik, ohne Zugluft.
Die Paneele lassen sich öffnen, um sie zu warten. Und auch die komplette Verkabelung ist gut durchdacht.
Sie läuft in einem Hohlraumboden, der recycelbar und jederzeit zugänglich ist.
Das alles greift ineinander und funktioniert, weil früh genug in diese Richtung gedacht wurde.
Was eine angestrebte LEAD-Zertifizierung in der Planung bedeutet und welche
Rolle feco und die Wandsysteme dabei spielen, darüber habe ich mit Felix Liebau
von Entega und Rainer Höhne von feco gesprochen.
Von Anfang an wollten wir eine Zertifizierung, haben uns dann endlich für die
LEAD-Zertifizierung entschieden, haben Gold angestrebt und haben jetzt die LEAD-Platin-Zertifizierung
erhalten. Ich glaube, als zweites Gebäude hier in Darmstadt und nur von ein
zu wenigen in Deutschland.
Und das ist natürlich super, weil das Gebäude somit irgendwie auch die Werte
der Entega widerspiegelt.
Nachhaltigkeit, Ökobewusstsein. Und das findet sich an ganz vielen Stellen hier im Gebäude wieder.
Also die Bauteile, hat der Herr Opitz ja schon angesprochen, gab es einige Vorgaben.
Emissionsarme Klebstoffe, die Wiederverwendbarkeit. Viele Hersteller mussten
Nachweise bringen, wo ihre Produkte herkommen.
Das Baustellenmanagement, es gab bestimmte Recyclingcontainer oder Quoten,
die wir erfüllen mussten.
Emissionsarme Wasserhähne, Spülung generell, emissionsarme wenig Wasserverbrauch, die PV-Anlage.
Das sind alles Themen, die da mit reinspielen und die nicht nur uns zugutekommen
als Konzern, aber natürlich auch den Mitarbeitern hier vor Ort.
Ja, es gibt einen ganzen Katalog an Nachweisen, den mein Kollege von der Projektleitung
dann für das Projekt, für die Dokumentation zur Verfügung gestellt hat,
für diese LEAD-Platin-Zertifizierung.
Wir sind in der erfreulichen Lage, dass unsere normale Vollwand,
feco-Wand, so wie wir sie hier als Büro-Zwischenwand sehen, mittlerweile mit
dem blauen Engel zertifiziert ist.
Das bedeutet, dass einerseits die flüchtigen organischen Substanzen,
die strengen Grenzwerte, was den sogenannten VOC-Gehalt angeht,
deutlich unterschreiten und dass eben auch die Plattenwerkstoffe aus nachhaltiger
Forstwirtschaft stammen.
Und mittlerweile ist das eben mit dem Umweltzeichen Blauer Enge zertifiziert.
Bevor wir zum Abschluss ganz nach oben in die Kantine gehen,
machen wir noch einen kleinen Schlenker zurück ins Erdgeschoss,
denn da wartet noch der Fitnessbereich.
In Zeiten von Fachkräftemangel, Remote Work und dem Wunsch nach gesunder Balance
wird genau sowas immer wichtiger.
Ein moderner Arbeitgeber muss heute mehr bieten als nur ein Schreibtisch,
gerade wenn es darum geht, neue Talente zu gewinnen oder Mitarbeitende nach
der Pandemie wieder öfter ins Büro zu holen.
Auch hier im Fitnessbereich zeigt sich, wie ganzheitlich dieses Gebäude gedacht wurde.
Neben Trainingsgeräten, Umkleiden und Duschen kommt auch hier wieder feco zum Einsatz.
Mit Systemwänden, die Privatsphäre ermöglichen, ohne den Raum zu überfrachten.
Ich habe mit Sören Pippert von Entega darüber gesprochen, warum solche Räume
im Gesamtkonzept wichtig sind.
Anschließend hören wir Dietmar Opitz,
der erklärt, wie sich diese Nutzung architektonisch integrieren lässt.
Und dann nochmal Rainer Höhne, der einen Einblick gibt, wie auch im Fitnessbereich flexibel gedacht wird.
Wir stehen jetzt hier aktuell im Vorbereich unseres Sportbereichs.
