Architektourist

Der Podcast für Architektur, Bautechnik und Baukultur - von und mit Alexandra Busch.

#28 Beton trifft KI – Wenn bei Alcemy der Algorithmus Beton mischt

Maschinelles Lernen auf der Baustelle für besseren Beton und weniger CO2

29.04.2025 28 min

Zusammenfassung & Show Notes

Betonwerke, Baustellen und künstliche Intelligenz – passt das zusammen? Ja, und wie! Vor allem, wenn Algorithmen dabei helfen, den CO₂-Ausstoß von Beton deutlich zu senken. In dieser Episode dreht sich alles um das Berliner Start-up Alcemy, das maschinelles Lernen in die Zement- und Betonherstellung bringt. Alcemy entwickelt eine Software, die laufende Produktionsdaten auswertet und in Echtzeit Empfehlungen gibt für weniger Klinker, stabile Qualität und ressourcenschonendere Prozesse.

Im Mittelpunkt der Folge steht das Projekt EDGE Friedrichspark in Berlin, wo ein neuartiger Zement mit nur 30 Prozent Klinkeranteil zum Einsatz kam, begleitet von Alcemy-Software und erstmals bauaufsichtlich zugelassen. Ich spreche mit Hoang Nguyen, Head of Communications & Sustainable Construction bei Alcemy. Wir werfen einen Blick hinter die Kulissen des Projekts und auf die Technologie, die es ermöglicht hat. Es geht darum, wie Beton mit reduziertem Klinkeranteil klimafreundlicher wird, welche Rolle maschinelles Lernen dabei spielt, und wie digitale Tools helfen können, den Fachkräftemangel auf der Baustelle abzufedern.

Und wir schauen darauf, wie sich Planende und Politik stärker einbringen können, wenn es um die Auswahl klimafreundlicher Materialien geht und warum es beim Thema Beton nicht nur Schwarz oder Weiß geben darf, sondern viele gute Grautöne dazwischen.

Experte in dieser Episode:
Hoang Nguyen – Head of Communications & Sustainable Construction, Alcemy GmbH

Weitere Links:
Alcemy Website
Projekt EDGE Friedrichspark (EDGE Technologies)
ZÜBLIN
GRAFT
DGI Bauwerk
Werner Sobek – Nachhaltigkeitsplanung

Coverbild: Alcemy GmbH


Der Podcast:
Architektourist bietet eine Hörreise durch unsere gebaute Umwelt. In jeder Episode nehmen wir Euch mit in die Welt der Architektur und Baustoffe, erkunden kreative Anwendungen und tauchen ein in die Geschichten hinter den Bauprojekten – von der ersten Skizze bis zur fertigen Umsetzung.

Seid bei der nächsten Folge wieder dabei, wenn wir weitere spannende Projekte und Persönlichkeiten aus der Welt des Bauens vorstellen. Wenn Euch die Episode gefallen hat, abonniert Architektourist bei Eurem bevorzugten Podcast-Anbieter.

