#21 Vom Versicherungsbau zum Designhotel – Das 25hours Hotel The Circle in Köln
Transformation eines Nachkriegsgebäudes im Kölner Friesenviertel
21.01.2025 27 min
Zusammenfassung & Show Notes
Was braucht es, um ein Bürogebäude der 1950er in ein Designhotel zu verwandeln? Das 25hours Hotel The Circle in Köln liefert die Antwort. Der Rundbau, einst Sitz des Gerling-Konzerns, verkörpert die konservative Nachkriegsarchitektur. Zwischen 2015 und 2018 hat das Architekturbüro Ortner und Ortner Baukunst das Gebäude modernisiert – mit Fingerspitzengefühl und Respekt vor der Geschichte.
Heute zeigt das Hotel, wie sich Tradition und Moderne verbinden lassen. Die denkmalgeschützte Natursteinfassade wurde unter strengen Auflagen saniert. Goldene Akzente und die offene Südseite verleihen dem Rundbau Leichtigkeit und Eleganz. Im Inneren überrascht die Lobby mit retro-futuristischem Charme – ein Design, das an Comics und die Raumfahrt erinnert.
Die Architektur ist ein Spiegel ihrer Zeit. Sie erzählt vom Wirtschaftswunder und vom Optimismus, der in den 1950ern die Technik als Lösung aller Probleme sah. Dieses Erbe hat das Hotel bewahrt – und ihm zugleich neues Leben eingehaucht.
Experten in dieser Episode:
Prof. Christian Heuchel – Architekt bei URBANLUST
Marco Makowski – General Manager des 25hours Hotel The Circle
Weitere Links:
Bauherrschaft: IMMOFINANZ Friesenquartier GmbH, Köln
Architektur: Ortner & Ortner Baukunst, Köln, mit studio aisslinger, Berlin
Nutzer: 25hours Hotel Company
FAF PODCAST WALK Köln auf YouTube
FAF – Farbe, Ausbau & Fassade: 20. bis 23. April 2027 in Köln
Der Podcast:
Architektourist bietet eine Hörreise durch unsere gebaute Umwelt. In jeder Episode nehmen wir Euch mit in die Welt der Architektur und Baustoffe, erkunden kreative Anwendungen und tauchen ein in die Geschichten hinter den Bauprojekten – von der ersten Skizze bis zur fertigen Umsetzung.
Seid bei der nächsten Folge wieder dabei, wenn wir weitere spannende Projekte und Persönlichkeiten aus der Welt des Bauens vorstellen. Wenn Euch die Episode gefallen hat, abonniert Architektourist bei Eurem bevorzugten Podcast-Anbieter.
Ihr habt Fragen oder Vorschläge? Wir freuen uns auf Eure Nachrichten unter kontakt@architektourist.de.
Heute zeigt das Hotel, wie sich Tradition und Moderne verbinden lassen. Die denkmalgeschützte Natursteinfassade wurde unter strengen Auflagen saniert. Goldene Akzente und die offene Südseite verleihen dem Rundbau Leichtigkeit und Eleganz. Im Inneren überrascht die Lobby mit retro-futuristischem Charme – ein Design, das an Comics und die Raumfahrt erinnert.
Die Architektur ist ein Spiegel ihrer Zeit. Sie erzählt vom Wirtschaftswunder und vom Optimismus, der in den 1950ern die Technik als Lösung aller Probleme sah. Dieses Erbe hat das Hotel bewahrt – und ihm zugleich neues Leben eingehaucht.
Experten in dieser Episode:
Prof. Christian Heuchel – Architekt bei URBANLUST
Marco Makowski – General Manager des 25hours Hotel The Circle
Weitere Links:
Bauherrschaft: IMMOFINANZ Friesenquartier GmbH, Köln
Architektur: Ortner & Ortner Baukunst, Köln, mit studio aisslinger, Berlin
Nutzer: 25hours Hotel Company
FAF PODCAST WALK Köln auf YouTube
FAF – Farbe, Ausbau & Fassade: 20. bis 23. April 2027 in Köln
Der Podcast:
Architektourist bietet eine Hörreise durch unsere gebaute Umwelt. In jeder Episode nehmen wir Euch mit in die Welt der Architektur und Baustoffe, erkunden kreative Anwendungen und tauchen ein in die Geschichten hinter den Bauprojekten – von der ersten Skizze bis zur fertigen Umsetzung.
