#1 Nachhaltige Eleganz - Ferienhaus mit Solardachziegeln in Oberbayern
Architekt Stefan Schramm baut Boutique-Ferienhaus mit Autarq-Solardachziegeln
26.04.2024 40 min
Zusammenfassung & Show Notes
In dieser Episode nehmen wir Euch mit zum Flachshaus, einem Boutique-Ferienhaus in Aidling, einem malerischen Ortsteil der Gemeinde Riegsee im oberbayerischen Voralpenland.
Entworfen von Architekt Stefan Schramm, vereint das Flachshaus traditionelle Materialien mit aktueller Technologie. Ein zentrales Element sind die Solardachziegel von Autarq, die sich nahtlos in das ästhetische Gesamtbild einfügen und das Haus mit erneuerbarer Energie versorgen.
Wir sprechen mit Stefan Schramm über die Herausforderungen und Erfahrungen beim Bau des Flachshauses und diskutieren, wie das Projekt die lokale Architekturtradition mit Nachhaltigkeitsstandards verbindet. Cornelius Paul, Gründer von Autarq, erläutert, wie die Solardachziegel funktionieren und was sie von traditionellen Photovoltaikanlagen unterscheidet.
Außerdem gibt uns die Dachdeckerin und Energieberaterin Coletta Giltz Einblicke in die praktische Seite der Installation der Solardachziegel und ihre Vorteile gegenüber herkömmlichen Methoden.
Expertinnen und Experten in dieser Episode:
Stefan Schramm - Architekt, Bauherr und Vermieter des Flachshauses
Cornelius Paul - Gründer der Firma Autarq und Spezialist für Solardachziegel
Coletta Giltz - Dachdeckerin und Energieberaterin mit großer Erfahrung in der Montage von Solardachziegeln
Weitere Links:
Autarq bei Creaton
Autarq bei Jacobi Walther
Coverbild: Architekt Stefan Schramm
Der Podcast:
Architektourist bietet eine Hörreise durch unsere gebaute Umwelt. In jeder Episode nehmen wir Euch mit in die Welt der Architektur und Baustoffe, erkunden kreative Anwendungen und tauchen ein in die Geschichten hinter den Bauprojekten – von der ersten Skizze bis zur fertigen Umsetzung.
Seid bei der nächsten Folge wieder dabei, wenn wir weitere spannende Projekte und Persönlichkeiten aus der Welt des Bauens vorstellen. Wenn Euch die Episode gefallen hat, abonniert Architektourist bei Eurem bevorzugten Podcast-Anbieter.
Ihr habt Fragen oder Vorschläge? Wir freuen uns auf Eure Nachrichten unter kontakt@architektourist.de.
Entworfen von Architekt Stefan Schramm, vereint das Flachshaus traditionelle Materialien mit aktueller Technologie. Ein zentrales Element sind die Solardachziegel von Autarq, die sich nahtlos in das ästhetische Gesamtbild einfügen und das Haus mit erneuerbarer Energie versorgen.
Wir sprechen mit Stefan Schramm über die Herausforderungen und Erfahrungen beim Bau des Flachshauses und diskutieren, wie das Projekt die lokale Architekturtradition mit Nachhaltigkeitsstandards verbindet. Cornelius Paul, Gründer von Autarq, erläutert, wie die Solardachziegel funktionieren und was sie von traditionellen Photovoltaikanlagen unterscheidet.
Außerdem gibt uns die Dachdeckerin und Energieberaterin Coletta Giltz Einblicke in die praktische Seite der Installation der Solardachziegel und ihre Vorteile gegenüber herkömmlichen Methoden.
Expertinnen und Experten in dieser Episode:
Stefan Schramm - Architekt, Bauherr und Vermieter des Flachshauses
Cornelius Paul - Gründer der Firma Autarq und Spezialist für Solardachziegel
Coletta Giltz - Dachdeckerin und Energieberaterin mit großer Erfahrung in der Montage von Solardachziegeln
Weitere Links:
Autarq bei Creaton
Autarq bei Jacobi Walther
Coverbild: Architekt Stefan Schramm
Der Podcast:
Architektourist bietet eine Hörreise durch unsere gebaute Umwelt. In jeder Episode nehmen wir Euch mit in die Welt der Architektur und Baustoffe, erkunden kreative Anwendungen und tauchen ein in die Geschichten hinter den Bauprojekten – von der ersten Skizze bis zur fertigen Umsetzung.
Seid bei der nächsten Folge wieder dabei, wenn wir weitere spannende Projekte und Persönlichkeiten aus der Welt des Bauens vorstellen. Wenn Euch die Episode gefallen hat, abonniert Architektourist bei Eurem bevorzugten Podcast-Anbieter.
Ihr habt Fragen oder Vorschläge? Wir freuen uns auf Eure Nachrichten unter kontakt@architektourist.de.
Transkript
Ob in der Stadt oder auf dem Land, Architektur umgibt uns. Überall.
Stellt euch ein charmantes Ferienhaus vor, eingebettet in die sanften Hügel
des blauen Landes, dessen Dach
nicht nur Energie erzeugt, sondern auch ästhetisch die Umgebung ergänzt.
Kommt mit auf eine Hörreise durch unsere gebaute Umwelt. Welt.
Heute sind wir zu Gast im Flachshaus in Eidling am Riedsee.
Hallo und herzlich willkommen bei Architekturist. Wenn ihr wie ich eine Leidenschaft
für alles habt, was mit Architektur und Bauen zu tun hat oder einfach nur neugierig
auf die Geschichten hinter den Kulissen der Gebäude seid,
die unseren Alltag prägen, dann seid ihr hier genau richtig.
Dieser Podcast ist für Architektinnen und Architekten, Studierende der Architektur
und ehrlich gesagt für jeden, der einen Blick hinter die Fassaden werfen möchte.
Wir tauchen ein in die Welt der Bautechniken, erkunden, was Nachhaltigkeit in
der Architekturpraxis wirklich bedeutet und lassen uns von den Materialien und
Geschichten inspirieren, die unsere gebaute Umwelt so spannend machen.
Ich bin Alexandra Busch, eure Wegbegleiterin auf dieser akustischen Entdeckungsreise.
Wenn ihr euch für Gebäude interessiert, habt ihr sicherlich ein Auge für Details
und schätzt es, wenn die Gebäudetechnik nahtlos in die Architektur integriert ist.