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Transkript

Ob in der Stadt oder auf dem Land, Architektur umgibt uns. Überall. Stellt euch eine Baustelle in Berlin vor. Betonmischer rollen an, der Beton fließt und im Hintergrund rechnet eine Software mit. Sie lernt aus Daten, steuert Prozesse und sorgt dafür, dass CO2-reduzierter Beton hält, was er verspricht. Kommt mit auf eine Hörreise durch unsere gebaute Umwelt. Heute sind wir zu Gast bei Alcemy in Berlin. Hallo und willkommen bei Architektourist, eurem Podcast für Architektur, Bautechnik und Baukultur. Ich bin Alexandra Busch, schön, dass ihr wieder dabei seid. Und wie immer starten wir mit ein bisschen Atmosphäre. Ihr hört es schon, wir sind mitten auf einer Baustelle. Genauer gesagt auf dem Gelände des ehemaligen Wriezener Bahnhofs in Berlin-Friedrichshain, ganz in der Nähe vom Ostbahnhof. Dort, wo früher Güterzüge fuhren und das Areal lange brachlag, entsteht jetzt ein neues Stück Stadt. Der Edge Friedrichspark. Ein nachhaltiges Bürogebäude, eingebettet in grüne Freiräume, öffentlich zugänglich, mitten im urbanen Gefüge. Geplant von Graft Architekten gemeinsam mit DGI Bauwerk, gebaut von Züblin, entwickelt von Edge Technologies, einem internationalen Team, das auf Klimaneutralität im Hochbau setzt. Aber das eigentlich Besondere an diesem Projekt liegt nicht in der Gestaltung, sondern in der Konstruktion. Genauer gesagt im Beton, denn hier kommt ein neuartiger Zement zum Einsatz, der nur 30% Klinke enthält, statt der üblichen 60-70%. Der CO2-Ausstoß sinkt damit um bis zu 60% pro Kubikmeter Beton. Warum das so wichtig ist, fragt ihr euch? weil die Herstellung von Klinker beim Zementbrennen besonders viel CO2 freisetzt. Weniger Klinker bedeutet also deutlich weniger Emissionen. Klingt super, hat aber einen Haken. Je weniger Klinker, desto schwieriger wird die Betonherstellung. Der Beton reagiert sensibler, die Mischung muss genauer stimmen, die Qualität muss ständig überwacht werden. Und an dieser Stelle kommt etwas ins Spiel, das man auf Baustellen bisher eher selten gehört hat. Maschinelles Lernen Die Software des Berliner Start-ups Alcemy analysiert laufend die Betonproduktionsdaten, trifft in Echtzeit Vorhersagen zur Betonqualität und kann die Rezeptur automatisch nachjustieren, noch bevor der Beton überhaupt ankommt. Maschinelles Lernen, ein Teilbereich von künstlicher Intelligenz, wird hier zum Werkzeug für klimafreundlicheres Bauen. Wie genau funktioniert diese Technologie? Wie kommt sie im Projekt Edge Friedrichspark zum Einsatz? Und was hat das alles mit dem Erreichen der Klimaziele zu tun? Darüber spreche ich heute mit Hoang Nguyen, Head of Communications and Sustainable Construction bei Alcemy. Er ist davon überzeugt, dass der Beton der Zukunft nicht nur weniger CO2 braucht, sondern auch digitale Intelligenz. Doch fangen wir vorne an, bei Alcemy und bei Hoang, der sich genau zwischen Technik, Kommunikation und Bauwende bewegt. Alcemy ist eine Firma, die 2018 gegründet wurde, mit dem Ziel, die Dekarbonisierung der Zement- und Betonindustrie zu unterstützen. Das heißt, unser Gründer Leo und unser Gründer Robert, die haben eine Software entwickelt, womit die Qualitäten im Zement und Beton qualitativ besser und effizienter ausgesteuert werden können. Jetzt fragst du dich wahrscheinlich, okay, was hat das mit Nachhaltigkeit zu tun? Mit Nachhaltigkeit zu tun hat das in dem Sinne, dass nachhaltige Betone generell erstmal anspruchsvoller in der Herstellung sind. Das heißt, die sind qualitativ schwieriger herzustellen. Und um diese Betone in Zukunft herzustellen, kann man dann entweder mehr Manpower, Womanpower einsetzen. Das heißt, mehr Menschen, die beproben, mehr Menschen, die überwachen, mehr Menschen, die kontrollieren, dass die Qualität auf Ziel gebracht wird. Oder man entwickelt eine Software wie eben unsere Alcemy-Software, die genau diesen Schritt übernimmt und das Personal vor Ort dabei unterstützt, eben diese besonders nachhaltigen CO2-optimierten Zement und Betone herzustellen. Und als ich damals diese Vision von Leo 2021 gehört habe, unserem Gründer, da war ich direkt drüber angefixt, weil ich kam selber aus der Bau- und Immobilienbranche. Also ich war vorher beim Zentralen Immobilienausschuss, das ist so der