Seid bei der nächsten Folge wieder dabei, wenn wir weitere spannende Projekte und Persönlichkeiten aus der Welt des Bauens vorstellen. Wenn Euch die Episode gefallen hat, abonniert Architektourist bei Eurem bevorzugten Podcast-Anbieter.
Ihr habt Fragen oder Vorschläge? Wir freuen uns auf Eure Nachrichten unter kontakt@architektourist.de.
Transkript
Liebe Architektouristinnen und Architektouristen, diese Episode wird unterstützt
von der GHM Gesellschaft für Handwerksmessen. Herzlichen Dank dafür!
Ob in der Stadt oder auf dem Land, Architektur umgibt uns. Überall.
Stellt euch ein ikonisches Gebäude aus den 1950ern vor, mit markanter Geometrie
und steinenden Fassaden, das einst als Versicherungszentrale diente und heute
als Designhotel Gäste aus aller Welt empfängt.
Kommt mit auf eine Hörreise durch unsere gebaute Umwelt.
Heute sind wir zu Gast im 25-Hours-Hotel The Circle in Köln.
Hallo und Willkommen bei Architektourist, eurem Podcast, der euch auf eine akustische
Reise durch die Welt der Architektur, Bautechnik und Baukultur mitnimmt.
Ich bin Alexandra Busch. Die heutige Episode führt uns zu einem Projekt,
das Teil der FAF Podcast Bautour Köln ist, einer Podcast-Serie,
die ich im Rahmen der Messe FAF, Farbe, Ausbau und Fassade 2024 produziert habe.
Die FAF ist der Treffpunkt für alle, die sich für Fassadengestaltung,
Raumdesign und Bautechnik begeistern.
Unser Ziel heute ist das 25-Hours-Hotel The Circle im Kölner Friesenviertel.
Der markante Rundbau aus den 1950ern war einst die Hauptverwaltung des Gerling
Versicherungskonzerns und ist heute ein Designhotel.
Das Projekt zeigt, wie Nachkriegsarchitektur behutsam modernisiert werden kann,
ohne ihren ursprünglichen Charakter
zu verlieren. Aber wie genau hat diese Transformation funktioniert?
Das verraten uns meine heutigen Gäste.
Professor Christian Heuchel, Architekt bei UrbanLust in Köln und Teil des Teams
vom Architekturbüro Ordner und Ordner Baukunst, das zwischen 2015 und 2018 den Umbau geleitet hat.
Außerdem Marco Markowski, der General Manager des 25-Hours-Hotels,
der täglich dafür sorgt, dass das Konzept des Hotels mit Leben gefüllt wird.
Wenn ihr übrigens mehr über die FAF-Podcast-Bautour Köln wissen wollt,
schaut unbedingt in die Shownotes, da findet ihr den Link zur kompletten Serie.
Und die nächste FAF-Messe steht auch schon fest. Vom 20. bis 23.
April 2027 geht's wieder nach Köln.
Aber für heute macht es euch gemütlich und kommt wieder mit auf diese Hörreise. Viel Spaß!
Nun aber erstmal zu den Fakten rund um das 25-Hours-Hotel in the Circle.
Die Hotelkette 25-Hours ist bekannt dafür, hochwertige, aber etwas vernachlässigte
Altbauten zu sichern und als Hotels wiederzubeleben, so auch das 2018 eröffnete The Circle in Köln.
Das Hotel befindet sich im Friesenviertel, im sogenannten Gerlingquartier,
einem Gebiet, das als eines der
größten Baudenkmäler der frühen Nachkriegsgeschichte Deutschlands gilt.
Dieser Teil der Stadt öffnete sich nach dem Verkauf des Quartiers im Jahr 2006
für die Öffentlichkeit.
Das Areal mit einer Nutzfläche von rund 75.000 Quadratmetern hat sie seither
grundlegend gewandelt.
Es entstanden hochwertige Wohnungen, modernisierte Büroflächen sowie Hotel-
und Gastronomiebetriebe.
Das 25-Hours-Hotel befindet sich im ehemaligen Verwaltungsgebäude des Gerling
Versicherungskonzerns.
Das denkmalgeschützte Haus stammt von dem Berliner Architekten-Duo Heinrich
Sobotka und Gustav Müller aus dem Jahr 1966 und steht mit seiner geometrischen Grundform,
dem homogenen Naturstein und der kräftigen vertikalen Lisenenstruktur der Fassaden
für die konservative Nachkriegsarchitektur.