Wir haben hier zwei unterschiedlich große Fitnessräume, die sind erstmal zur
freien Verfügung ohne feste Geräte, jetzt ohne Fitnessgeräte gedacht.
Wir haben hier separat für die Fahrradfahrer und vor allen Dingen auch für die
Leute, die an den Sportkursen teilnehmen möchten, Duschen und Spinde,
wo sie sich sozusagen dann umziehen können.
Und auch, wenn jemand nur mit dem Fahrrad kommt, kann er dort seine Sachen deponieren.
Und die Entega hat festgestellt, dass die Sportkurse hier deutlich gut angenommen werden.
Wir haben wöchentlich mindestens einen Sportkurs pro Tag im Angebot.
Von Yoga über Fitness, Ganzkörperfitness bis hin zu Fitnessboxen.
Zweimal die Woche schwimmen, jetzt nicht hier in den Räumlichkeiten, ganz klar.
Aber das war so ein Punkt, wo wir gesagt haben, es ist sinnvoll,
wenn wir jetzt schon ein neues Gebäude bauen, da auch nochmal auf die Mitarbeitergesundheit,
auf die Mitarbeiterfitness zu schauen und zu sagen, okay, uns ist der Mitarbeiter wichtig.
Einmal Erhalt von Mitarbeitern, vor allen Dingen auch neue Mitarbeiter gewinnen,
um auch denen einen Platz und Raum zu bieten, wo Fitnesskurse stattfinden können.
Der Bereich ist im Erdgeschoss angeordnet mit dem Blick ins Grüne,
aber gleichzeitig eben auch die Möglichkeit mit Gardinen, das wieder ein bisschen
privater zu machen, aber eben nicht im Keller oder in irgendeinem untergeordneten
Bereich, sondern in der wichtigen Zone, sodass man auch sieht,
dass der Entega das wichtig ist und dafür eben einen wichtigen Platz eben auch reserviert.
Die Formen dieses Bereichs, natürlich die Geometrie des Gebäudes,
durch diese Boomerang-Form.
Aber hier war es eben auch wichtig, dass eine Transparenz zu dem Raum entsteht,
auch weil wir ja hier in der Mitte sind, die von Räumen umgeben sind.
Das ist ja das Ziel im ganzen Haus, dass es nirgendwo Bereiche gibt ohne Außenbezug.
Alle Bereiche durchgängig haben Außenbezug.
Und da wir ja hier in dieser Mitte sind, haben wir die Möglichkeit geschaffen,
über die verglasten Systemwände, die im Unteren mattiert sind,
sodass es keine Störungen des Sportbetriebs gibt, aber in dem oberen Bereich
man eben durchgucken kann,
und wie jetzt die Sonne hereinscheinend sieht.
Wir können mit den feco-Systemtrennnwänden gewisse Toleranzen natürlich aufnehmen,
weil die gibt es immer am Bau.
Wir haben also serienmäßig einen teleskopartigen Deckenanschluss und Bauteilanschlüsse
als Schattennutausbildung, sodass man also gewisse Maßtoleranzen plus minus
15 mm serienmäßig aufnehmen kann.
Wenn wir beim Aufmaß größere Abweichungen feststellen, dann kann man auch noch
reagieren in der Detailausbildung, Ausbildung, sodass eben diese Flexibilität gewährleistet ist.
Wir arbeiten immer mit einem eigenen Montageleiter vor Ort.
Hier bei dem Projekt war das der Heiko Mühlhäuser, aber wir verstärken uns vielleicht
manchmal in der Montage mit Subunternehmen,
aber in der Regel haben wir auch eigene Monteure und vor allen Dingen haben
wir immer einen eigenen Montageleiter, Mitarbeiter von feco,
der als Ansprechpartner vor Ort für die Kommunikation und Abstimmung mit der
örtlichen Bauleitung während des ganzen Montageprozesses zur Verfügung steht.
Es ist schon möglich, sozusagen im laufenden Betrieb Wände ab und wieder aufzubauen.
Also die Staub- und Schmutzentwicklung ist verträglich. Man muss nicht ganze
Arbeitsbereiche, PCs etc.
Abdecken und vor Staub schützen, weil eben wenig Staub auftritt.
Und in der Regel fangen die früh an, sodass die lärmintensiveren Arbeiten,
also das Verdübeln der Anschlussprofile zum Beispiel, dann zu einem Zeitpunkt
stattfindet, wo noch kein normaler Bürobetrieb da ist.