Unternehmensverband für die Bau- und Immobilienwirtschaft und hatte da schon viel mit dem Thema Nachhaltigkeit und Digitalisierung zu tun und auch mit den PropTechs und ConstructionTechs, hatte aber noch nie mit dem Betonmaterial selbst zu tun. Also auf Ebene Baumaterialien, auf Ebene grauer Emissionen. Und ich fand das dann super spannend, was der große Hebel auch tatsächlich ist. Also diese 8% globale CO2-Emission, die es dann eben zu reduzieren gilt. Das hatte mich total angefixt und ich fand es sehr, sehr spannend, dass man in einer so alterwürdigen, aber dann doch sehr traditionellen Branche eine Software entwickelt, um den Herstellern dabei zu unterstützen. Okay, was genau ist das eigentlich für eine KI, mit der jeder arbeitet? Wie kann man sich das denn vorstellen und wie kam überhaupt die Idee zustande, so etwas gerade für Zement und Beton zu entwickeln? In der Außenwahrnehmung spricht man immer von KI. Wir würden eher von Machine Learning sprechen, das heißt selbstlernendes System, woher das Ganze kommt. Robert, unser CTO, der hat vorher beim Flixbus das Machine Learning Team aufgebaut. Das heißt, der hat dort das Thema Preisaussteuerung gemacht. Das heißt, je nachdem, wie eine Strecke nachgefragt wurde, da sitzt ja nicht ein Mensch, der dann die Preise automatisch oder manuell anpasst, sondern das macht dann ein Algorithmus, der schaut dann an, okay, Stuttgart, München ist besonders beliebt wegen einer Messe, dann wird der und der Preis so und so angepasst. Diese Logik dahinter, Regelungstechnik oder Technologie zu benutzen, um Anpassungen mit Daten vorzunehmen, das kam dann zusammen mit Leo bei einem Gründungsprogramm zusammen, wo beide sich kennengelernt haben und Leo dann gesagt hat, ja Moment mal, wir haben ja in der Zement- und Betonindustrie super viele Daten, qualitative Daten im Zement und im Beton. Wir haben das Problem, dass wir Qualitätsprobleme dann auch bekommen, wenn nachhaltigere Betone kommen. Das heißt, wir könnten ja diese Daten nutzen. Und als man das dann zusammengepackt hatte, kam man auf die Idee, eben diese riesigen Datenmengen im Zement- und Betonwerk proaktiv zu nutzen und damit dann diese prädiktive Qualitätssteuerung, dieses Machine Learning System für Zement- und Betonwerke zu nutzen. Und zu deiner Frage, wie das genau funktioniert. Wir docken uns sozusagen im Zementwerk, das sind ja so riesige Industrieanlagen, die eben das Vorprodukt Zement herstellen. Da docken wir uns an die Daten an, wir nutzen alle historischen Daten, alle laufenden Produktionsdaten. Wir müssen keine Sensorik einbauen, sondern das ist alles, was schon bereits vorhanden ist. Und mithilfe dieser Daten werden dann laufend Prognosen und Sollwerte über die Produktion, über die qualitätsrelevanten Daten im Zement dann getroffen, sodass das dann wieder an das Personal zurückgespielt wird. Und dann kann das Personal am Computer einsehen, wie die Qualität des Zementes sich entwickelt. Bestimmte Qualitätsdaten im Zement weiß man zum Beispiel erst nach 28 Tagen, also die Festigkeit des Zementes. Die ist insbesondere wichtig, weil hinter dir oder vor dir oder neben uns sind ja Wände, die aus Beton bestehen. Die müssen bestimmte Eigenschaften erfüllen, auch Dauerhaftigkeitseigenschaften. Und dementsprechend ist es auch wichtig, eine gewisse Festigkeit zu haben. Und im Zement weiß man das normalerweise erst nach 28 Tagen. Durch die Nutzung unserer Software hat man die Prognosen schon nach 40 Minuten. Das heißt, man kann dann viel, viel enger die Qualität auch aussteuern und auch auf Ziel bringen. Und ähnliches machen wir dann im Transportbeton auch. Das heißt, Transportbeton setzt diesen Zement ein, der liefert den dann mit Fahrmischern auf die Baustelle und dort passieren viele Unbestimmte. Das heißt, es gibt Einflüsse durch das Wetter, durch unterschiedliche Witterungsbedingungen, Winterbeton, Sommerbeton, Fahrwege sind länger. Das heißt, ganz viele Parameter, die sich negativ oder zumindest auf die Qualität des Betons auswirken. Und genau hier hilft dann unser System wiederum auch, indem es dann Qualitätsprognosen liefert, kann das Personal vor Ort dann auch genau auf diese Herausforderungen eingehen. Du hast eben gesagt, dass gerade nachhaltigere Betone besonders anspruchsvoll sind. Was genau macht