Zwischen 2015 und 2018 hat das Architekturbüro Ordner und Ordner Baukunst das
Verwaltungsgebäude in das Hotel umgebaut.
Ziel der Architekten war es, dem Gebäude auf subtile Weise modernes Leben einzuhauen,
die vorhandenen Qualitäten des Bauwerks freizulegen und weiterzuentwickeln.
Das Architekturbüro sieht es als zentrale Aufgabe zeitgenössischer Architektur,
vorgefundene Situationen zu reparieren, zu verdichten und weiterzubauen.
Seit der Eröffnung im Sommer 2018 erfreut sich das Hotel großer Beliebtheit.
Wo früher die Büros des Versicherungskonzerns untergebracht waren,
übernachten heute Gäste in 207 Zimmern.
Der Name The Circle steht symbolisch für den achtgeschossigen Rundbau,
aus dem das Architekten-Duo Sobotka und Müller ein Viertel herausgeschnitten
hat, um Licht ins Innere zu bringen.
Wuchtig und monumental präsentiert sich der Bau mit seiner offenen Seite nach Süden.
Eine eindrucksvolle Kombination aus strenger Rasterfassade und Natursteinplatten.
Der Haupteingang befindet sich an der offenen Südseite im Erdgeschoss.
Wasserbecken zu beiden Seiten des Eingangs erweitern den Außenradius bis zum
zentral angeordneten Eingang.
Die fensterlosen Fassaden neben dem Eingang sind durch vorspringende Natursteinquader
gegliedert. Sie werden nachts hinterleuchtet.
Eine der größten Herausforderungen war die Sanierung der denkmalgeschützten Natursteinfassade.
Die Rekonstruktion erfolgte unter strengen Wärmeschutzauflagen.
Die Architektinnen und Architekten von Ordner & Ordner mussten eine Lösung finden,
die der ursprünglichen Geometrie entspricht, ohne dass die Eingriffe sichtbar sind.
In zweijähriger Arbeit wurde in Abstimmung mit dem Denkmalamt und der Berücksichtigung
der technischen Anforderungen an Brandschutz, Tragwerk und Wärmeschutz sowie
mit den Fassaden Fachfirmen eine Lösung entwickelt, die der Geometrie des Originals sehr nahe kommt.
Beim Umbau der ehemaligen Gerling Hauptverwaltung wurde das Gebäude außerdem
um ein zurückversetztes Geschoss aufgestockt.
Hier befinden sich heute ein Restaurant und eine Bar.
Die Erweiterung in Glas und goldeloxiertem Stahl ist eine Hommage an die Formsprache
der 50er und 60er Jahre und steht im Einklang mit dem Gestaltungskonzept des Hoteleingangs.
Wenden wir uns nun der Innenarchitektur des 25-Hour-Hotels zu.
Im Inneren hat sich einiges getan. Der Hoteleingang mündet in die denkmalgeschützte
ehemalige Kassenhalle, die nun
als Lobby dient und die gesamte innere Kreisfläche des Gebäudes einnimmt.
Beeindruckendes Merkmal dieser Lobby ist die weitgespannte Decke,
deren Rippenkonstruktion aus Strahlen und konzentrischen Kreisen bewusst sichtbar belassen wurde.
Diese Deckenkonstruktion wird durch eine sorgfältig abgestimmte Beleuchtung
mit Tages- und kunstlichen Szene gesetzt.
Das Studio von Werner Aisslinger aus Berlin ist für die Gestaltung der Innenräume verantwortlich.
Die Designer stellten sich der Herausforderung, die ursprünglich einschüchternd
steinerne Lobby in einen einladenden, retrofuturistischen Raum umzuwandeln.
Durch den Einsatz von Licht, Möbeln und einem an Comics erinnernden Weltraumthema,
wurde die steilende Umgebung neu programmiert und in einen nostalgischen und
gleichzeitig visionären Ort verwandelt.
Das Ergebnis ist eine Lobby, die nicht nur als Durchgangsraum dient,
sondern als zentraler Treffpunkt des Hotels, in dem sich Gäste und Besucher
versammeln, entspannen und inspirieren lassen können.