Wir sprechen auch von Teppichmonteuren, also wir haben eben diese eigenen Monteure,
die gewohnt sind, sich in so einem Büroumfeld auch so zu bewegen,
dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wenig gestört sind.
Wir sind jetzt ganz oben angekommen, in der Cafeteria.
Auch hier setzt sich fort, was sich durchs ganze Gebäude zieht.
Offenheit, Transparenz und ein durchgängiges Gestaltungskonzept.
Man schaut in den schönen Innenhof, weiter ins grüne Treppenhaus,
darüber hinweg aufs Gewerbegebiet und die Dächer von Darmstadt.
Alles ist visuell verbunden, nichts abgeschlossen.
Und auch die Materialien greifen ineinander. Eichenholz zieht sich vom Erdgeschoss
bis hier hoch, vom Tresen über die Möblierung bis hin zu den Sitzinseln,
den sogenannten D-Zugbereichen mit ihren hohen Rückenlehnen und gepolsterten Wänden.
Diese Bereiche sind nicht nur für die Mittagspause gedacht, sie sind ganztägig
nutzbar für informelle Besprechungen, für den kurzen Austausch zwischendurch
oder auch mal für eine konzentrierte Laptop-Session im kleinen Team.
Ein Ort, der gleichzeitig Gemeinschaft schafft und Rückzug erlaubt und damit
ziemlich gut beschreibt, worum es in diesem Gebäude eigentlich geht.
Flexibilität, Atmosphäre und eine Architektur, die mitdenkt.
Und weil dieser Raum so viel vom Geist des Hauses zeigt, habe ich hier auch
die Abschlussfrage gestellt.
Was ist Ihr Lieblingsort im Gebäude? Oder ganz offen? Was liegt Ihnen bei diesem
Projekt besonders am Herzen?
Wofür sind Sie dankbar oder worauf sind Sie stolz?
Den Anfang machen die beiden Bauherrenvertreter von Entega, Sören Pippert und Felix Liebau.
Dann hören wir nochmal Rainer Höhle von feco und zum Schluss Dietmar Opitz, den Architekten.
Ich fand gut, wie das Selbstverständnis der Entega und auch der Nachhaltigkeitsgedanke
der Entega umgesetzt worden ist.
Wir haben ein Gebäude gebaut, was schon auch eine große Herausforderung für
uns war, weil wir doch auch relativ viele Anforderungen hatten oder auch haben.
Aber ich glaube, wir haben es gemeinsam geschafft, den Nachhaltigkeitsgedanken
mit dem Wirtschaftlichkeitsgedanken zu verbinden.
Wir haben nachhaltige Rohstoffe verwendet, wir haben regionale Produkte verwendet,
wir konnten auch auf regionale Firmen zugreifen, was uns ganz wichtig ist als Regionalversorger.
Wir sind zwar auch überregional, kann man unsere Energie beziehen,
aber wir sind in der Region schon stark verbunden. Ich glaube,
es ist einfach auch eine Bereicherung, nicht nur einmal für uns als Entega,
sondern auch für den Standort selbst städtebaulich und das einfach auch wachsen zu sehen.
Das fand ich gut, wie das umgesetzt worden ist.
Also besonders gut, glaube ich, gefällt mir wirklich das grüne Treppenhaus,
weil Pflanzen geben einfach ein tolles Raumgefühl, tragen viel zum Raumklima hierbei.
Haben ja auch viel Arbeit und Hirnschmalz zusammen mit SAP reingesteckt und
das, glaube ich, das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen und ist von außen
sichtbar. Das finde ich ganz schön und ich glaube, das ist echt auch hier ein
Merkmal, ein Wahrzeichen für dieses Gebäude.
Also uns freut natürlich diese Lead-Platin-Zertifizierung und dass wir da einen
Beitrag dazu leisten konnten mit unseren Produkten.
Es wurde ja vorhin angesprochen, dass es eins von zwei Lead-Platin-zertifizierten
Gebäuden in Darmstadt ist.
Und es freut uns natürlich, dass auch in dem anderen Gebäude feco-Systemtrennwände verbaut wurden.