es denn so schwierig, mit CO2-reduziertem Zement eine gleichbleibend gute Qualität hinzubekommen? Unser System ist dann gut, wenn es um anspruchsvolle Betone geht. Was bedeutet anspruchsvoll? Anspruchsvoll sind zum Beispiel auch Betone, die hochfeste, höhere Festigkeiten haben. Das heißt für Ingenieursbauten oder für Bauwerke, die sehr, sehr hohe Anforderungen an den Beton setzen. Hohe Anforderungen bedeuten dann aber auch Nachhaltigkeit. Und beim Nachhaltigkeitsthema ist es so, dass das Thema in der Vergangenheit keine Rolle spielte. Da waren das Betone basierend auf ZEM1. Das bedeutet Zemente mit einem Anteil von um die 100% Zementklinke, also dem Klebstoff im Beton. Das ist ein Material, was eine unfassbar gute Performance hat. Das heißt, wenn ich den einsetze, dann funktioniert jeder Beton, so ganz laienhaft gesprochen. Das Problem bei dem Zementklinker ist, dass der wiederum für das CO2 verantwortlich ist. Das heißt, man hat sich in der Vergangenheit Sicherheit damit erkauft, dass man eben ordentlich CO2 emittiert hat oder ein Produkt eingesetzt hat, was sehr, sehr viel CO2 inhärent hat. Und in Zukunft rücken wir immer weiter in eine Welt, wo wir CO2-Reduktion erreichen müssen und auch wollen, um eben auch den menschengemachten Klimawandel einzuschränken. Das Ziel des Ganzen ist dann, Betone einzusetzen mit Zementen, die weniger Klinker aufweisen. Und weniger Klinker, wir erinnern uns, das ist der Klebstoff. Wenn ich den reduziere, dann wird der Beton anspruchsvoller. Dann verzeiht er weniger Schwankungen, dann verzeiht er weniger Fehler. Dann muss man ihn sehr, sehr exakt und genau prognostizieren und auch qualitativ gut herstellen. Und das trifft halt eben auf eine Welt, und du kennst ja sicherlich auch die Baustellen oder die Zuhörerinnen und Zuhörer kennen Baustellen, da läuft eben nicht alles unter kontrollierten Laborbedingungen ab. Also die Betonherstellung, da sitzen Expertinnen und Experten, die sind unglaublich erfahren, aber die gehen auch teilweise jetzt viel in Rente. Das heißt, es gibt einen Fachkräftemangel. Die kennen selber auf der Baustelle, da wird mal so ungefähr beprobt, da wird Wasser zugegeben. Da wird der Beton nicht richtig abgedeckt, da wird der Beton eingesetzt, obwohl vielleicht es viel zu kalt ist. Das heißt viele, viele Probleme und Herausforderungen auf der Baustelle. Diese Herausforderungen treffen eben auf zukünftige Betone, die so anspruchsvoll sind, dass das nicht mehr zusammenpasst. Und genau hier wollen wir als Alcemy in gewisser Weise diese Schnittstelle oder diese Schere sein, die das zusammenbringt. Das heißt, Nachhaltigkeit in der Praxis auch umsetzbar machen. Lass uns an dieser Stelle mal kurz innehalten und zusammenfassen, was Hoang da gerade erklärt hat, denn ich finde, das braucht ein bisschen Einordnung. Mir war vor dem Gespräch mit Hoang auch nicht in allen Punkten klar, warum nachhaltige Betone nicht so einfach herzustellen sind. Also gehen wir das nochmal gemeinsam durch. Also, warum ist es eigentlich so schwierig, nachhaltige Betone mit reduzierten Klinkeranteil herzustellen. Klassischer Beton besteht zu großen Teilen aus Zement und ausgerechnet der Klinker im Zement sorgt für besonders hohe CO2-Emissionen während der Zementherstellung. Wenn wir also Beton klimafreundlicher machen wollen, müssen wir den Klinkeranteil senken. Klingt erstmal logisch. Das Problem ist aber, Klinker ist das, was den Beton stark macht. Er sorgt dafür, dass Beton zuverlässig abbindet, lange hält und auch bei schwierigen Bedingungen funktioniert. Wenn man ihn reduziert, wird der Beton empfindlicher. Er reagiert stärker auf Temperaturschwankungen, auf die Qualität der Rohstoffe, auf kleine Fehler im Mischprozess. Kurz gesagt, er wird anspruchsvoll. Dazu kommt, dass nachhaltige Betone oft mit Ersatzstoffen wie Kalksteinmehl oder Hüttensand arbeiten, deren Reaktivität ganz anders ist als bei klassischem Klinker. Das bedeutet, die Mischung muss exakt stimmen, der Prozess muss kontinuierlich überwacht werden. Und genau da wird es kompliziert, vor allem auf Baustellen, wo ja eigentlich keine Laborbedingungen herrschen. Gleichzeitig haben wir einen enormen Fachkräftemangel im Bauwesen. Viele erfahrene Leute gehen in Rente, neue fehlen. Und wer auf der Baustelle steht, weiß, es