Nachdem wir nun die Architektur und das Interieur des 25-Hours-Hotels betrachtet
haben, ist es an der Zeit, einen Blick hinter die Kulissen dieses Umbaus zu werfen.
Dazu habe ich einen ganz besonderen Gast eingeladen, Professor Christian Heuchel,
Architekt bei Urbanlust in Köln.
Er war bis vor kurzem Teil des Teams von Ordner & Ordner Baukunst,
das zwischen 2015 und 2018 für den Umbau des Hotels verantwortlich war.
Die Frage, wie man heute mit der Nachkriegsmoderne umgeht, also mit Gebäuden,
die seit den 1950er Jahren unser Stadtbild prägen, stellt Architektinnen und
Architekten immer wieder vor Herausforderungen.
Vor allem dann, wenn es um die Umnutzung der zum Teil unter Denkmalschutz stehenden Gebäude geht.
Wie war das eigentlich genau im Gerlingquartier?
Herr Professor Heuchel, können Sie uns etwas über die besondere Geschichte Kölns
erzählen und dabei speziell auf das Gerlingquartier und die Südspange eingehen?
Was macht diese Orte so einzigartig in der Architekturlandschaft Kölns?
Köln ist eigentlich eine sehr europäische Stadt.
Köln war immer für Pilgerer und Wanderer, also für Touristen geeignet.
Und die Stadt wächst ja dann konzentrisch vom Dom aus. Das ist der Dom,
ist die Stadt ja immer wieder gewachsen in verschiedenen Ringen.
Das ist ein klassisches Bild einer historischen Stadt.
Und das ist natürlich interessant zu wissen. Und Gerling, der war einer der
größten Versicherungskonzerne in den 50er, 60er Jahren.
Gerling hat alles versichert und da hat er praktisch auch sein Imperium gegründet in Köln.
Und damals war das ja noch so ein Unternehmer, der wollte sich zeigen.
Und Gerling war speziell das Gerling-Quartier, was er sich sukzessive zusammengekauft hat.
Das ist ein riesiges Quartier, Gebäude aus dem 17.
Jahrhundert, aus dem 18. Jahrhundert, Gebäude, die er abgerissen hat.
Und er hat verschiedene Gebäude neu gebaut.
Zum Beispiel auch die sogenannte Südspange, in der wir ja sitzen.
Und die Südspange war im Grunde, atmet diese Atmosphäre des Rationalismus der
50er Jahre oder der vorgehenden Jahre.
Ist geometrisch hochinteressant für uns als Architekten, aber natürlich als
Gebäude hochkompliziert.
Was waren die größten Herausforderungen bei der Umwandlung eines Gebäudes aus
den 50ern in etwas zeitgemäßes und nutzbares?
Und wie kam es eigentlich zur Zusammenarbeit mit der 25-Hours-Gruppe bei diesem Projekt?
Das sind 50er-Jahre-Gebäude, Nachkriegsarchitektur. Sie wissen,
mit dünnen Decken, schlechter Beton, ein bisschen Schischi, aber dann nicht
gut gemacht. Das heißt, wir sind hier in so einem Rundbau.
Und das ist ja eigentlich schon ein halbrundes Gebäude, das geöffnet ist.
Und das ist natürlich schwer zu nutzen.
Als Büro geht es, ja. Dann musste ja das Gerlingquartier, das ist ja dann irgendwann
gekauft worden von Investoren und wurde dann als gesamtes Quartier entwickelt.
Und da war die Stadt Köln, ich glaube, es hat 2005, glaube ich,
begonnen. Und da gab es also Denkmalschutzauflagen für das Gebäude,
für das Ensemble, für das Hotel natürlich hohe Auflagen.
Und dann ging halt diese Südspange, wo wir gerade sitzen, ging dann an,
hat man gesagt, okay, das entwickelt man jetzt.
Und die Entwicklungsgesellschaft, das war die ImmoFinanz aus Wien,
hat dann uns beauftragt als Büro O&O Baukunst mit den Planungsphasen.
Zu sagen, okay, guckt euch mal an, was können wir da in das Gebäude machen,
in das Hufeisen, was können wir in dieses Gebäude machen und was kann man in
die anderen kleineren Gebäude machen.
Und dann war Glück, dass für den Rundbau sich die 25-Hours-Gruppe interessiert hat.
Und die 25-Hours-Gruppe war ja vor zehn Jahren, war das ja eine junge Gruppe
mit sehr starker Konzeption. Das waren also in Deutschland die ersten Storytelling-Hotels.