Aber insgesamt so ein stimmiger Entwurf, so aufeinander abgestimmte Materialien
und Farben, wie SHP das hier geplant hat.
Ja, da sind wir schon auch froh und stolz, dass wir da einen Beitrag dazu leisten
durften und uns mit unseren Produkten in diesem Umfeld präsentieren können.
Herr Pippert hat es ja bereits angesprochen, dass das ein schwieriges Gelände
ist mit vielen Altlasten. Aber nicht nur das, es gibt auch viele Leitungen im Boden.
Und es hätte sicher auch noch alternative Standorte gegeben.
Und es war eine große Herausforderung. Da bin ich aber jetzt auch ein Stück
stolz, dass uns das gelungen ist, dass das Gebäude so platziert ist,
dass es eben auch in den Stadtraum ausstrahlt, dass die städtebauliche Situation
an der Kasinostraße verbessert ist.
Ich meine, das Gebäude hier ist ja ein internes Gebäude.
Als Architekt übergibt man das an den Nutzer, freut man sich, wenn er zufrieden ist.
Aber danach, oder die Bürger der Stadt, die sind ja hier in dem Gebäude nicht.
Das ist ja jetzt kein Rathaus oder so. Das ist ein internes Gebäude,
wo man nur mit Code-Karte hineinkommt.
Und das Schöne ist, dass es in den Stadtraum strahlt, dass es auch positive
Resonanz aus der Bevölkerung gibt, dass diese Situation aus einem Unort jetzt,
also mit dem Bau, dort eine Stadtreparatur stattfinden konnte.
Und das ist schön, vor allen Dingen, weil ich fast jeden Tag dran vorbeifahren muss.
Und ja, das ist schön, dass das passiert auch an anderer Stelle,
Stadtreparatur, aber dass das eben, das Gebäude hat ja immerhin mehr als 100 Meter Länge,
dass sozusagen die komplette Lücke an der Kasinostraße mit dem Neubau jetzt geschlossen ist.
Das war mein Rundgang durch das neue Verwaltungsgebäude der Entega AG in Darmstadt.
Erstmal danke an euch alle, die bis hierher mitgehört haben,
denn ja, das war vermutlich die längste Episode, die es bisher bei Architektourist gab.
Aber ich finde, sie durfte so lang sein. Schließlich ging es einmal komplett
durchs Gebäude, begleitet von vier Menschen, die viel mehr zu sagen hatten als
nur ein paar Stichworte.
Und genau dafür soll hier ja Platz sein.
Ich hoffe, ihr habt ein paar spannende Einblicke bekommen, in ein Haus,
das nicht nur gut aussieht, sondern auch vorausschauend geplant ist.
Flexibel, nachhaltig und offen für Neues. Und in ein Unternehmen,
das mit feco auf ein Wandsystem setzt, das mitdenkt.
Wiederverwendbar, veränderbar, langlebig. Und damit ein wichtiger Baustein für
zukunftsfähige Arbeitswelten.
Mein herzlicher Dank geht an meine Gesprächspartner in dieser Folge.
Sören Pippert und Felix Liebau von Entega, Dietmar Opitz von SHP Architekten
und Rainer Höhne von feco.
Wenn ihr mehr über das Projekt erfahren wollt, über das Gebäude,
die Planungsidee, flexible Arbeitswelten oder die Wandsysteme von feco,
dann schaut gern in die Shownotes.
Dort findet ihr weiterführende Links und Infos.
Und übrigens, ich habe vor einiger Zeit einen eigenen Podcast für feco produziert,
in dem es nur um das Unternehmen geht.
Auch den verlinke ich euch in den Shownotes.
Und vielleicht kennt ihr selbst ein Bauprojekt, das unbedingt erzählt werden
sollte oder habt Lust, gemeinsam über nachhaltige Ideen zu sprechen, dann meldet euch gerne.
Ich freue mich über Nachrichten per Mail, auf LinkedIn oder bei Instagram unter Architektourist.
Für heute war es das. Danke, dass ihr dabei wart und bis zum Ende mit mir durchs Gebäude gelaufen seid.
Ich bin Alexandra Busch und wir hören uns ganz bald wieder.
Bis dahin, bleibt offen für gute Räume und neugierig auf das,
was gebaut wird. Tschüss!
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