läuft längst nicht alles nach Plan. Da wird nach Gefühl Wasser zugegeben, der Beton ist mal zu zäh, mal zu flüssig, mal zu früh, mal zu spät. Und da setzt die Software von Alcemy an. Sie nutzt künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen, um die Betonherstellung zu überwachen. Sie nutzt die Daten, die in Zementwerken und Mischeinlagen ohnehin schon anfallen, zum Beispiel über die Zusammensetzung, die Temperatur, die Wasserzugabe oder die Energieaufnahme beim Malen und erstellt daraus Prognosen in Echtzeit. Wie wird sich der Beton verhalten? Muss die Mischung angepasst werden? Die Software gibt dann präzise Empfehlungen. Leer Wasser hier, kürzere Mischzeit da oder warnt, wenn sich Qualitätsprobleme abzeichnen. So wird der Beton stabil, obwohl der Klinkeranteil niedrig ist. Und das ganz ohne zusätzliche Sensorik. Gleichzeitig entlastet Alcemy das Personal, weil viele Routineentscheidungen automatisiert laufen. So kann nachhaltiger Beton sowohl sicher als auch wirtschaftlich und skalierbar produziert werden. Soweit so spannend. Aber wie kommt so eine Technologie eigentlich in der Praxis an? Als Alcemy 2018 gestartet ist, war das Thema KI in der Betonproduktion für viele wahrscheinlich noch ziemliches Neuland. Mich hat im Gespräch mit Hoang interessiert, wie die Branche damals regiert hat, wie die ersten Gespräche mit Zement- und Betonherstellern liefen, ob da eher Skepsis oder Offenheit herrschte und wie sich das bis heute verändert hat. Man muss sagen, die Industrie Zement- und Betonseitig waren von Anfang an ziemlich offen für das Thema, weil dieses Thema Qualitätssicherung, anspruchsvolle Zement und Betone, das ist ja nichts, was wir uns als Alcemy ausgedacht haben, sondern das Thema gibt es seit Jahrzehnten, also diese Thematik, dass ich Klinker reduzieren möchte oder muss, die betrifft jeden Hersteller. Wir haben es in der Zementindustrie damit zu tun, dass wir seit 2006, 2005 diesen Emissionszertifikatehandel haben. Das heißt, die müssen seit diesem Zeitpunkt auf EU-Ebene für jede Tonne CO2, die sie emittieren, einen CO2-Preis bezahlen. Der ist verhältnismäßig niedrig, aber der wird in den nächsten Jahren noch ansteigen, weil es weniger Zertifikate gibt und weil die EU das ganze Instrument auch verschärft. Das heißt, seit diesem Zeitpunkt weiß jeder Hersteller, sie müssen an diesem Thema arbeiten. Bisher war es dann aber so, okay, wie arbeitet man konkret an diesem Thema? Und da war dann die Schwierigkeit, okay, wir wissen ja nur, wie wir heute produzieren, aber wir haben kein Tool, womit wir das ganz gut umsetzen können. Und da war dann, als wir dann mit Alcemy angefangen haben, stieß man mit diesem Qualitätsthema dann doch auf sehr offene Ohren. Also es gab viele Gespräche auch mit den großen Herstellern. Wir waren am Anfang softwareseitig halt noch nicht so weit. Das heißt, wir haben viele Erfahrungswerte erst gewonnen in der Zusammenarbeit mit unseren Kunden bis heute. Also wir lernen unglaublich viel, dass dann da eine Prüfstellenleiterin, Prüfstellenleiter, ein Laborant sitzt und sagt, hey, Moment mal, so und so würde ich das machen, das ergibt so keinen Sinn, wie ihr das macht oder das und das wünschen wir uns. Da passen wir das Produkt dann halt schrittweise immer weiter auf die Leute an, weil letztendlich sitzen bei unseren Kunden, bei den Herstellern sitzen die wahren Expertinnen und Experten. Wir sind natürlich softwareseitig einen gewissen Know-how ausgestattet, aber die wirklichen Leute, die seit 20, 30 Jahren Beton und Zement herstellen, die sitzen da und da sind wir auch sehr, sehr dankbar, dass die dann natürlich mit uns gemeinsam als Mittler hier schrittweise auch so anpassen, dass die dann den größten Mehrwert dann auch entwickeln. Lass uns mal über ein konkretes Projekt sprechen. Ihr wart ja auch schon beim Edge East Side Tower in Berlin dabei. Da wurden zwei Geschosse mit eurer Technologie realisiert. Aber du hast mir ja im Vorgespräch erzählt, dass es inzwischen ein noch viel größeres Projekt gibt, bei dem Alcemy eine zentrale Rolle spielt. Der Edge Friedrichspark. Vielleicht magst du da mal erzählen, was das Besondere an diesem Projekt ist und wie genau eure Software dort zum Einsatz kam? Ja, sehr, sehr gerne. Also das ist für mich ein Thema, was