Das heißt, das war bei 24-Hotels speziell. Das ist jetzt überall der Fall,
aber damals war das einmalig.
Jedes Gebäude bekommt Geschichte, und zwar die Geschichte, die da ist.
So, und hier war dann das Thema, diese Spezialimmobile, dieser Rundbau,
die waren total begeistert von der Architektur, weil die viele Anlagen hat,
was ein Hotel heutzutage eigentlich braucht.
Es ist ein Hochhaus, viele Etagen, Möglichkeit, oben was draufzubauen,
weil die 25-Hours-Gruppe immer die Restaurants und die Bars nach oben setzen.
Sie haben unter anderem diesen beeindruckenden Eingangsbereich gestaltet.
Wie haben Sie es geschafft, die Natursteinfassade und die Gold-Elemente so einzusetzen,
dass sie auch heute noch wirken? Wir haben einen super Eingang.
Da gibt es ja vom damaligen Architekten so eine Natursteinfassade.
Das war ja alles Drosselfelser Travertin als Stein. Und man geht dann rein, Gold ist überall Gold.
Die 50er Jahre dieses Gold-Applikationen für die Fenster. Große Räume.
Und dann hatten wir innen drin natürlich viele, also auch große Räume wie das
Foyer, die mit historischen Decken, also so große Spannweiten,
wie man da sieht. und es war natürlich ein Geschenk.
Und dann mussten wir als Architekten gucken, also okay, wie setzt man das jetzt
um in ein Gebäude des modernen Standards.
Wie hat die Begeisterung der 25 Hours Gruppe für das Gebäude ihre Arbeit beeinflusst
und wie kam es zur Idee mit der Weltraumgeschichte für die Innenraumgestaltung?
Mir war dann klar, dass 25 Hours das als ein Geschenk sieht, so ein Gebäude.
Also vorher war mir das noch nicht so klar, weil ich immer gedacht habe,
ja, das ist alles irgendwie, das ist alles zu speziell und so für ein Hotel.
Und die waren begeistert und die Begeisterung hat sich natürlich bei uns praktisch,
ist übergeschwappt in meinem Büro.
Und da ist auch der Werner Aisslinger, ist er für die Innenarchitektur zuständig.
Und es geht dann sofort ein Dialog los zwischen Architekt und Innenarchitekt.
Wir haben uns dann Bälle zugespielt, wo dann das Thema war, ja klar,
es soll vielleicht die 50er Jahre werden.
Wie der Aufbau, da kam von Werner Aisslinger das Thema der Weltraumgeschichte,
wo man dann auch kritisch war, ob das okay ist.
Aber für Hotelgäste muss man manchmal überziehen, damit die Sache erkennen, um was es geht.
Und dann beginnt ja der Arbeitsalltag des Entwerfenden Architekten.
Wie aufwendig war es, die denkmalgeschützte Fassade des Gebäudes zu sanieren,
besonders mit den heutigen Anforderungen an die Wärmedämmung?
Wie haben Sie sichergestellt, dass jedes Detail genau passt?
Die Fassade musste komplett weg, also die Fassade musste weg,
da stand nur noch ein Gerüst und die Fassade musste genauso wieder dran.
Die wurde abgenommen, weil die a Dämmung, b war abgängig, weil die Fassade war
ja 80 Jahre alt und die Fassade hatte so eine relativ klare spitze Form.
So eine wehrhafte Form, ein tolles Detail. Aber die Details mussten von uns
ja nachgezeichnet werden mit einer dickeren Wärmedämmung.
Trotzdem, also das Gebäude ist, wenn man das vergleichen würde,
ist etwas dicker geworden.
Aber das muss man dann, also die Fugen stimmen, es war recht kompliziert.
Also bevor die Fassade weggenommen wurde, musste die genau gezeichnet werden.
Und dann haben wir dann mit der Steinindustrie dann spezielle Systeme,
wie wir die Spitzen machen können. Das ist eigentlich gut gelungen.
Sehr präzise kann man mittlerweile Natursteinfassaden bauen und auch so bauen,
dass sie auch die nächsten 100 Jahre wieder halten.
Wir lassen dann unsere Leitdeteilplanung manchmal von den Firmen einfach mal
überprüfen, was Aufhängung angeht.