Niemand möchte doch, dass technische Elemente wie unpassende Fremdkörper aussehen.
Habt ihr euch aber einmal die Vielfalt auf den Dächern genauer angesehen?
Neben den verschiedensten Schornsteinen, Fenstern und Lüftungselementen finden
sich dort, zum Glück, immer öfter auch Photovoltaikanlagen.
Doch leider wirken viele dieser Installationen, als wären sie einfach nur auf
das Dach gesetzt worden, ohne Rücksicht auf das Gesamtbild des Gebäudes.
Es gibt zwar Lösungen, die sich besser in die Dachstruktur integrieren,
doch am überzeugendsten sind doch jene, bei denen die PV-Module und die Dachdeckung
nahtlos ineinander übergehen, oder?
In dieser Episode widmen wir uns daher einem Beispiel par excellence für solch
eine harmonische Integration, dem Ferienhaus Flachshaus in Eidling am Riedsee.
Das von Stefan Schramm entworfene Gebäude setzt auch Solardachziegel von Autark,
die nicht nur funktional sind, sondern auch richtig gut aussehen.
Ich habe heute drei Interviewgäste eingeladen, die uns zur Architektur und zu
den Solardachziegeln einiges erzählen können.
Bevor wir uns aber kopfüber in die Details stürzen, lasst mich kurz ein paar
erste Informationen zum Gebäude zusammenfassen.
Unser heutiger Star ist das Flachshaus, ein charmantes Boutique-Ferienhaus mit
zwei getrennten Wohnungen, entworfen von dem Architekten Stefan Schramm,
den wir später auch zu Wort kommen lassen.
Das Haus steht im idyllischen Dorf Eidling im sogenannten Blauen Land,
nahe dem Riechsee im bayerischen Voralpenland.
Es präsentiert sich in einer L-förmigen Bauweise. Eine Fassadenseite ist mit
mineralischem Putz verarbeitet, die andere ziert eine Bekleidung aus massiven
Eichenholzstilen, angelehnt an die historischen Gebäude Eidlings.
Mit dieser Gestaltung fügt sich das Gebäude in den alten Dorfkern ein.
Im Fokus des Flaxhauses steht das Prinzip des ressourcenschonenden,
regionalen und nachhaltigen Bauens.
Dabei werden lokale und traditionelle Materialien verwendet,
wie zum Beispiel hochgedämmtes Ziegelmauerwerk, Eichenholz für Fassade und Innenräume
sowie Natursteine und Flaxdämmung für das Dach.
Mehr zu diesen Materialien erfahrt ihr später im Gespräch mit dem Architekten Stefan Schramm.
Ein Schlüsselaspekt der Nachhaltigkeit ist ja die Nutzung erneuerbarer Energien.
Das gesamte Dach des Flachshauses ist daher mit Solardachziegeln von Autark
bedeckt, die das Haus mit Strom versorgen und dabei aussehen wie traditionelle
Dachziegel, ohne die Tragfähigkeit der Dachkonstruktion zu beeinträchtigen.
Später sprechen wir genauer über dieses spannende Produkt mit Cornelius Paul,
dem Entwickler dieser innovativen Solardachziegel.
Und mit der Dachdeckermeisterin Coletta Gils über deren Montage.
Die Beheizung des Hauses erfolgt durch eine dorfeigene Hackschnitzelheizung,
die mit regional gewonnenem Holz betrieben wird.
Eine solarstrombetriebene Wärmepumpe, die an die Wand- und Deckenheizung angeschlossen
ist, sorgt für angenehme Temperaturen im Haus.
Das Flachshaus bietet zwei Ferienwohnungen an, eine für zwei bis vier Personen
und eine größere für vier bis acht Personen.
Beide Apartments haben offene Grundrisse, die die Bereiche Wohnen,
Kochen und Essen fließend miteinander verbinden.
Eines der Schlafzimmer grenzt sogar direkt und türlos an den Wohnbereich an,
ähnlich wie in einer Hotelsuite. Der Baubeginn war im Mai 2023 und die feierliche
Eröffnung ist für Mai 2024 geplant.
Falls ihr übrigens Interesse habt, eure nächsten Ferien im Flachshaus zu verbringen,
findet ihr in der Beschreibung dieser Episode einen Link zur Buchungsseite.
Bitte beachtet, dass das Flachshaus ein privates Ferienhaus ist und daher nicht
für allgemeine Besichtigungen offen steht.
Jetzt darf ich euch Stefan Schramm vorstellen.
Er ist der Architekt, Bauherr und Vermieter des Flachshauses in einem.
Stefan Schramm ist nicht nur für seine klaren und minimalistischen Designs bekannt,
sondern auch dafür, wie geschickt er warme, natürliche Materialien in seine Projekte integriert.
Jedes seiner Werke ist auf den jeweiligen Standort genau abgestimmt und voller
individueller Akzente.
Ich habe ihn gebeten, uns zu Beginn ein bisschen was über sich und seine Herangehensweise
an die Architektur zu erzählen.
Ich bin Architekt, in der Nähe von Köln geboren,
habe in Köln und in Barcelona studiert, Vorab eine Ausbildung als Ultramar-Restaurateur
gemacht und von jeher mich mit schönen Formen und schönen Details beschäftigt.
Und nach dem Aufenthalt in Spanien, in Barcelona, habe ich mich dann auch schon
während des Studiums selbstständig gemacht und mein Architekturbüro betrieben.
Und habe dort schon die ersten Angestellten im Studium gehabt und von da an
immer eigene Projekte gemacht.
Realisiert und war eigentlich nie Angestellter. Und im Zuge der verschiedensten
Projekte europaweit haben wir viele Wohnungsbauten gemacht,
die von Spanien, Frankreich, Italien, Österreich,
natürlich in Deutschland und bis hoch weit in den Norden von Deutschland bis nach Sylt.
Also von den Projekten her sind es viele verschiedene individuelle Bauten.
Das können Bürobauten sein, es kann ein ehemaliger ungenutzter Bahnhof sein,
es können Dachgeschossumbauten oder Ausbauten mitten in der Stadt auf einem
denkmalgeschützten Gebäude sein, es können denkmalgeschützte Bäude in der Sanierung
sein, es kann ein Chalet sein,
es kann ein Reetdachhaus in den Dünen sein oder eben ein Haus im Dorf.
Bei dem Projekt, was wir heute vorstellen, geht es um das Flachshaus.