super so eine Herzensangelegenheit auch ist, wo ich ja auch mich intern Alcemy um diese Bauprojekte oder diese Partnerschaften kümmere. Es ist an sich ja ungewöhnlich, dass wir als Softwarefirma uns jetzt mit Projektentwicklern und mit Architekten und Baufirmen beschäftigen, weil unsere Kunden sind ja eigentlich Zement- und Betonhersteller. Und wir haben aber dann irgendwann gemerkt, und das war dann das Projekt, dieses Amazon-Projekt oder Edge Eastside oder wie man auch immer das nennen mag, war so ein bisschen die Blaupause für uns, weil wir verstanden haben, wenn wir es schaffen wollen, den Markt zu erhalten. Über nachhaltige Betone aufzuklären, dann reicht es nicht nur darüber zu sprechen und so ein bisschen aufzuklären, sondern man braucht Praxisbeispiele. Die Industrie funktioniert sehr, sehr stark so, dass man sagt, okay, wir wollen mal sehen, wie es funktioniert und die ganzen Bedenken bezüglich Qualitätseigenschaften und so weiter müssen einfach mal irgendwo adressiert werden. Und aus diesem Umstand ergab sich dann, dass wir gesagt haben, okay, wir machen mal ein Projekt, damals der Amazon Tower und dann aber auch nachfolgende Projekte weiter, wo wir Projektentwickler, Baufirmen beim konkreten Einsatz von nachhaltigen Betonen, die mit Alcemy ausgesteuert sind, unterstützen. Und wir waren dann super dankbar, dass der Projektentwickler Edge, niederländischer Developer. Sehr starker Fokus auf Nachhaltigkeit, auf sehr schicke und schöne Büromobilien, dass der gesagt hat, okay, das Edge Eastside Amazon Projekt war so erfolgreich, wir wollen es mal bei einem nachfolgenden Projekt umsetzen. Und nicht nur bei einer kleinen Teilmenge, beim Amazon Tower waren das 500 Kubikmeter, also kleine, kleine, kleine Fläche, sondern wir wollen das mal so weit wie möglich massentauglich einsetzen. Und dann war das Ganze als Zielstellung für April 2024 gesetzt worden. Davor gab es aber noch viele Herausforderungen, weil wir hatten das Problem, dass dieser CO2-optimierte Zement und Beton nicht in der Norm ist. Das heißt, unser Kunde, Spenner Zement, musste den erstmal über eine Zulassung, die nennt sich Allgemeine Bauaufsichtliche Zulassung beim Deutschen Institut für Bautechnik, da musste man das Ganze erstmal beantragen, Testprozedere schauen, wie die Qualität des Zementes sich entwickelt, also ganz, ganz viel Arbeit und Forschung. Und die Zulassung kam dann im März letzten Jahres, also sehr, sehr eng getaktet. Und im April begann dann die Betonage. Und mit Züblin, der Baufirma, und mit dem Projektentwickler Edge war dann abgemacht, dass man so viel wie möglich damit umsetzt. Man hat sich dann am Ende darauf geeinigt, dass es eine Menge von circa 13.000 Kubikmeter wird, von 25.000 Kubikmetern Beton insgesamt. Also mehr als die Hälfte. Und das ist etwas, was natürlich für viel Furore gesorgt hat. Also auch in der Bau- und Immobilienbranche, aber auch in der Zement- und Betonwelt, weil wir damit aufzeigen konnten, hey, dieser Beton, der da... Der ist super nachhaltig, also der ist enorm klinkerreduziert. Wir erinnern uns, Klinker, Klebstoff, CO2-intensiv, super niedriger Anteil von knapp nur noch 30 Prozent Klinkeranteil, das heißt eine CO2-Reduktion um die 50 Prozent gegenüber einem Referenzbeton. Und wir haben bewiesen, dass mit der Qualitätssicherung durch Alcemy das Ganze auch erfolgreich ausgeliefert und eingebaut werden kann, ohne große Verzögerungen oder Probleme auf der Baustelle. Das ist ja letztendlich auch was, was super wichtig ist, weil es bringt ja nichts, wenn es auf dem Papier nachhaltig ist, aber der Polier oder der Bauleiter dann super große Probleme hat mit der Qualität und den nicht einbauen kann und nur gestresst ist. Das wollen wir auch nicht haben, weil wir wollen Nachhaltigkeit, wie praxistauglich ist, umsetzen. Und wir haben dann mit diesem Bauprojekt bewiesen, dass das beides Hand in Hand geht, dass es nicht irgendwie Abstriche bei der Nachhaltigkeit oder Abstriche bei der Qualität auf der Baustelle geben muss. Und die Baustelle ist mittlerweile im Rohbau jetzt final. Der Beton wurde eingebaut. Alle waren hochzufrieden. Es gibt ständig irgendwelche Führungen. Edge nutzt das natürlich für sich auch, um zu zeigen, dass sie an dem Thema Nachhaltigkeit und an dem Thema Embodied Carbon dran