Es wird ja permanent geprüftes Detail, bevor man dann bestellt.
Und hier ist es so, hier ist ja jede Platte, weil das so ein rundes Gebäude
ist, jede Platte ist anders.
Das muss also praktisch professionell kodiert werden.
Also weil jede Platte ist ja leicht gekrümmt oder liegt in der Krümmung.
Das geht ja um Millimeter, aber das sieht man dann schon.
Dann muss man erklären zum Beispiel, welcher Stein wird verwendet.
Wir haben den Dittfurther genommen.
Dittfurther ist so ähnlich wie der Drosselfels.
Ist ein bisschen heller. Das Gebäude ist ein bisschen freundlicher geworden, moderner.
Wie sind Sie bei der Gestaltung des neuen Aufbaus vorgegangen,
um sicherzustellen, dass er gut mit den historischen Elementen des Gebäudes harmoniert?
Der Goldton oben ist abgegriffen von dem Goldton des Eingangs,
weil der Eingang ist historisch.
Eingangstüren. Und es muss dann abgestimmt werden mit demjenigen,
also der Fachfirma, die das Eloxal macht, wird da eingetaucht.
Und der Goldton war schwierig und aus dem Goldton wurden dann oben die,
war das Material für unsere Konstruktion, die wir oben wählen.
Und die Konstruktion oben ist ja, die hat ja spezielle große Fenster,
die haben Schiebefenster.
Das muss man natürlich alles planen in dieser Gestik der Vergangenheit.
Und eigentlich, das Gebäude soll so wirken, dass man denkt, es ist ein altes
Gebäude mit leichter Verbesserung. Das Gebäude ist schon so stark in sich.
Ich versuche das einfach nur noch zu stärken, also noch klarer herauszubringen
und das ist die Aufgabe des Architekten.
Nachdem wir von Professor Heuchel so viele interessante Details über die Sanierung
und Umgestaltung des Gebäudes gehört haben, möchten wir zum Abschluss unseres
Gesprächs den neuen Aufbau kurz erkunden.
In dem zusätzlichen Geschoss befinden sich ein Restaurant und eine Bar.
Liebe Hörerinnen und Hörer, begleiten Sie uns jetzt auf einer Fahrt im Aufzug nach oben.
Fahren Sie nach oben?
So, jetzt gucken wir mal, ob wir in die Bar können. Das Geschoss ist eigentlich
komplett aufgebaut worden, neu.
So, das ist die Bar. Gucken wir mal, ob wir da raus können.
So, und hier ist natürlich Hotspot, weil Sie natürlich, Sie sehen halt den Kölner Dom.
Das ist the place to be, wenn ich ganz ehrlich bin. Hier bin ich auch öfter,
weil das ist natürlich gut.
Gleich ist der Spiegelverkehr da drüben, das hat das Restaurant.
Ach so, das ist jetzt nur die Bar? Das ist die Bar, das ist das Restaurant,
gehen wir mal da rüber, gucken Sie mal.
So, das sind jetzt diese Inner Circle Zimmer, die halt auch sehr dicht sind.
Und die Outer Circle gehen dann raus und gucken dann mehr oder weniger zum Kölner
Dom, die natürlich nicht.
So, und da sehen Sie eigentlich diese interessante Form des Natursteins,
das ist alles von uns nachgebaut worden. Da sehen Sie auch diese Eingangsfassade,
die ist natürlich auch toll mit diesen Natursteinen.
Das würden Sie heutzutage gar nicht mehr entwerfen können.
Das Architektur- und Nutzungskonzept des 25-Hours-Hotels bietet eine faszinierende
Mischung aus Funktionalität und Design, die den Zeitgeist des Gerling-Quartiers widerspiegelt.
Ein Highlight des Hotels ist das Foyer, das neben Rezeption und Lobby auch einen
Shop und einen frei nutzbaren Coworking-Space beherbergt.
Ausgestattet mit experimentellen Möbeln, die eigens für dieses Projekt vom Studio
Aisslinger entworfen wurden, lädt dieser Raum zu Besprechungen,
konzentriertem Arbeiten oder einfach nur zum Entspannen ein.
Dem Studio Aisslinger ist es gelungen, ein erzählendes Interieur zu entwickeln,
das in direktem Bezug zu seiner Umgebung steht.