Das ist ein Projekt, was wir im Voralpenland realisieren gerade.
Das ist ein Neubauprojekt.
Dort werden Boutique-Apartments errichtet, die zur Ferienvermietung genutzt werden.
Und die Errichtung ist in einem kleinen bayerischen Dorf in einer hügeligen
Landschaft eingebettet, in der Nähe von vielen kleinen Seen,
also sehr schön gelegen.
Das Flachshaus liegt in Eidling, einem malerischen Dorf der Gemeinde Riegsee
im oberbayerischen Voralpenland.
Diese Gegend, bekannt als das Blaue Land, liegt etwa 60 Kilometer südlich von
München und bietet atemberaubende Ausblicke auf die Alpenkette bis hin zur Zugspitze.
Das Blaue Land hat schon viele Künstler, Architekten und Schriftsteller inspiriert.
Hier in dieser von wechselnden bläulichen Farb- und Lichtstimmungen geprägten
Landschaft Zwischen Murnau und Kochel entstand übrigens die berühmte Künstlergruppe
der Blaue Reiter. Vielleicht habt ihr auch schon davon gehört.
Diese Gruppe gab nicht nur der Region ihren Namen, sondern auch der Kunstrichtung
Expressionismus entscheidende Impulse.
Und inmitten dieser herrlichen Kulisse liegt das Flachshaus.
Aber woher kommt eigentlich der Name Flachshaus?
Der Name Flachshaus kam zustande, weil die Region von dem früheren Flachsanbau geprägt war.
Das heißt, aus dem Flax, der eigentlich in Vergessenheit geraten ist,
waren die Hügel geprägt, sie waren blau gefärbt durch die blaue Blüte des Flaxes
und aus dem Flax wurden die Leinen geweben, mit Leinenöl,
Leinfarben gewonnen, der Leinsamen und genau diese Produkte werden wir wieder im Haus verwenden.
Das heißt, die Vorhänge sind aus Leinen, das wird mit Leinenfarbe gestrichen
und die Möbel werden mit Leinenöl eingeölt.
Trifft es dort alles wieder und erzählt so ein bisschen was über die Region
und hat auch dadurch ein Gesicht, das Haus.
Wir wollten dort natürlich regionale Produkte und auch Akzente aus der Architektur
verwerten und die dann ins Moderne übersetzen und haben dort ein kleines Gebäude errichtet in L-Form.
Es steht mitten im Dorf und ein Fassadenteil ist verputzt und der andere Teil
ist mit einer Holzverschalung und ein weiterer Teil wurde mit Naturstein verkleidet.
Können Sie uns mehr über die Materialien und Bauweisen erzählen,
die Sie für das Flachshaus ausgewählt haben?
Die Produkte und Bauprodukte, die wir dort verwenden, sind ökologisch ressourcenschonend.
Das Gebäude ist aus einem monolithischen Ziegelmauerwerk errichtet.
Das ist über 40 Zentimeter dick.
Dadurch haben wir einen hohen Wärmedämmgrad.
Die Fenster sind aus Holz, sind aus Eukalyptusholz gefertigt, extra für das Projekt.
Das heißt, die Aufteilung, die Profilierung und all das wurde gefertigt und für uns aufbereitet.
Deswegen haben wir uns für Eukalyptus entschieden. Das ist ein Plantagenholz.
In Spanien wird das Holz angepflanzt und darüber wurde es dann von einem deutschen
Hersteller zu Fenstern verarbeitet. Das ist ein sehr hartes Holz.
Es ist noch härter als Eiche zum Beispiel und dadurch auch sehr langlebig.
Und die Böden, die werden aus einem Eichenholz in Fischgrät verlegt mit einem
Friestrum. Die Fassade ist auch in Eiche verkleidet.
Das heißt, auch das, was hier an regionalen Produkten und Baumaterialien verwendet
wurde, haben wir auch wieder aufgegriffen.
Die Bäder werden aus einem Naturstein, aus einem Kalkstein gebaut,
dass die Duschtassen auch aus massiven Steinplatten gemeißelt werden.
Und so wollen wir dort nun sehr atmosphärisches Wohnen ermöglichen und dem Haus
auch damit eine schöne Funktion zufügen, dass die Leute es buchen können.
Und im Souterrain ist man mit regionalen Produkten und Weinen versorgt,
die man sich dann in die Wohnung holen kann und dort dann zur Ruhe kommt.
Nicht nur die Architektursprache des Flachshauses hat mich fasziniert,
sondern auch ein spezielles Bauelement, das sicher vielen Architektinnen und
Architekten gefallen dürfte.
Die Solardachziegel. Ich habe sie ja schon am Anfang erwähnt.
Stefan Schramm hat sich für Produkte von Autark entschieden,
einem deutschen Unternehmen, das sich auf die Entwicklung dieser Ziegel spezialisiert hat.
Sie integrieren sich nahtlos ins Dach und sind von herkömmlichen Ziegeln kaum
zu unterscheiden, was ein einheitliches und ansprechendes Dachbild schafft.
Für ihre Solardachziegel verwendet Autark klassische Tondachziegel von Creaton
oder Jacobi Walter, die während der Produktion fest mit den Solarmodulen verbunden werden.
Das macht die Solardachziegel genauso langlebig und robust wie traditionelle
Ziegel und sie beeinträchtigen nicht die Tragfähigkeit des Daches.
Dazu kommt eine Leistungsgarantie von 25 Jahren.
Da ich mehr über die Ideen hinter diesem Produkt erfahren wollte,
habe ich direkt mit Cornelius Paul, dem Gründer von Autark, gesprochen.
Herr Paul, wer sind Sie und was hat Sie dazu bewogen, die Solardachziegel zu entwickeln?
Ich bin schon ziemlich lange in der Solarbranche, seit 2004 habe ich dort eine
Firma mitbegleitet und aufgebaut, die wir Materialien und Maschinen geliefert
haben, um Solarmodule herzustellen.
2011 habe ich dann mit einigen Mitstreitern zusammen die Firma Autark entwickelt.
Ganz vorsichtig erstmal gegründet und dann haben wir das eine ganze Zeit lang
alleine vorangetrieben und dann eben seit 2017 mit Unterstützung von unserem
jetzigen Hauptgesellschafter dann langsam auch auf andere Füße gehoben.