sind. Züblin ist natürlich stolz darauf, dass sie das eingesetzt haben, können sie auch sein. Und wir sind natürlich super dankbar dafür, dass unser Kunde die Möglichkeit bekommen hat, den einzusetzen, dass unser Kunde Spender Zement auch das Vertrauen hat, diesen Zement in die Zulassung zu bringen und dass wir sozusagen als Tool eingesetzt wurden, um das Ganze auch erfolgreich umzusetzen. Und solche Projekte wünschen wir uns in ganz Deutschland viel, viel mehr, sodass das Ganze in die Breite kommt und nachhaltige Betone endlich zum Standardbauen letztendlich werden. Du hast jetzt schon viel über Technik, Prozesse und Projekte erzählt, aber mich würde interessieren, was ist für dich persönlich der wichtigste Grund, warum du das machst? Was begeistert dich an deiner Arbeit, vielleicht sogar im ganz konkreten Alltag? Also, warum ich bei allzu mir angefangen habe, war wirklich das Thema Nachhaltigkeit, weil ich gesehen habe, dass die Bauindustrie für rund 38 Prozent der globalen CO2-Emissionen ja verantwortlich ist und dieser Hebel Beton einfach zu sehen, dass unsere Zivilisation, unsere Gesellschaft besteht ja aus Beton. Also Beton ist ein unersetzliches Material. Ja, persönlich mag ich auch andere Baumaterialien total gerne. Also ich finde Gebäude in Holz oder in Lehm oder in Ziegel wunderschön auch zu sehen. Aber Fakt ist einfach, dass Beton ein Material ist, was in Zukunft auch weiterhin in riesigen Mengen eingesetzt wird. Sei es zum Beispiel für die Energiewende, dass Windkraftanlagen 1000 bis 1500 Kubikmeter Beton pro, für das Fundament pro Windkraftanlage. Sei es, dass wir in Entwicklungs- und Schwellenländern sehen, dass da eine immense Urbanisierung stattfindet und natürlich Beton zum Einsatz kommt. Dieser Baustoff ist so vielfältig und so gut einsetzbar auf der gesamten Welt. Die Ressourcen sind regional verfügbar in nahezu jedem Land. Und das ist etwas, was einfach faktisch da ist und sich davor zu verschließen wäre irgendwie töricht, weil man sagen würde, wir wollen natürlich die Betonmenge reduzieren, es gibt andere Baustoffe, aber das, was da ist, müssen wir dekarbonisieren. Und als ich das dann irgendwie im Gespräch mit Leo, auch mit den Kollegen mitbekommen habe, fing es dann auch wirklich an, dass das Feuer anfing zu brennen, weil ich gemerkt habe, okay, das ist etwas, was wir nicht verhindern können, aber wir können wirklich ein Tool entwickeln mit unseren Kunden gemeinsam, wo signifikant CO2 eingespart werden kann. Und das ist etwas, wo man einfach auch merkt, dass das für die zukünftige Generation oder für das Leben jetzt auch eine super wichtige Arbeit ist und dementsprechend motiviert das mich aber ist und motiviert auch eigentlich alle meine Kolleginnen und Kollegen. Also wenn man mit denen spricht, brennt, würde ich sagen, auch diese Leidenschaft für das Thema eigentlich ganz gut. Man merkt total, wie sehr du für das Thema brennst. Und ich finde, das ist genau das, was wir brauchen. Menschen, die nicht nur von nachhaltigem Bauen sprechen, sondern es auch mitgestalten wollen. Wenn du zum Schluss einen Wunsch frei hättest an die Politik, an Bauunternehmen oder an Planende, was würdest du ihnen gerne mitgeben, damit nachhaltige und digitale Lösungen wirklich in der Praxis ankommen? Das ist eine super wichtige Frage, weil letztendlich ohne die geht es nicht. Es ist super einfach, auf die Zement- und Betonindustrie zu schimpfen und sagen, böse, böse, ihr seid hier die Klimakiller, was ja leider häufig auch gemacht wird. Und es wird dabei aber nicht betrachtet, dass die äußeren Rahmenbedingungen so unattraktiv heute sind für nachhaltige Zement und Betone, dass das nicht gemacht wird oder dass die Hersteller das in der Form auch nicht schaffen und alleine gelassen werden. Und deswegen wäre der Appell an die Politik wirklich, informiert euch. Also ich hatte schon politische Austauschrunden, wo man nichts über Zementklinker wusste und Klinkereffizienz und neuartige Zement und Betone. Das heißt, hier geht es auch darum, Informationen zu sammeln. Der Bund oder auch die Länder oder die Kommunen, die können ja Vorgaben machen bezüglich der Ausgestaltung, wie ein Beton jetzt aussehen muss. Da gibt es in einzelnen Bundesländern zum Beispiel Vorgaben bezüglich R-Beton, also ressourcenschonende