Die retrofuturistische Gestaltung mit Elementen aus der Raumfahrt verweist auf
die optimistische Zeit des deutschen Wirtschaftswunders, als das Gerlingquartier entstand.
Diese gestalterische Entscheidung ist Ausdruck des Zukunftsoptimismus jener
Zeit, der die Lösung aller Probleme der Menschheit durch die Technik für möglich hielt.
Die Zimmer des Hotels sind in zwei Kategorien unterteilt, die der Geometrie
des runden Gebäudes folgen.
Die Zimmer des Inner Circle betonen die Gemeinschaft und die Zimmer des Outer
Circle zeichnen sich durch Intimität und Weitblick aus.
Studio Aisslinger reagierte auf die unterschiedlichen Lichtsituationen der Zimmer
mit einer Auswahl an gedeckten Farben und Goldtönen im Inner Circle.
Für den Outer Circle wurden frischere Töne gewählt.
Auch Möbelelemente wie Tische und Stühle sowie ganze Möbelblöcke,
bestehend aus Bett, Bad, Garderobe und Waschbecken wurden von Studio Aisslinger
speziell für dieses Hotel entwickelt.
Die Herausforderung der Tortenstückartigen Zimmergrundrisse wurde durch freistehende
oder quer zu den geraden Seitenwänden stehende Betten gelöst.
Nicht zuletzt sind das Restaurant Neni mit seiner Küche aus dem Nahen Osten
und dem östlichen Mittelmeerraum sowie die Monkey Bar im obersten Stockwerk
wichtige Publikumsmagnete des Hotels.
Hier kann man nicht nur den Gaumen verwöhnen, sondern auch einen herrlichen
Ausblick bis zum Kölner Dom genießen.
Nun freue ich mich sehr, Marco Markowski, den General Manager des 25-Hours-Hotels
in Köln, als unseren nächsten Gast begrüßen zu dürfen.
Marco Markowski ist tagtäglich mit dafür verantwortlich, dass das Konzept dieses
ungewöhnlichen Hotels mit Leben gefüllt wird.
Herr Markowski, wie fühlt es sich an, General Manager dieses außergewöhnlichen Hotels zu sein?
Beeinflussen die architektonischen Besonderheiten Ihre tägliche Arbeit?
Wenn ich mir das Gebäude so angucke, hat das für mich immer einen Wow-Effekt.
Und auch gerade diese Lobby hier ist für mich immer das, was mich am meisten
immer wirklich begeistert und abholt.
Weil diese Lobby selber, wie sie hier ist, ich so gar nicht aus anderen Hotels kenne.
Hier, wenn man reinkommt, dann wird es ein Wow-Effekt. Man spielt hier rum,
man hat hier Möglichkeiten.
Es ist trotz der Größe her, es ist sehr warm auch, es ist nicht kalt eingerichtet.
Wir haben ja diesen Coworking-Bereich auch für die Nachbarschaft geöffnet.
Das heißt, wir wollen ja auch unser Veedel hier mitgestalten, mitbegleiten.
Und das ist immer für mich wirklich der liebste Platz am Hotel selber,
diese Lobby hier mit diesen verschiedenen Kleinkammern und Bereichen, die wir hier haben.
Und diese Aspekte, die wir von Gerling selber noch mit implementiert haben,
wie dieses Pförtner-Tor, was da vorne noch ist, die Kasse noch und die verschiedenen Bereiche, ja.
Funktioniert die Idee, das Hotel für das umliegende Viertel zu öffnen,
so wie es sich die Architekten und Bauern vorgestellt haben,
auch wirklich in ihrem Alltag?
Hundertprozentig, genau. Und man muss ja auch sagen, damals gab es die achte Etage nicht.
Die wurde ja mit integriert. Und dort auch diesen gastronomischen Aspekt hinaufzusetzen
mit dem Blick für Dom oder mit dem Blick über Stadt Köln ist natürlich auch
nochmal so ein Aspekt gewesen, der bei uns ein erfolgreiches Jahr einfach mit generiert.
Weil auch da hätte man hier unten, sage ich mal, das Restaurant oder Sonstiges aufgebaut gehabt,
wäre es nicht so erfolgreich hier oder nicht so gefüllt, wie es jetzt auch immer
der Fall ist, weil es natürlich auch so ein Hotspot geworden ist,
dadurch, dass man hier unten vielleicht diese lebhafte Lobby hat,
aber oben natürlich diesen Ausblick über Stadt Köln.