Ich brenne schon immer für die Energieerzeugung. Ich wollte Solarmachen auch schon im Studium.
Ich glaube fester daran, dass das auch noch lange nicht das Ende der Fahnenstange
erreicht ist und dass das absolut ausreicht, um uns auf dem Planeten mit Energie zu versorgen.
Allerdings auf der ästhetischen Seite hat mich das halt schon sehr früh gestört.
Und es ist wirklich die Ästhetik, die sozusagen den Aha-Effekt verursacht hat,
um sich um sowas zu kümmern.
Auch da, das ist ja nun wirklich nicht neu. Also Solarziegel,
die Idee gibt es seit irgendwie 30, 40 Jahren, sondern eher die Begeisterung,
sich dann darum zu kümmern, das Thema, welches leider schon oft aus verschiedenen
Gründen eben nicht funktioniert hat, in die Hand zu nehmen.
Und wo ich einen wirklichen Alleinstellungspunkt sehe, ist, dass wir über die
Begeisterung, die wir mit unserem Produkt bei den Kunden hervorrufen, dieses Gefühl,
das ich von allen unseren Kunden kenne, vor dem neu mit Autark-Technologie gedeckten
Ziegelnhaus zu stehen und einfach ein richtig gutes Gefühl dabei zu haben,
dass das weiterhin ein schönes, behagliches Zuhause ohne irgendwie Fremdkörper
geblieben ist und dabei gleichzeitig sehr viel Energie erzeugt.
Das ist ein Gefühl, wo wir eigentlich sehen, dass wir einen gesellschaftlichen Aspekt haben.
Ich sehe, dass alle unsere Kunden eigentlich zu glühenden Botschaftern werden, der Gesamtidee.
Und deswegen will ich damit sagen, an der Gesamtbereitschaft der Bevölkerung mitzudrehen,
Diese Änderungen, die uns in vielerlei Hinsicht als Gesellschaft bevorstehen,
nicht nur darin bestehen, ein paar Solarziegel aufs Dach zu machen,
sondern diese Gesamtaufgabe als eine positiv und schaffbare Aufgabe wahrzunehmen.
Das halte ich eigentlich jenseits aller Technik für das Wichtigste,
was wir auch jetzt schon zu dem ganzen Thema beitragen können.
Was unterscheidet denn Ihre Solardachziegel von denen, die bereits vor 30 Jahren auf dem Markt waren?
Also zusammenfassen würde ich das Ganze wirklich damit, dass ich sage,
wir sind das einzige Produkt dieser Art.
Ich weiß, das behaupten viele von sich so, aber...
Ich bin der Meinung, wir sind das einzige Produkt dieser Art,
welches wirklich das Photovoltaikelement, welches wir da einbringen,
völlig transparent sein lässt.
Und mit transparent meine ich nicht die Ästhetik, sondern mit transparent meine
ich damit, dass das Produkt Ziegel ein Ziegel bleibt, dass der Baustoff ein
Baustoff bleibt, der wie ein Baustoff zu verarbeiten, zu planen ist, zu behandeln ist.
Weil das ist es, was die ganze Baustoffbranche gelernt hat, so wie ihre Prozesse funktionieren.
Und das ist es, was meines Erachtens die Solarbranche bislang versäumt hat,
das anzuerkennen, dass weder ein Architekt bei seiner Planung irgendwie auch
noch sich um Spannung und Strom und richtige Stringlänge und Verschattungssituationen kümmern kann.
Schon in seinem kreativen Prozess kann er das nicht.
Der muss in Quadratmetern denken können, weil er hat genug andere Sachen.
Er muss wissen, ich plane das hier in Quadratmetern und das ändert sich 25 Mal
in meinem Planungsprozess, aber es funktioniert trotzdem.
Gleich im Vertriebsprozess, im Einfamilienhaus, da haben Sie nicht irgendwie
ewig Zeit, sich um all diese Sachen 23 Mal zu kümmern,
sondern Sie haben am Anfang einen groben Daumenwert und am Schluss hat es sich
auch wieder fünf Mal geändert und die Fenster wurden umgeschoben und so weiter.
Das muss alles trotzdem funktionieren. Also sprich, Sie müssen das wie ein Baustoff,
wie Sie den Ziegel sonst auch behandeln, so müssen Sie das behandeln können.
Und das, sage ich, kann man eigentlich in voller Konsequenz nur mit unserem
Produkt. Wir sagen gerne zu uns, wir sind kein Solarprodukt,
sondern wir sind ein Baustoff mit transparenter Solarfunktion.
Und das gilt eben die gesamte Kette durch.
Das gilt für den Architekten genauso wie für alle Vertriebsprozesse,
Planungsprozesse und auch den Installationsprozess.
Das ist der wirklich große Unterschied. Der zweite Unterschied,
an dem wir lange gearbeitet haben, ist das Thema Sicherheit.
Es ist ein Riesenunterschied, ob Sie eine Aufdachanlage bauen,
wo die Steckverbindungen und das ganze Thema oberhalb der Dachfläche ist,
wo im Zweifel, wenn was passiert, halt mal ein Stecker schmort und auf die Steine
schmilzt und tropft und dann ist gut, oder ob Sie unterhalb der Ziegel sind
und direkt auf dem Holz sind.
Da muss man eine Größenordnung an Sicherheit mehr reindenken.
Dort haben wir eben in doppelter Hinsicht, wir arbeiten sowohl mit niedrigen
Spannungen als auch mit niedrigen Strömen.
Das gibt ein absolutes Alleinstellungsmerkmal bei uns, sodass wir da wirklich
doppelt sicher sind und auch mit gutem Gewissen in die massenhafte Ausrollung
gehen können. Das dritte Thema ist das Thema Ästhetik, aber das ist sozusagen
nicht die Kür, sondern das ist die Pflicht.
Den Bauherren, die Bauherrin interessiert absolut zunächst mal die Ästhetik,
aber die anderen Punkte sind wichtig, damit es auf der Reise dahin nicht floppt.
Zurück zu Stefan Schramm, dem Architekten des Flachshauses.
Herr Schramm, Sie haben erwähnt, dass dies das erste Mal war,
dass Sie Solardachziegel verwendet haben. Wie sind Sie eigentlich auf diese
Technologie aufmerksam geworden?
Das erste Mal in Bezug gekommen, mit den Solardachziegeln, bin ich über die Fachpresse.