Betone. Es sollte aber auch viel mehr Vorgaben geben bezüglich CO2-reduzierter. Das heißt, da gibt es ja bestimmte Levelklassen, die man bei der Ausschreibung dann auch berücksichtigen könnte. Es gibt ja Themen wie den CO2-Schattenpreis, dass man von Bundesebene zum Beispiel einsetzt, dass es einen gewissen fiktiven Preis für die externalisierten Kosten des CO2 dann tatsächlich gibt und dann in der Ausschreibung nicht mehr nur dieses Argument der günstigste gewinnt, sondern eben auch der günstigste und nachhaltigste gewinnt dann die Ausschreibung. Das heißt, damit könnte man den Markt stimulieren und dann auch ein bisschen Druck von der mobilen Bauseite auf die Hersteller liefern, sodass die dann sagen, hey, es lohnt sich ja mehr Geld in die Entwicklung neuer Zement und Betone zu stecken, weil es tatsächlich einen Markt dafür gibt. Und solange das nicht gegeben ist, ist es etwas, was enorm schwierig ist. Ich glaube daran, dass wir dieses Problem übergehen können, aber es gibt eben nicht den Einschuldigen, sondern wir sprechen als mir intern immer liebevoll vom Henne-Ei-Problem. Das heißt, irgendwo muss man mal anfangen, aber irgendwo müssen auch alle Akteure entlang dieser Wertschöpfungskette adressiert werden. Und du bist ja selber auch aus dem Bereich Architektur. Du kennst ja selber auch, wie fragmentiert diese Industrie ist. Es gibt Fachplaner, es gibt Architekten, es gibt Bauunternehmen, es gibt Projektentwickler, es gibt die Lieferanten, es gibt uns. Und innerhalb des Ganzen muss ja Nachhaltigkeit irgendwie über die gesamte Wertschöpfungskette umgesetzt werden. Und da würde ich mir manchmal wünschen, aber da gibt es nicht die eine Lösung dafür, aber dass man alle gleichermaßen berücksichtigt und guckt, wo könnten wir die Anreise setzen, damit Nachhaltigkeit dann auch wirklich auf die Straße kommt. Was mich an diesem Gespräch mit Hoang besonders beeindruckt hat, ist, dass es zeigt, wie digitale Lösungen schon heute helfen können, das Bau nachhaltiger und zukunftsfähiger zu machen. Ganz konkret mitten auf der Baustelle. Maschinelles Lernen, prädiktive Qualitätssicherung, Echtzeitdaten, all das klingt erstmal nach Tech-Branche. Aber bei Alcemy wird genau das genutzt, um einen der klimaschädlichsten Baustoffe überhaupt ein Stück weit besser zu machen. Den Beton. Und ja, Beton ist ein schwieriges Thema. Viele in der Architektur- und Planungsszene wünschen sich andere Baustoffe. Und das zu Recht. Auch ich bin fasziniert von Holz-, Lehm- oder Reuse-Konzepten. Aber Beton ist da. In riesigen Mengen. Weltweit. Und wir werden ihn nicht einfach wegdiskutieren. Was wir tun können, ist, ihn intelligenter herzustellen. Ressourcenschonender, präziser, mit weniger Emissionen. Und gerade im Gespräch mit Hoang wird klar, wie konkret diese Tools schon heute wirken. Als echte Unterstützung auf der Baustelle. Es geht nicht um Ersatz, es geht um Unterstützung. Gerade in einer Branche, die mit Fachkräftemangel kämpft. Digitale Systeme helfen, Wissen zu sichern, Qualität zu halten und Prozesse effizienter zu gestalten. Für mich ist klar, KI und maschinelles Lernen sind längst kein Luxus mehr, sie werden in den kommenden Jahren fester Bestandteil des Bauens. Das betrifft aber nicht nur die Hersteller oder Labore, auch Planende müssen mitziehen. In der Wahl der Materialien, in der Art zu planen, auszuschreiben und Verantwortung zu übernehmen. Vielen Dank Hoang Nguyen für das tolle Gespräch und für all die Perspektiven, die du mitgebracht hast. Man spürt einfach, dass du mit ganzem Herzen dabei bist. Vielleicht habt ihr euch auch schon gefragt, wo ihr selbst ansetzen könnt, um nachhaltiger zu bauen. Oder wie digitale Werkzeuge eure Arbeit erleichtern könnten. Wenn ihr Lust habt, mir eure Gedanken dazu zu schicken, schreibt mir gern. Per Mail, über LinkedIn oder Instagram. Mehr Infos zu Alcemy, zum Projekt Edge Friedrichspark und zu Hoangs Arbeit packe ich euch wie immer in die Shownotes. Und wenn euch diese Episode gefallen hat, dann abonniert den Podcast, lasst eine Bewertung da oder empfehlt ihn weiter. Das war's für heute. Ich danke euch fürs Zuhören. Bis zur nächsten Folge und bleibt neugierig auf das, was unsere gebaute Umwelt alles kann. Tschüss!

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