Das ist ein tolles Rundumpaket, was man hier generiert hat.
Was sagen die Gäste über das Hotel? Gibt es etwas, das Ihnen besonders gefällt?
Also am Positiven und am Interessantesten wird tatsächlich auch immer die Lobby
und alle China-Spielereien mit deklariert.
Das wir hier wirklich mit anbieten, mit den Schreibmaschinen,
mit retrofuturistischem Design.
Was es alles benutzt hat, es funktioniert auch alles. Es ist alles mit integriert,
was auch mit gestaltet werden kann und soll.
Auch der Record Store, sage ich mal, mit den Schallplatten funktioniert auch
alles, sodass man es auch alles benutzt wird.
Wenn man natürlich irgendwie in die Gespräche hineingeht mit den Gästen.
Am Anfang ist es immer nicht so bewusst und auch klar, dass ja auch die Büros
als Hotelzimmer jetzt umfunktioniert worden sind.
Wenn man aber die Geschickte dahinter zieht, dass es ein Büro gewesen ist und
dementsprechend das so umfunktioniert worden ist, dann ist das schon eine Begeisterung.
Und ich finde, das, was auch am interessantesten ist, ist, dass wenn ehemalige
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Gerling-Konzerns bei uns schlafen oder
nächtigen, dann wollen sie auch immer ganz gerne in ihrem ehemaligen Büro auch mal schlafen.
Und das ermöglichen wir dann tatsächlich auch mal. Das ist immer eine wunderschöne,
finde ich, Experience, die man da so schaffen kann, die es so irgendwie nicht
viel auf der Welt gibt, dass man in seinem eigenen Büro dann später schlafen kann.
Wie gehen Sie vor, um all die feinen handwerklichen Details zu erhalten und zu pflegen?
Also wir haben zum Beispiel eine große eigene Haustechnik-Abteilung,
die aus drei Personen besteht.
Aber gleichzeitig haben wir auch eine Malerfirma, die auch für uns agiert,
die eigentlich komplett ein Jahr mal durchbuchen, damit sie auch wirklich immer
unsere ganzen Bereiche auch malen können, sodass es auch wieder schön hergerichtet wird.
Wir haben ein großes Glück auch hier, dass der technische Leiter in dem Geräte
selber, also von 25 Hours, auch mit bei der Eröffnung dabei war.
Das heißt, es ist eine Vorplanung dabei gewesen und ist auch immer noch bei
uns unser technischer Leiter.
Und das ist ganz großes Glück, weil er natürlich aus allen Firmen immer noch
die Ansprechpartner hat, sodass auch da kein Wechsel stattgefunden hat und wir
immer wieder uns auf diese Firmen auch zurückreichen können.
Die dann auch genau mal Bescheid wissen, was das hier wirklich für eine Problematik
ist, womit man dagegen agieren kann und dementsprechend dann auch mal dort dann
Sorge tragen kann, dass es wieder sowas, wie es auch sein sollte.
Und damit sind wir am Ende unserer Episode über das
25 Hours Hotel in Köln angekommen ein Ort
der Geschichte und Moderne lokales und internationales
Technik und Menschlichkeit charmant verbindet Ein herzliches Dankeschön geht
an meine Gäste Professor Christian Heuchel von UrbanLust und Marco Markowski
den General Manager des Hotels für den Blick hinter die Kulissen dieses Projekts
Wenn ihr noch mehr über das Hotel erfahren möchtet Schaut gerne in die Shownotes,
dort findet ihr weiterführende Infos und Links.
Und noch ein Tipp, das Hotel ist nicht nur für Übernachtungsgäste zugänglich.
Die Lobby, früher die Kassenhalle des Gerling-Konzerns, ist frei zugänglich
und lädt mit einem Café, einem Coworking-Space und einem Record-Store zum Verwahlen ein.
Für einen fantastischen Blick auf den Kölner Dom kann ich das Restaurant Neni
oder die Monkey Bar im 8. Obergeschoss empfehlen.
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Ich bin Alexandra Busch und sage Danke fürs Zuhören und ich freue mich schon,
wenn ihr auch bei der nächsten Episode wieder mit dabei seid.
Bis dahin, bleibt neugierig, kreativ und habt eine großartige Zeit. Tschüss!
Das war's schon wieder mit einer weiteren Folge von Architektourist.
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