Und das zweite Mal dann über eine Kundin im Gespräch haben wir dann festgestellt.
Dass wir beide dieses Produkt kannten und haben uns darüber unterhalten und
haben dann entschieden, dass wir dies in einem Projekt verwenden.
Bei Garmisch war das und haben dort die Solardachziegel eingesetzt.
Und in dem Zuge habe ich mich hier mit dem Gondelius Paul getroffen und wir
haben über das Projekt gesprochen und vor Nachteile abgewogen und sind zu dem Schluss gekommen,
dass es auch für unser Projekt sehr passend ist als Produkt,
weil es eben in der Ästhetik sich so schön in die Dachflächen einfügt und gerade
bei einem Neubau auch sinnvoll zu verwenden ist,
weil man sowieso eine neue Dachhaut aufbringen muss.
Und dann kann man natürlich das sehr schön kombinieren, wenn es diese Solardachziegel
hat und unser Gebäude hat eine L-Form und dadurch ist die Dachform nicht so
schön geeignet für normale Aufdachelemente.
Deswegen war das natürlich hier sehr schön in die Dachkehle und um Dachflächenfenster
und Ähnliches herumgehen zu können.
Und deswegen ist es natürlich genau das passende Projekt, zu dem auch die Ortsgestaltungssatzung
rote Dachziegel gefordert hat.
Und wenn man rote Dächer baut, ist es natürlich umso störender,
wenn dort dann diese schwarzen Platten irgendwo auftauchen.
Und deswegen ist es natürlich hier jetzt bei Autark das Schöne gewesen.
Dass wir diese roten Ziegel verwenden können und die dann die Solarfunktion haben.
Dadurch, dass das Produkt oder das Gebäude sich ja auch über die Ästhetik vermarktet
und das Aushängeschild ist, war das für uns relativ schnell klar,
dass für uns die Solardachziegel die erste Wahl sind.
Herr Paul, viele unserer Zuhörerinnen und Zuhörer, die selbst planen oder bauen,
würden sicher gerne wissen, in welchen Farben sie ihre Ziegel anbieten.
Dazu muss man ja nur mal kurz unser Geschäftsmodell erläutern.
Wir haben schon immer uns als Partner der Ziegelbranche gesehen,
aber zunächst mal waren wir auf uns alleine gestellt, was den Vertrieb und auch
selbst die Errichtungen alles anging.
Aber für uns ist ein sehr wichtiger Schritt passiert, als dass wir dieses Modell
eben in Zusammenarbeit mit den beiden Partnern hier im deutschsprachigen Raum,
mit denen wir schon lange arbeiten, insofern umstellen konnten,
dass Kreaton auf der einen Seite und Jakobi Walter auf der anderen Seite,
unsere beiden Partner, dieses Produkt als reif genug erkannt haben,
dass sie es in ihr Portfolio übernommen haben.
Das heißt, sie kaufen keinen Autark-Ziegel bei der Firma Autark,
sondern sie kaufen bei Kreaton einen Kreaton-Solarziegel mit Autark-Technologie
und bei Jacobi einen Jacobi-Solarziegel mit Autark-Technologie.
Und deswegen ist das Thema Farbgestaltung auch nicht mehr allein unseres,
sondern das ist eine Sache, die man dann mit beiden Partnern abstimmen muss.
Aber wir gehen gemeinsam mit den Partnern entsprechende Wege.
Also insbesondere im Denkmalschutz haben wir jetzt auf jeden Fall schon mal
die roten Ziegel mit ins Portfolio übernommen.
Wir machen gerade mal eine Studie, wo es vielleicht um einen braunen Ziegel geht.
Was die Größe angeht, ist es so, dass wir...
Also zumindest momentan definitiv auf Glattziegel beschränkt sind.
Also einen gewählten Ziegel zu machen, das ist nochmal eine ganz andere Liga.
Ich sage nicht final Nein dazu, aber nicht in den nächsten paar Jahren,
weil wir müssen jetzt erstmal den Weg wirklich weitergehen, den wir gerade jetzt
in der Massenfertigung begonnen haben.
Nicht im Produkt, wie gesagt, es gibt uns seit über zehn Jahren,
aber in der Massenfertigung haben wir jetzt begonnen, wirklich den Glattziegel
zu fertigen. Und den können wir in unterschiedlichen Formaten fertigen.
Wir haben auch noch einen norwegischen Partner, das ist die Firma Skabnes.
Dort fertigen wir gemeinsam mit denen einen etwas größeren Betondachstein.
Auch mit unseren deutschen Partnern im deutschsprachigen Raum untersuchen wir
noch ein paar andere Größen, aber es sind immer Glattziegel.
Und wie funktioniert der Einbau der Solardachziegel?
Sie haben das Tragwerk aus Holz, genau wie Sie es immer kennen.
Und bevor die Ziegel verlegt werden, schieben wir einen Zwischenschritt ein.
Und das ist auch genau das Wichtige.
In diesem Zwischenschritt verlegen wir den sogenannten Kabelbaum.
Verlegen entlang der Unterseite jeder Dachlatte ein sogenanntes Buskabel.
Das heißt, überall an jeder Dachlatte unten wird ein Buskabel befestigt.
Dort sind Anschlussdosen angebracht, schon werkseitig. Und diese Buskabel werden
dann vertikal miteinander unterverbunden. Sie haben in dem Moment noch keinen
einzigen Ziegel aufs Dach gelegt, sondern diese Kabel, die kommen in großen
Rollen auf die Baustelle.
Das heißt, Sie können die dort frei konfektionieren, nämlich genau dem anpassen,
was dann zwischen den Vorgesprächen und der Planung und der Realität und so
weiter dann ja passiert ist.
Ist, am Schluss müssen Sie ja auf fast allen Baustellen eben doch improvisieren.
Und das muss das System hergeben. Und das gibt das System genau dadurch her,
dass Sie, wie gesagt, diese Kabel in sehr, sehr weitem Rahmen dann nochmal anpassen
und zuschneiden können.
Und dann, nachdem Sie aber diese Kabel verlegt haben und sie vertikal untereinander
verbunden haben und bis ins Haus reingezogen haben, dann ist der elektrotechnische
Teil zu 100 Prozent abgeschlossen. In diesem Moment können Sie aufhören, elektrisch zu denken.
Sie können es jetzt auch gerne nochmal prüfen, dass alles richtig ist,
aber es steht niemand hinter Ihnen, der sagt, nimm den nächsten Ziegel und leg
ihn jetzt endlich da hin.
So, jetzt prüfen Sie das und jetzt holen Sie Ihre sechs anderen Kollegen aufs
Dach und dann sagen Sie so, jetzt legen wir die Ziegel da hin und da ist der
einzige Unterschied zu einem Nicht-Solar-Ziegel, dass Sie den nicht nur hinlegen,
sondern Sie legen ihn hin und stecken Sie an diese Dose im Buskabel ein.
Aber Sie können dabei nichts falsch machen.
Die Dose ist immer an der richtigen Stelle, weil Sie das beim Verlegen dieses
Buskabels bereits beachtet haben.
Die Dose ist immer an der richtigen Stelle und an jeder Dose stecken Sie zwei
Ziegel ein. Das kann jeder.
Und selbst wenn Sie mal einen Fehler machen würden, dann fallen nur diese beiden
Ziegel aus, die an dieser Dose eingesteckt waren. Die beeinflussen nicht die anderen.
Und daraus erschließt sich, glaube ich, was ich meine. Es ist diese Mischung
aus hoher Flexibilität und sehr hoher Fehlertoleranz.
Bedeutet das, dass die Dachdeckerinnen und Dachdecker keine umfangreiche Zusatzausbildung
brauchen, sondern eine Einweisung ausreichend ist?
Exakt. Wir wollen den Dachdeckern eben auch ein bisschen elektrotechnische Grundkenntnisse mitgeben.
Denn auch wenn es alles einfach ist, ist es schon so, man muss ja wissen, was man da tut.
Und Strom ist nun mal unsichtbar und dafür sensibilisieren wir auch.
Es heißt, wir haben dazu eine wirklich nicht ganz kleine Abteilung bei uns in der Firma.
Das ist die Autark Akademie. Die kümmert sich um die Betreuung der Dachdecker,
auch um die Betreuung von Elektrikern, auch um die Betreuung von Architekten.
Aber jetzt bleiben wir mal bei den Dachdeckern. Dort machen wir die sogenannten
Next Level Roofer Lehrgänge.
Das ist ein anderthalb-tägiger Kurs,
Der präsent bei uns oder an verschiedenen Orten in Deutschland stattfindet.
Dort klären wir eben über unser System auf, über die elektrotechnischen Zusammenhänge etc.
Und dann hinterher machen wir gemeinsam mit interessierten Dachdeckern mindestens
zwei Dächer mit einem unserer Leerverleger, wie wir die nennen, und den Dachdeckern.
Auf diesen wird das Wissen dann nochmal eindeutig in der Praxis vermittelt.
Und auf der zweiten oder von mir aus dritten Baustelle, das kann man so ein
bisschen situativ abhängig machen,
dort ist der Lehrverleger dann sozusagen der Fahrprüfer und nimmt das ab,
was der Next Level Roofer, hinzugekommene Dachdecker, dort für eine Arbeit leistet.
Und dann kriegt er dafür auch ein Zertifikat von uns und ab dem Zeitpunkt stellen
wir ihm Werkzeuge, Online-Zugänge etc.
Zur Verfügung und dann kann er das auch alleine machen. Aber das Schöne daran,
nochmal, um das kurz zu wiederholen, ist viel wichtiger die zeitliche Entkopplung.
In dem Moment, wo er das Kabel verlegt, was vielleicht ja noch nicht irgendwie
ihm so in Fleisch und Blut übergegangen ist, wie 30 Jahre Erfahrung Ziegel aufs Dach gelegt zu haben,
in dem Moment besteht keine Hektik, sondern in dem Moment kann er sich da in
Ruhe drum kümmern, kann auch, wenn er eine Frage hat, nochmal irgendwie doch
vielleicht telefonieren oder in die Anleitung gucken.
Aber wenn das dann fertig ist, dann kann ganz normal das Dachdecken wieder durchgeführt werden.
Während des Dachdeckens natürlich alles ganz wie gehabt.
Man schneidet die Ziegel an den Stellen, wo sie geschnitten werden müssen,
legen sie einen normalen Nicht-Solarziegel rein, schneiden den.
Sie können das jederzeit mischen, die Solarziegel und Nicht-Solarziegel.
Sturmklammern oder andere Befestigungen können Sie sowohl mit den Solarziegeln
als auch mit den einfachen normalen Ziegeln. Es bleibt alles das Gleiche.
Die Montage der Solardachziegel ist also recht unkompliziert und wird ausschließlich
von Dachdeckerinnen und Dachdeckern durchgeführt, die speziell von Autark geschult wurden.
Das hört sich ja schon mal sehr vielversprechend an. Doch wie sieht es in der
Praxis aus? Um das herauszufinden, habe ich mit Coletta Gils gesprochen.
Sie ist nicht nur Dachdeckerin, sondern auch Energieberaterin und führt das
Unternehmen Gils Bedachungen in Xanten am Niederrhein. Seit 2022 installiert
sie Solardachziegel und bringt damit eine Menge Erfahrung mit.
Frau Gills, merken Sie, dass Ihre Kundinnen und Kunden jetzt verstärkt nach
Photovoltaik fragen? Und besonders nach diesen ästhetischen Solardachziegeln?
Ja, was die Kundenanfragen betrifft, gerade speziell bei uns,
ist es wirklich überwiegend der Fall, dass gerade dadurch, dass halt auch darüber
gesprochen wird, dass wir diese Solarziegel verlegen,
ich sag mal, von den ganzen Anfragen für Dachsanierung schon bestimmt 70 Prozent
nur Solarziegelanfragen sind.
Damit beschäftige ich mich eigentlich überwiegend.
Mein Mann ist noch so damit beschäftigt, die herkömmlichen Dachsanierungen ohne
PV zu bearbeiten, aber das ist ganz stark rückgängig.
Mir fällt auf, dass gerade Bauherren mit Sonderkonstruktionen oder auch Denkmal
diese Lösung für sehr sinnvoll erachten und auch vor allen Dingen ästhetisch.
Und dass die auf der Suche sind eben nach solchen Lösungen und dass es vielmehr
die einzige Möglichkeit ist, da eine Zufriedenheit herzustellen.
Weil viele Bauherren sagen, sie haben jetzt zum Beispiel ein stark gegliedertes
Dach mit vielen Dachfenstern oder Dachgauben und da ist die Belegung mit herkömmlichen
Aufdachmodulen schwierig und das würde auch nicht so schön aussehen und deswegen
kommen die dann gerne auf diese Solarziegellösung zurück.
Ja, also ich kann da bestätigen, dass die Anfrage sehr, sehr hoch ist und auch
sicherlich in der Zukunft noch zunehmen wird.
Und da Sie sowohl als Dachdeckerin als auch als Energieberaterin arbeiten,
würde ich gerne Ihre Meinung zum Kosten-Nutzen-Verhältnis der Solardachziegel
im Vergleich zu herkömmlichen Solardachziegeln erfahren.
Wie sehen Sie das? Lohnt sich die Investition, auch wenn die Kosten für die
Solardachziegel vermutlich etwas höher sind?
Also die Kosten sind generell höher, aber man darf ja nicht vergessen,
man hat ja beides, also zwei Sachen in einem, die Dacheindeckung und die Photovoltaikanlage.
Und bevor ich auf ein altes Dach, was quasi das Lebensalter schon entweder erreicht
hat oder kurz davor steht, eine Auftachanlage montiere, mache ich mir ja Gedanken darüber,
was die nächsten 20 Jahre, denn das ist so die Lebenserwartung von den Photovoltaikanlagen,
wie das Dach dann quasi noch aussieht.
Und ich würde dazu raten, dass auf ein altes Dach nicht unbedingt noch eine
Photovoltaikanlage aufgebaut wird, weil dann vielleicht die Dacheindeckung darunter
schon altersbedingt eben Undichtigkeit mit sich bringt.
Wenn ich dann zu dem Entschluss komme, dass eine Dachsanierung aktuell notwendig
ist oder in den nächsten, ich weiß nicht, fünf oder sechs Jahren oder vielleicht auch 15 Jahren.
Dann würde ich doch vielleicht mir darüber Gedanken machen, ob man dann nicht
beides in einem kombiniert und sagt,
okay, also wir lassen jetzt eine energetische Dachsanierung durchführen und
in dem Zuge eben die Solarziegel,
weil dann haben wir beides in einem direkt erledigt und was die Haltbarkeit
betrifft auch eine Lebenserwartung für beides dann abgedeckt.
Was würden Sie anderen Dachdeckerunternehmen empfehlen, die in Erwägung ziehen,
sich auf die Installation von Solardachziegeln zu spezialisieren?
Gibt es bestimmte Fähigkeiten oder Kenntnisse, die die Mitarbeitenden unbedingt mitbringen sollten?
Nee, vom Prinzip her nicht. Das ist unsere alltägliche Arbeit auf dem Dach.
Da ändert sich vom Großen und Ganzen her nicht viel.
Das Einzige ist die Installation von dem Kabelbaum.
Da muss man natürlich schon sich mit Autark in Verbindung setzen und da den
Next Level Rufa Lehrgang mitmachen und sich bestenfalls zertifizieren lassen von denen,
weil man da halt umfängliche Informationen über das Produkt erhält und auch
in der Praxis eine Schulung bekommt,
damit man das halt auch alles fachgerecht installiert.
Sie würden also auch anderen Interessierten empfehlen, sich da weiterzubilden?
Ja, auf jeden Fall. Ich würde sagen, dass der Markt, was herkömmliche Aufdachanlagen
betrifft, gut gefüllt ist.
Ich finde, dass gerade Dachdeckerbetriebe Lösungen anbieten sollten auf ihrem
Gebiet und das sind nun mal Dachziegel bei Dachsanierungen von Steildächern.
Für mich ist das allein schon aus optischen Gründen die beste Lösung für Gebäude in Wohngebieten.
Und da finde ich, da sollte man schon als Dachdeckerbetrieb quasi herausstechen
in dem großen Markt der Solateure.
Coletta Gils hat ja gerade erwähnt, wie wichtig ein gut aussehendes Dach gerade
in Wohngebieten sein kann.
Besonders in ländlichen, touristischen Gegenden mit strikten Bauregeln kann
sogar die Dachfarbe für Zündstoff sorgen.
Da wird jedes neue Haus schon mal genau unter die Lupe genommen.
Lasst uns also noch einmal zu Stefan Schramm zurückkehren, dem Architekten des Flachshauses.
Herr Schramm, wie war die Situation in Eidling? Haben die Nachbarn bemerkt,
dass ihr Haus eine Photovoltaikanlage hat?
Also am Anfang wurde es natürlich überhaupt nicht wahrgenommen.
Das spricht ja für das Produkt und für das Design.
Erst als es dann klar wurde oder als die Elemente verkabelt wurden,
dann kamen die ersten Fragen und was das denn ist und ob das eine Vorbereitung für eine Solar ist.
Und als es dann klar wurde, als ich dann in der Erläuterung geschildert habe,
wie das alles funktioniert, war natürlich die Neugierde groß.
Und es wurde auch schnell durchs Dorf getragen, die Information.
Das heißt, die Neugierde war groß und dann wurden immer mehr Gespräche darüber geführt.
Interessenten standen davor und haben Fragen gestellt und die Resonanz war und ist sehr gut,
weil es natürlich gerade in sonst solchen roten Dachlandschaften natürlich sich
viel homogener einfügt, als nochmal einen anderen Farbklecks auf einem Dach zu haben.
Das Flachshaus ist natürlich ein Neubau. Doch wie sieht es mit älteren Gebäuden
aus, die saniert werden müssen?
Eine der größten Herausforderungen in der heutigen Bauwelt.
Können die Solardachziegel von
Autark auch bei Sanierungen älterer Gebäude problemlos eingesetzt werden?
Diese Frage habe ich Cornelius Paul gestellt.
Das ist unsere Lieblingsaufgabe, Bestandssanierungen. Wissen Sie,
bei herkömmlichen Solarsystemen, da müssen Sie vorher genau planen,
die sogenannte Stringlänge. Sie müssen wissen, wie viele Module verschalte ich
hintereinander, weil das ist wichtig für die nachgelagerte Elektrotechnik.
Insbesondere, wenn Sie dann mehrere sogenannte Strings hinterher wieder miteinander
kombinieren wollen, dann müssen die alle dieselbe Länge haben und so weiter.
Und zu wenig dürfen es nicht sein, sonst springt der Wechselrichter nicht an.
Zu viel darf es auch nicht sein, sonst ist der Wechselrichter überlastet und so weiter und so fort.
Auf Verschattung müssen Sie achten. Bei uns ist es so, wir definieren als Vorabplanung
natürlich auch einen Belegungsplan.
Aber dieser Belegungsplan ist im weiteren Sinne eine Empfehlung und kein absolutes
Muss, sondern gehen wir mal davon aus, da sind zum Beispiel 800 Solarziegel
auf einem Dach verlegt. Wir hätten jetzt vier Felder vordefiniert von jeweils 200 Ziegeln.
In jedem dieser Felder sind die 200 Ziegel elektrisch parallel verschaltet, nicht in Serie.
Und das eröffnet eine wahnsinnige Flexibilität. Jetzt kommen Sie da aufs Dach und stellen fest.
Aus rein geometrischen Gründen ist es zum Beispiel blöd, ich mache lieber sechs
Felder und nicht vier Felder A400, sondern ich mache hier hinten zwei Felder
A100 und dann mache ich nochmal eins A180 und eins A220, wie auch immer.
Also ich bin in dieser Feldgröße extrem flexibel, eigentlich zwischen zwei und
200 Ziegeln kann das Feld alles haben.
Nur ein Ziegel wäre jetzt irgendwie nicht so sinnvoll.
Genauso verhält es sich mit Verschattungen. Also Sie müssen nicht so sklavisch
auf eine Verschattung achten, sondern die meisten Schatten sind ja Wanderschatten.
Nur ist es bei einer herkömmlichen PV-Verschaltung so, dass schon kleine Schatten
die Gesamtanlage, den gesamten String massiv in Mitleidenschaft ziehen und deswegen
müssen sie da sehr aufpassen.
Bei uns ist es so, dass immer nur die verschatteten Ziegel in dem Moment,
wo sie verschattet sind, ausfallen und hinterher wachen sie wieder auf.
Also jetzt mal wieder dieses Feld mit den 800 Ziegeln auf dem Dach,
dann haben sie da eine Gaube oder irgendwie ein paar Sachen.
Jetzt sind also morgens diese 50 Ziegel verschattet, mittags andere 50 und abends wieder andere 50.
Dann bedeutet es, es arbeiten immer 750 Ziegel unbeeindruckt vor sich hin und
die 50, die gerade verschattet sind, die schlafen. Und ein paar Stunden später
wachen die wieder auf und verstehen, was ich meine.
Und deswegen können sie dort viel unbedarfter an die Sache rangehen.
Natürlich ist es dumm, eine Stelle, die irgendwie den ganzen Tag verschattet
ist, da würden sie jetzt keine Ziegel hinlegen.
Trotzdem wäre das nicht schlimm, es wäre einfach nur Geldverschwendung.
Da können Sie also entspannt sagen,
wir können einfach jeden Quadratmeter auf der Dachfläche nutzen und natürlich
sind nicht alle Ziegel sozusagen den ganzen Tag wach, sondern manche schlafen zwischendrin mal,
aber wir kriegen auf diese Art und Weise die Dachflächen extrem effizient genutzt.
Zum Abschluss, Herr Schramm, noch eine Frage an Sie. Was würden Sie anderen
Architektinnen und Architekten empfehlen, die darüber nachdenken,
Solardachziegel in ihren Projekten zu verwenden?
Gibt es besondere Aspekte in der Planung oder in der Umsetzung,
auf die Sie besonders achten sollten?
Ja, also definitiv ist es wichtig, es frühzeitig in die Planung mit einzubeziehen.
Das heißt, dass man sich Gedanken macht, wie groß wird das Dach in etwa und
später dann genau auf das Raster von solchen Solarziegeln abgestimmt,
die Dachüberstände auszurichten.
Das heißt, dadurch kommen möglichst wenig geschnittene Endziegel zum Einsatz
und Sie können in Höhe und Breite natürlich so schön das ganze Dach belegen,
dass das sehr homogen eingebettet ist.
Bei uns haben wir zum Beispiel die Randziegel und die Fissungsziegel in dem
normalen Tondachziegel eingedeckt und die Fläche ist dann schön mit diesen Solarziegeln
und dadurch ist das ganz homogen wie ein Teppich eingelassen und unterstützt
natürlich dann damit auch den Purismus der Architektur und das ist das Wichtige dabei.
Und dann kann man über die Leistung natürlich, die Leistung kann man sehr schön
dann ermitteln über die Flächen und die Anzahl der Dachziegel und Ausrichtung.
Das wird dann auch von der Firma Autark ermittelt.
Und dann kann man sich die Stromleistung, die Kilowattstunden im Jahr ausrechnen.
Und wir haben dann zusätzlich noch einen kleinen Speicher hintergeschaltet,
um dann auch das System in den nicht sonnenscheinenden Stunden nutzen zu können.
Und schon sind wir am Ende unserer heutigen kleinen Architekturreise angekommen.
Ich hoffe, ihr seid genauso begeistert vom Flachshaus in Eidling und den cleveren
Solardachziegeln von Autark wie ich.
Bei so viel inspirierender Urlaubsarchitektur bekomme ich direkt Lust,
nach neuen Zielen für den nächsten Urlaub zu suchen. Wie sieht es bei euch aus?
Ein riesengroßes Dankeschön an unsere heutigen Gäste, Stefan Schramm,
Cornelius Paul und Coletta Gils, für ihre großartigen Einblicke.
Ohne sie wäre unsere Tour nur halb so spannend gewesen.
Wenn ihr jetzt mehr über das Flachshaus und die kreativen Köpfe dahinter erfahren
wollt, schaut euch die Links in der Beschreibung dieser Episode an.
Und vergesst nicht, jeder Ort, jede Straße, jedes Gebäude hat eine Geschichte
zu erzählen. Wir stehen erst am Anfang unserer Reise.
Es gibt noch unzählige Türen, die darauf warten, von uns geöffnet zu werden.
Bleibt neugierig auf die Welt der Architektur um euch herum und ich hoffe,
wir hören uns bald wieder.
Bis zum nächsten Mal bei Architekturist. Tschüss und bis bald, eure Alexandra Busch.
Das war's schon wieder mit einer weiteren Folge von Architekturist.
In jeder Episode nehmen wir euch mit in die Welt der Architektur und Baustoffe,
erkunden kreative Anwendungen und tauchen ein in die Geschichten hinter den
Bauprojekten, von der ersten Skizze bis zur fertigen Umsetzung.
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